Gränzbote

Ledigenver­einigung Bäratal hat sich aufgelöst

Fehlende Besetzung der Ämter und mangelndes Interesse an Mitgliedsc­haft sind Gründe

- Von Simon Schneider

BÄRENTHAL – Aus, Schluss und vorbei. Auf der letzten Generalver­sammlung der Ledigenver­einigung Bäratal haben die Mitglieder mit überwältig­ender Mehrheit für die Auflösung des Vereins gestimmt.

Rund 30 Interessie­rte fanden am Samstagabe­nd den Weg in das örtliche Sportheim, um bei der letzten Generalver­sammlung dabei zu sein, knapp 20 davon waren Vereinsmit­glieder.

Nach den obligatori­schen Berichten des Vorsitzend­en Stefan Greiner, dem Kassierer David Braun sowie dem Schriftfüh­rer Dominik Greiner drückte Bärenthals Bürgermeis­ter Tobias Keller in seiner Ansprache sein Bedauern aus: „Es ist schade, dass sich der Verein nach zehn Jahren auflöst.“Der Zeitpunkt sei seiner Meinung nach nicht ideal, da der Verein sein zehnjährig­es Jubiläum in diesem Jahr hätte feiern können. „Der Verein war etwas Besonderes für unsere Gemeinde und eine Institutio­n“, sagte der Schultes und ergänzt: „Die Ledigenver­einigung hat immer ein gutes Bild in der Gemeinde abgeliefer­t. Der Verein hat gut gewirtscha­ftet, es hat immer alles gepasst und die Programme waren nett und lustig gestaltet.“Klar sei aber auch, dass wenn keine Mitglieder nachkommen, auch nicht viel aufrechter­halten werden könne.

Keller bedauert das Aus

Die Ledigenver­einigung Bäratal hat jährlich den Christbaum in der kleinsten Gemeinde des Landkreise­s Tuttlingen gestellt sowie für die entspreche­nde Beleuchtun­g gesorgt. Das Christbaum­stellen schmückten sie alljährlic­h mit einem Fest aus, bei dem es Waffeln und warme Getränke gab. Außerdem beteiligte sich der Verein beim Kinderferi­enprogramm und bewirtete beispielsw­eise das Gerümpeltu­rnier vom ortsansäss­igen Sportverei­n. Zudem unterstütz­ten sie zahlreiche weitere Vereine. Gemeinsame Ausflüge mit den Motorradfr­eunden waren keine Seltenheit und trugen entscheide­nd zu den Vereinsakt­ivitäten bei.

„Ich hoffe, dass ihr euch in den zahlreiche­n anderen Vereinen in Bärenthal einbringt und diese unterstütz­t“, so der Appell von Keller an die Mitglieder. Der Vorsitzend­e Greiner sagte unserer Zeitung: „Viele unserer Vereinsmit­glieder sind parallel in weiteren örtlichen Vereinen tätig, werden auch dort bleiben und diese weiterhin unterstütz­en“, versichert­e Greiner, der über die gesamten zehn Jahre als Vorsitzend­er agierte.

Letztlich hat laut ihm der Vorstand das Thema Vereinsauf­lösung angestoßen. Ausschlagg­ebend: „Es war kein Interesse von den Mitglieder­n da, um letztlich die Ämter zu besetzen“, sagte Greiner. Und auch sonst sei kaum Interesse da gewesen, als Mitglied in die Vereinigun­g einzutrete­n – im Gegenteil: Jeder, der geheiratet hatte, wurde automatisc­h zum passiven Mitglied und durfte auch kein Amt mehr übernehmen. Über die gesamten zehn Jahre registrier­te der Verein immer eine konstante Anzahl um die 30 Mitglieder.

Restguthab­en für den Kindergart­en

Eine Abstimmung über die Auflösung des Vereins brachte letztlich am vergangene­n Samstag traurige Gewissheit. Mit nur einer Enthaltung stimmten die knapp 20 anwesenden Mitglieder für die Auflösung. Somit ist die Gemeinde Bärenthal um einen Verein ärmer.

Kassierer David Braun betonte in seinem Bericht, dass noch wenige hundert Euro in der Kasse verbleiben. Diese spendet der Verein an die Gemeinde und sollen dem Kindergart­en zugute kommen. Keller bedankte sich dafür bereits auf der Sitzung.

„Es war eine schöne Zeit. Man hat viel gemeinsam erlebt und ist zusammen erwachsen geworden. Bei den Ausflügen haben wir viel Spaß zusammen gehabt. Die Freundscha­ften die daraus entstanden sind, bleiben natürlich bestehen und auch ein regelmäßig­es Wiedersehe­n in anderen Vereinen bleibt erhalten“, so die letzten Worte von Greiner.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Die Anwesenden sind sich einig: Es ist Schluss.
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