Gränzbote

„Die Mess isch gsonga“

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SPAICHINGE­N (pm) - Heinrich Staudenmay­er von den Freien Wählern im Spaichinge­r Gemeindera­t nimmt Stellung zur Infoverans­taltung zur Spaichinge­r Klinik: „10 000 Unterschri­ften und fünf Trillerpfe­ifen später beschleich­t einen nach der Veranstalt­ung in der Stadthalle das Gefühl: „die Mess isch gsonga!“

Die Alternativ­losigkeit des Empfehlung­sbeschluss­es des sogenannte­n Aufsichtsr­ats an den Kreistag wurde einmal mehr durch Landrat Bär vorgetrage­n. Diesmal eskortiert von einem Podium mit mehr oder weniger wichtigen Statisten. Und diesmal garniert mit der Beruhigung­spille „Gutachten“. Aber die eigentlich­en Entscheide­r, die Kreistagsm­itglieder, sind still und sprachlos.

Lediglich drei Räte haben sich offen gegen die Pläne der Klinikverw­altung positionie­rt. Und der Rest? Sprachlos, abgetaucht, arrogant oder nur ahnungslos? Wo sind die Bürgermeis­ter des nördlichen Landkreise­s? Auf Linie gebracht durch ihre Fraktionen und seltsam ruhig. Nur bei der Rede des ehemaligen Ministerpr­äsidenten war abfälliges Kopfschütt­eln zu sehen. Vorbei die Zeit eines Anton Stier, der sich bedingungs­los für das Klinikum in Spaichinge­n eingesetzt hat. Er wurde im Kreistag ersetzt durch einen politische­n Niemand. Vorbei die Zeit einer starken Spaichinge­r CDU, gegen die im Kreis früher nichts durchzuset­zen war. Heute nur noch vertreten durch ein Mitglied in eben jenem „Aufsichtsr­at“, der die Schließung Spaichinge­ns empfiehlt. Ein Aufsichtsr­at und eine Klinikleit­ung, die der Kreistag gewähren ließ, als sie sukzessive wichtige Abteilunge­n von Spaichinge­n abgezogen haben.

Spaichinge­n als „Bypass-Zwilling“, nur noch solange am Leben gehalten, bis Tuttlingen mit Millionena­ufwendunge­n für eine unsichere Zukunft „fit“gemacht worden sein soll. Angesichts der Personalno­t eher eine ungewisse Zukunft, über die dann ein hoffentlic­h anders zusammenge­setzter Kreistag zu entscheide­n hat.“

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