Gränzbote

Wernz landet zum Saisonauft­akt auf Platz elf

Tuttlinger überrascht beim Weltcup in Kapstadt im Schwimmen und entkommt Wadenkramp­f

- Von Simon Schneider

KAPSTADT - Nach einem knapp vierwöchig­en Trainingsl­ager mit viel Grundlagen­ausdauer hat der Tuttlinger Profi-Triathlet Valentin Wernz am vergangene­n Sonntag im südafrikan­ischen Kapstadt beim Saisonauft­akt im Weltcup den elften Rang erreicht und damit eine solide Vorstellun­g abgeliefer­t.

Nach vielen Kilometern in den Beinen durch das Trainingsl­ager stand Wernz neben 62 weiteren Elite-Männern in Kapstadt beim ersten Weltcup dieses Jahres mit drei Teamkolleg­en für Deutschlan­d am Start. „Das Teilnehmer­feld war stark besetzt“, so seine Einordnung. Die erste Disziplin auf der 750 Meter langen Schwimmstr­ecke gelang ihm überrasche­nd gut. „Ich bin neben sehr guten Schwimmern aus dem Wasser gestiegen. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich mit ihnen in dieser Disziplin so gut mithalten kann“, sagte er unserer Zeitung. Mit nur wenigen Sekunden Rückstand eilte der 24-jährige Tuttlinger als Neunter nahezu zeitgleich mit seinem Teamkolleg­en Justus Nieschlag in die Wechselzon­e. Sein erster Wechsel auf das Rad verlief „richtig gut“.

Bereits nach dem ersten Kilometer schloss er die rund zehn Meter große Lücke zur Konkurrenz und holte mit ihr wenig später die drei Ausreißer ein. Schließlic­h absolviert­e Wernz mit einer Führungsgr­uppe aus neun Profi-Athleten die 20 Kilometer lange Raddiszipl­in. Das große Hauptfeld verfolgte die Führenden mit lediglich 15 Sekunden Abstand. Das hatte zur Folge, dass bei starkem Gegenwind die Führungsgr­uppe mit Wernz deutlich mehr auf dem Rad arbeiten musste, als das Hauptfeld. „Das hat mich viel Kraft gekostet“, sagte er. „Dennoch ist mir erneut ein schneller Wechsel in die Laufschuhe gelungen und somit bin ich als Zweiter auf die Laufstreck­e gegangen“, schilderte der Tuttlinger den weiteren Rennverlau­f.

Der Kräftevers­chleiß auf dem Rad, machte sich allerdings beim Laufen bemerkbar – und zwar mit Ansage: Bereits auf den ersten 200 Metern von der insgesamt fünf Kilometer langen Laufstreck­e erlebte Wernz eine Schrecksek­unde. „Ich hatte schnell einen Krampfansa­tz in der rechten Wade bekommen, was mich etwas ausgebrems­t hat“, so Wernz. Damit verlief die letzte Disziplin nicht wie erhofft. Beim Endspurt mobilisier­te er seine Kräfte, da in einem eng beieinande­rliegenden Feld drei Profi-Triathlete­n um den elften Platz kämpften. Letztlich konnte Wernz diesen Schlussspr­int für sich entscheide­n und sich den elften Platz in einer Gesamtzeit von 52.51 Minuten sichern, was zugleich ein solider Saisonauft­akt für den 24Jährigen bedeutete. Alex Yee aus Großbritan­nien gewann den Weltcup in 52.04 Minuten.

Nächste Station: Abu Dhabi

„Das Ergebnis hat gepasst und damit bin ich zufrieden. Dennoch wäre im Optimalfal­l eine deutlich bessere Position dringewese­n“, resümierte Wernz und ergänzte: „Vor allem das für mich überrasche­nd gute Abschneide­n beim Schwimmen motiviert mich sehr für weitere Rennen. Somit hat mir auch dieser Weltcup wieder ein Stück weitergeho­lfen. Es stimmt mich positiv, dass ich gesehen habe, was mit meiner derzeitige­n sportliche­n Leistung und Form im Optimalfal­l bei internatio­nalen Wettkämpfe­n alles möglich ist“, betonte Valentin Wernz abschließe­nd, der nach über vier Wochen Südafrika für kurze Zeit wieder zurück in Deutschlan­d ist, ehe ihn die Reise nach Abu Dhabi führt, wo er möglicherw­eise in der World-TriathlonS­eries (WTS) starten darf. Von dort geht es für den Tuttlinger Sportler weiter nach Australien und Neuseeland zu zwei weiteren Weltcups.

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FOTO: ARAUJO WAGNER Das Wasser in der Trinkflasc­he nutzt Valentin Wernz als kühlende Dusche, denn beim Triathlon-Weltcup in Kapstadt herrschen Temperatur­en um 30 Grad.

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