Verkaufsoffener Sonntag von „Heuberg aktiv“ist gefährdet
Einzelhandel auf dem Heuberg geht immer mehr zurück – Mitgliedsbeiträge der Werbegemeinschaft steigen
GOSHEIM - Die Mitglieder der vor 16 Jahren gegründeten Vereinigung „Heuberg aktiv“sind mit ihrer Vorstandschaft rundum zufrieden. Dieser Eindruck ist bei der 16. Hauptversammlung im Gasthaus „Krone“jedenfalls entstanden – denn nach den Rechenschaftsberichten gab es keine einzige kritische Wortmeldung. Dank der umsichtigen Leitung des „Gründervaters“Dieter Volz haben sich die Aktivitäten auch im vergangenen Jahr sowohl für die zwölf Mitgliedskommunen des Heubergs als auch für die 166 Einzelmitglieder gelohnt. Gefährdet ist indes der verkaufsoffene Sonntag der Vereinigung.
Wie Volz beobachten muss, geht auch der Einzelhandel auf dem Heuberg immer mehr zurück. Deshalb stehe der verkaufsoffene Sonntag auf der Kippe. Die einzelnen Interessen der Mitglieder sind durchaus nicht immer dieselben, denn die Zusammensetzung aus Gewerbetreibenden aus dem Handwerk, der Industrie, dem Handel, der Gastronomie und dem Dienstleistungssektor ist ziemlich vielschichtig.
Und dazu wollen sich die einzelnen Gemeinden auf der gemeinsamen Werbeplattform natürlich auch als attraktive Orte dargestellt sehen, in denen es sich gut leben lässt. Es soll sich ja überregional herum sprechen, dass der Heuberg ein famoser Flecken Erde ist, auf dem man auch einen schönen Wander- oder Skiurlaub buchen kann.
Wie Dieter Volz in seinem Jahresbericht darlegte, beinhaltet die Werbestrategie zeitgemäße Auftritte in den sozialen Medien, eine professionell gemachte Homepage, Aktionen zum Muttertag, zum Advent, und einen jährlichen „Erlebnissonntag“. Eindringlich appellierte der Vorsitzende an die Mitglieder, dass sie wenigstens zwei Mal jährlich ihre dargestellten Profile prüfen und aktualisieren sollen. Das in jedem Quartal erscheinende Magazin „Hoppla Heuberg“sei auf die Region zugeschnitten und nütze damit den Mitgliedern und dem großen Leserkreis; gerne werde auch der Veranstaltungskalender mit seinen rund 600 Terminen nachgefragt.
Als mittelfristiges wichtiges Ziel setzt sich „Heuberg aktiv“die Erneuerung der Wandertafeln und der Gipfelschilder für die „10 Tausender“bis zur Jahresmitte. Dankbar ist man hier für die finanziellen Zuwendungen des Regional- und Gemeindeverwaltungsverbands.
Kassierer Rolf Gutmann bescheinigte der Geschäftsstelle eine gute und sparsame Kassenführung. Dieses Urteil äußerte auch Kassenprüfer Peter Hauser, der rund 500 Einzelbelege geprüft hat. Der stellvertretende Vorsitzende Rolf Weber aus Gosheim lobte Volz, welcher „wahnsinnig viel“ehrenamtlich für die Vereinigung mache. „Dieter Volz ist das Gesicht des Vereins.“
Nach so viel Harmonie fiel es Bürgermeister André Kielack leicht, die Entlastungsrede zu halten. Das junge Ortsoberhaupt sieht es als richtig an, dass die ganze Heubergregion an einem Strang zieht, denn man sehe gerade aktuell mit der drohenden Klinikschließung, dass man in Konkurrenz zu anderen Gebieten stehe.
Einstimmigkeit herrschte auch bei der notwendigen Satzungsergänzung aus Anlass der DatenschutzGrundverordnung. Ohne Murren und Einwände ging auch die vorgeschlagene Beitragserhöhung von bisher 175 auf 210 Euro netto durch.
Der Wehinger Bürgermeister Gerhard Reichegger anerkannte die „vorbildliche Vereinsarbeit“, dankte auch den Einzelhändlern und ermunterte die Mitglieder zur Weiterarbeit. Sein Amtsvorgänger Josef Bär rief ebenfalls zum Engagement auf, was zurzeit zum Erhalt der medizinischen Versorgung besonders notwendig sei.