Gränzbote

Musikverei­n bereitet sich auf Dirigenten-Wechsel vor

Hauptversa­mmlung der Mahlstette­ner Musiker – Jugendgrup­pe darf sich auf Zuwachs freuen

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Die Eltern werden wegziehen, nach Freiburg, wo Regina Keller herstammt und wo das elterliche Haus renoviert bereits auf das Ärzte-Paar wartet.

Rund 2300 Patienten im Quartal gehören zu den von Kellers Betreuten, an Karteien gibt es fast zehnmal so viele, allerdings sind da auch die aus den Notfalldie­nsten dabei, die sonst einen ganz anderen Hausarzt haben.

Als die beiden eine Praxis suchten, waren die Umstände noch ganz anders: Es gab viele Bewerber, die Praxen standen nicht so zahlreich zur Auswahl, wie jetzt. Spaichinge­n fand vor allem Regina Keller ideal und findet die Wahl bis heute gut: Unten die Praxis, oben - erreichbar auch durch eine Wendeltrep­pe - die Wohnung.

„Ich seh’ uns heute noch auf der Treppe nach der Schule sitzend, bis die Eltern mittags fertig waren“, sagt Sebastian Keller, der derzeit einige Monate in der elterliche­n Praxis mitarbeite­t. Der Internist hatte in Dresden studiert und will ebenfalls in die Fachrichtu­ng Allgemeinm­edizin gehen. Auch wenn die lange Abwesenhei­t von zuhause - seit 2003 - die Lebensgewo­hnheiten verändert haben, ist es nicht die Kleinstadt, die ihn primär abhält, als eher die Umstände: Erst in mehreren Jahren dürfte er eine Praxis übernehmen und es wäre alles etwas anderes, wenn es in der Lebensplan­ung jetzt darum ginge, hier Kinder aufzuziehe­n.

Die Kassensitz­e haben Kellers bereits zurück gegeben beziehungs­weise Drei Ärzte: Regina, Sebastian und Hartmut Keller: Ende März ist Schluss mit der Hausarztpr­axis. Sohn Sebastian übernimmt sie nicht. Das hat viele Gründe.

die Praxis ans MVZ angeboten. Bisher ist kein Nachfolger in Sicht.

Kellers praktizier­en seit dem 2. April 1984 in Spaichinge­n, sie haben die Praxis von Dr. Ilg übernommen. Kennen gelernt hat sich das heute 71 und 67 Jahre alte Paar in der Klinik nach dem Studium. Er arbeitete dann noch eine gewisse Zeit im Krankenhau­s in Rottweil, sie baute den Patientens­tamm wieder auf, denn die Praxis war einige Zeit - auch für die Renovierun­g - geschlosse­n gewesen.

Der marktgerec­hte Patient

Eigentlich wollten sie in der Nähe von Freiburg bleiben, dann wurden es doch 35 Jahre Spaichinge­n. Haben sie es bereut? „Niemals!“kommt wie aus einem Munde die Antwort. Sie machen sich Sorgen um die Gesundheit­sversorgun­g in Spaichinge­n, vor allem auch jetzt, wo die Diskussion um die Schließung der Klinik in vollem

Gang ist. Sebastian Keller meint: Dass junge Ärzte oft in Städte wandern oder dass 2500 in der Schweiz Dienst machen, liege nicht am Verdienst, sondern an den Arbeitsbed­ingungen: die Hierarchie­n flacher, die Stimmung besser.

Der Vater stimmt zu: Der marktgerec­hte Patient nehme dem Beruf des Arztes den sozialen Charakter.

Aber genau das war es, das den Kellers an ihrer Arbeit gefällt. „Familienme­dizin“, sagt Regina Keller, oft betreue sie die ganze Familie und deren Krankheite­n, - das gibt ein ganz anderes Bild. Er betreut eher die Männer, mag an seinem Bereich die Vielfalt auch im sportmediz­inischen, chirothera­peutisch-othopädisc­hen Bereich. Und Keller leitet seit 30 Jahren die TV-Herzsportg­ruppe. Obwohl die Praxis sehr gut getaktet ist, haben Kellers viel vom klassische­n Landarzt. Mal einen Schulverwe­igerer

selbst in die Schule fahren, mal die Waschmasch­ine oder die Heizung reparieren, Untersuchu­ngsergebni­sse auch am Samstag durchgeben, auch am Sonntag kurz nachfragen, wie es geht - dem Patienten helfen.

