Gränzbote

May verliert erneut Brexit-Abstimmung

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Ein weiterer Vorwurf, den Kritiker der Schulstrei­ks erheben: Viele Schüler gehen zwar am Freitag auf die Klima-Demos, essen aber Fastfood und fliegen zum Urlaub über die Weltmeere. Wie viel Wahrheit steckt darin aus Ihrer Sicht?

Das ist für mich eine Ablenkung von den politische­n Themen, für die wir einstehen. Wir fordern ja auf jeden Fall, dass jeder Einzelne etwas für den Klimaschut­z tut. Aber wir sagen eben auch, die Gesellscha­ft und die Staaten müssen mehr tun. Es reicht eben nicht, wenn jeder im Bioladen einkauft. Der Staat muss zum Beispiel auch einen schnellen Kohleausst­ieg hinbekomme­n.

Was haben Sie persönlich getan, um mehr für Klimaschut­z zu tun?

Ich achte sehr darauf, dass ich kein Auto fahre. Ich und mein Vater haben kein Auto und fahren auch im Winter Fahrrad. Wenn wir nach Berlin zum Streiken fahren, fahren wir mit dem Zug. Wir sind aber auch alle keine Heiligen, wir führen kein perfektes Leben. Unsere Forderunge­n sind aber auch in einem ganz anderen Bereich.

Haben Sie in Ihrer Wahrnehmun­g mit den Demos schon konkret etwas bewegt?

Allein, dass wir zwei Tage nach unserem öffentlich­en Brief an die Kohlekommi­ssion vor der Kommission reden durften, beweist für uns, dass wir Einfluss auf die gesellscha­ftliche Debatte in Deutschlan­d haben. Und wir haben auch einen Effekt bei den einzelnen Jugendlich­en, die streiken. Die überlegen sich dann: Warum streiken wir? Und die wollen dann vielleicht nicht mehr mit dem SUV zur Schule gefahren werden. So erreichen wir auch unpolitisc­he Jugendlich­e.

Gibt es ein konkretes Ereignis, bei dem Sie sagen würden: Wenn das passiert, hören wir auf zu streiken?

Es wäre schon wunderbar, wenn wir in Deutschlan­d in allen Sektoren die Ziele des Klimaschut­zabkommens von Paris erreichen würden. Wenn die Entwicklun­g dahin gehen würde, dass wir diese von den Erwachsene­n selbst gesteckten Ziele voraussich­tlich erreichen, dann würden wir aufhören zu streiken. LONDON (AFP) - Die britische Premiermin­isterin Theresa May hat erneut eine empfindlic­he Brexit-Niederlage im Parlament einstecken müssen. Das Unterhaus in London votierte am Donnerstag mit 303 zu 258 Stimmen gegen eine Regierungs­vorlage zum weiteren Vorgehen bei den Brexit-Verhandlun­gen. BrexitHard­liner aus Mays eigener konservati­ver Partei hatten bereits vor der Abstimmung deutlich gemacht, dass sie nicht zustimmen wollten.

Mit dem – eher symbolisch­en – Votum sollte May erneut aufgeforde­rt werden, mit der EU über den umstritten­en sogenannte­n Backstop zu verhandeln und auszuschli­eßen, dass Großbritan­nien die EU ohne Abkommen verlässt. Die opposition­elle Labour-Partei, aber auch EUKritiker bei den Tories hatten den Antrag jedoch abgelehnt.

Der mit der EU ausgehande­lte Brexit-Vertrag war in seiner derzeitige­n Fassung im Unterhaus durchgefal­len. Das Parlament besteht auf Nachbesser­ungen. Dabei geht es um den Backstop, mit dem die EU eine harte Grenze zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindern will.

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