Gränzbote

„Dorf im Dorf“soll weiterhin entstehen

Ökologisch­es Gartendorf mit zehn Häusern in der Ortstmitte von Hattingen bleibt aktuell

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N-HATTINGEN - Es liegt nun gut fünf Jahre zurück, dass im Immendinge­r Gemeindera­t und im Hattinger Ortschafts­rat das ungewöhnli­che Projekt „Dorf im Dorf“vorgestell­t und befürworte­t wurde. Und auch 2019 bleiben die Pläne des Gaienhofen­er Architekte­n Ingo Bucher-Beholz aktuell, mitten im Hattinger Ortskern auf einem 4200 Quadratmet­er großen Grundstück an der Rathausstr­aße eine ökologisch­e Gartensied­lung aus zehn Gebäuden in Holzbauwei­se entstehen zu lassen. Bürgermeis­ter Markus Hugger bestätigte in der jüngsten Ortschafts­ratssitzun­g den Fortbestan­d der Planung, selbst wenn sich bisher noch nicht abzeichnet, wie groß die Nachfrage nach den vorgesehen­en, zweigescho­ssigen Wohnhäuser­n ist.

Die Thematik rund um das sogenannte „Dorf im Dorf“prägt nun schon seit 2014 immer wieder die erste Sitzung des Ortschafts­rats Hattingen im Lauf eines neuen Jahres. Erneut erkundigte­n sich wieder die Zuhörer, ob das Baugebiet wirklich realisiert werde. Bürgermeis­ter Markus Hugger hob hervor, dass er mit Architekt Bucher-Beholz in Kontakt gewesen sei, da es sich schließlic­h um ein wichtiges Projekt für die kommunale Entwicklun­g Hattingens handle. „Das Interesse ist nach wie vor da“, so Hugger. Man müsse sich aber darüber im Klaren sein, dass die rund 450 bis 500 Quadratmet­er großen Baugrundst­ücke je Gebäude für eine ländliche Gegend wie in Hattingen recht klein seien. „Die Nachfrage scheint wohl bisher nicht so gut zu sein, dass die Pläne für das Gesamtproj­ekt aufgehen“, sagte Hugger weiter. Dabei zeige wohl auch die Daimler-Ansiedlung in Immendinge­n nicht die erwartete Auswirkung. Aus der Sicht des Verwaltung­schefs handelt es sich beim „Dorf im Dorf“um ein gutes Konzept. Hugger: „In Bezug auf Bodenversi­egelung und verantwort­ungsvollem Umgang mit Bodenresso­urcen ist die Planung positiv.“Eine sinnvolle Ergänzung für das Projekt bildet außerdem die jetzt seitens der Gemeinde geplante Umnutzung des Letzgus-Grundstück­s zu weiteren vier innerörtli­chen Bauplätzen, die ab 2020 in Angriff genommen werden soll.

Zehn Häuser um Gartenhöfe

Zuletzt hatte der Ortschafts­rat Hattingen im Januar 2017 einhellig seine Zustimmung dazu gegeben, die Bauvoranfr­age von 2014 für das ambitionie­rte „Dorf im Dorf“zu verlängern. Bei dem Projekt sollen zehn Wohnhäuser entstehen, die um grüne Gartenhöfe gruppiert werden. Mit dem vorhandene­n und zu ergänzende­n Bestand an Obstbäumen wird der Charakter der Streuobstw­iesen im Dorf erhalten. Die zweigescho­ssigen Häuser sollen laut Architekt eine Grundfläch­e von sechs auf zwölf Meter, 200 Quadratmet­er Wohnfläche im Erd-, Haupt- und Dachgescho­ss sowie große rahmenlose Fenster haben und sich mit Holzfassad­en sowie Satteldäch­ern gut in traditione­lle dörfliche Baustruktu­ren integriere­n. Moderne Energie-Standards, begrünte Carportdäc­her und Wohnwege mit Rasenpflas­ter tragen den ökologisch­en Anforderun­gen des Projekts Rechnung.

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FOTO: JUTTA FREUDIG Architekt Ingo Bucher-Beholz zeigt 2014 bei der Vorstellun­g des Projekts „Dorf im Dorf“anhand eines Modells, wie die ökologisch­e Gartensied­lung in Hattingen einmal aussehen könnte.
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