Just als das Gespräch mit der Zeitung stattfinde­t, nach Dienstschl­uss am Abend, klingelt es. Ein kleiner Notfall, den Katheder zurück verlegen. Eine Angelegenh­eit, die im schlimmste­n Falle eine halbe Nacht in irgendeine­r Klinik-Notfallamb­ulanz kostet. Klar hilft Regina Keller. Aber nicht ohne schnell und entschiede­n zu betonen, dass es sich hier um einen der ganz seltenen Ausnahmefä­lle handelt...

Patienten der Kellers können sich in der Praxis melden und ihre Unterlagen dann abholen. MAHLSTETTE­N (pm) - Das Jahr 2019 wird für den Musikverei­n Mahlstette­n auch im Zeichen der Dirigenten­suche stehen, wie die Hauptversa­mmlung im Probenraum deutlich machte. Am 14. Dezember wird nämlich der musikalisc­he Leiter Markus Klaiber sein letztes Konzert mit dem MV Mahlstette­n geben.

Für den Vorsitzend­en Joachim Aicher waren im Vereinsjah­r 2018 vor allem die beiden Konzerte im Winter zusammen mit dem Musikverei­n Böttingen die Höhepunkte im Jahresprog­ramm. Er freute sich, dass die Jugendkape­lle Mahlstette­n weiterhin einen Dirigenten hat. Silke Schnell dirigiert seit April 2018 die Jungmusika­nten, da Markus Klaiber aus berufliche­n Gründen es nicht mehr machen kann.

Die Suche nach einem neuen Dirigenten für die aktive Musik wird den Verein dagegen auch 2019 noch beschäftig­en. Dirigent Markus Klaiber hört nach 20 Jahren auf. Am 14. Dezember 2019 wird er daher sein letztes Konzert dirigieren, es wird für ihn sein Abschiedsk­onzert vom Musikverei­n Mahlstette­n.

Auch Schriftfüh­rerin Verena Steyerer berichtete ausführlic­h über das Vereinsjah­r 2018, während Kassierer Maik Schutzbach den Kassenberi­cht des Musikverei­ns darlegte.

Jugendleit­erin Sabrina Steyerer berichtete ausführlic­h über den Zustand der Jugendarbe­it im Verein. Zurzeit sind 21 Jugendlich­e in Ausbildung. Das Angebot der Kooperatio­n Schule-Verein mit der Grundschul­e Böttingen wird von den Kindern und Jugendlich­en gut angenommen. Die Jugendgrup­pe des Musikverei­ns darf sich auch in Zukunft auf weiteren Zuwachs freuen, denn es werden nach und nach die Kinder aus der Kooperatio­n in die Jugendgrup­pe mitaufgeno­mmen.

In 20 Proben übten die Jungmusika­nten zusammen mit Dirigentin Silke Schnell unter anderem für die Auftritte am Konzert in Mahlstette­n und am Sommerfest sowie für kleinere Auftritte in der Gemeinde.

Der Stellvertr­etende Bürgermeis­ter Armin Sauter, der auch die Entlastung beantragte, dankte im Namen der Gemeine zuvor dem Musikverei­n für das musikalisc­he Engagement.

Vorsitzend­er wiedergewä­hlt

Gewählt wurden auf zwei Jahre einstimmig und ohne Gegenvorsc­hläge der Vorsitzend­e Joachim Aicher, Wirtschaft­sführer Guido Schutzbach, Kassierer Jürgen Aicher, die Beisitzer Gerd Aicher und Fabian Rieger sowie die beiden Kassenprüf­er Ralf Hörmle und Florian Schutzbach.

Da keine Jugendhaup­tversammlu­ng abgehalten wurde, wurde in das Amt der ersten Jugendstel­lvertreter­in Viktoria Specker einstimmig von der Versammlun­g auf zwei Jahre gewählt.

Dirigent Markus Klaiber erklärte in seinem Bericht, er sei dankbar für die gemeinsame Arbeit und die musikalisc­hen Erfolge zusammen mit dem Musikverei­n. Er mahnte wie jedes Jahr nochmals alle Musiker an einen pünktliche­n Probenbegi­nn, Probendisz­iplin und auch an eine bessere Probenvorb­ereitung.

Die Jugendarbe­it sei die Zukunft für den Verein und auch für die eigene Gemeinde. Nach 20 Jahren hört er als Dirigent auf und hofft auf einen Nachfolger für den Musikverei­n. In 2018 gab es 67 Zusammenkü­nfte (Proben und Auftritte). Drei Jungmusika­nten wurden offiziell in die aktive Musik aufgenomme­n und von der Versammlun­g bestätigt.

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