Berufe-Forum in der Realschule
40 Betriebe stellen in Mühlheim am Montag ihre Ausbildungsberufe vor.
MÜHLHEIM - Die Realschule veranstaltet am Montag, 18. Februar, um 18 Uhr ihr Berufe-Forum, bei dem sich 40 Betriebe mit ihren Ausbildungsberufen präsentieren. Das Format kommt sowohl bei den Betrieben, aber vor allem auch bei Eltern und ihren Sprösslingen gut an. Redakteur David Zapp hat mit Schulleiter Rainer Abbt über Praktika, die Suche nach einer Ausbildung und der Aufgabe der Schule dabei gesprochen. Wie sieht das Format des BerufeForums aus? Und machen Sie das in dieser Art zum ersten Mal? Unser Berufe-Forum hat schon eine lange Tradition an der Schule. Das Format der Veranstaltung hat sich aber deutlich verändert. Noch vor einigen Jahren haben wir unseren Besuchern, den Schülern und Eltern, nur drei bis vier Firmen oder Institutionen für diesen Abend angeboten – Große Firmen, Handwerksbetriebe, Ausbildungsschulen, weiterführende Schulen. Aber immer nur explizit drei bis vier für diesen Abend. Diese waren in einer Art Podiumsveranstaltung präsentiert. Es gab Informationen und Präsentationen zu den teilnehmenden Firmen, Betrieben und Institutionen, spezielle Informationen zur Bewerbung, Ausbildung und Fortbildung. Dieses Format war uns zu eng gefasst.
Und was haben Sie verändert?
Wir sind von der Podiumsveranstaltung abgewichen. Heute stellt sich die Veranstaltung als eine Ausbildungsmesse in der Aula und in weiteren Räumen der Realschule dar. Nach der Begrüßung unserer Gäste ist eine Kurzinformation über ein Themenfeld – Bewerbungsarten, Vorstellungsgespräche, Tests – angesagt. Fünf bis zehn Minuten ist unsere Zeitvorgabe. Am Montag spricht die Leiterin der Pflegeschule, Isabelle Haschka, zum Thema „Körpersprache“in Vorstellungsgesprächen sowie über die Neustrukturierung der Pflegeberufe. Diese Umstrukturierung werten wir als Schule und unsere Besucher als gelungen.
Liegt es an dem gestiegenen Interesse der Betriebe, dass das Forum nun an nur einem Tag stattfindet? Mehrere Tage war für uns nie ein Thema. Das Interesse der Partnerbetriebe sowie weiterer namhafter Firmen der Region, Institutionen und weiterführender Schulen ist deutlich angewachsen. Viele haben gemerkt, dass dieses Format – abends um 18 Uhr und um 20 Uhr ist alles wieder vorbei – sehr ansprechend ist. Viele interessierte Gesprächspartner, Schüler mit ihren Eltern, und Gesprächssituationen entstehen. Für die Betriebe bedeutet dies einen relativ geringen Aufwand sowie geringe beziehungsweise keine Kosten. Sie kommen, bauen einen kleinen Stand oder Ausstellungsbereich auf, eventuell eine Plakatwand, mehr ist hier nicht vorgesehen.
Wie sehen die Rückmeldungen von Schülern, Betrieben und vor allem von den Eltern als Multiplikatoren auf das Berufe-Forum aus? Unser Format spricht Schüler und Eltern gleichermaßen an. Wir laden gezielt auch unsere Schüler und Eltern ein. Viele kennen die Ausbildungsleiter aus der Region. Eltern oder Angehörige sind selbst in einem dieser Betriebe tätig. Somit ist die Hürde für ein Einstiegsgespräch mit den Ausbildungsbetrieben gering. Häufig sind die Azubis am Stand auch noch frühere Realschüler. Wie sieht das mit Ihren Schülern aus: Wissen die schon, wohin sie gehen oder welchen Beruf sie einschlagen wollen? Schüler müssen mit 14 bis 15 Jahren noch nicht wissen, was sie nach der Schule einmal machen wollen. Wir versuchen, ab der Klasse 7 den Ball der „Berufsorientierung“ins Rollen zu bringen. Zuhause, unter Freunden und in der Schule, sollte das Themenfeld der Berufsorientierung mehr und mehr Gesprächsgegenstand werden. Ein frühes erstes Praktikum in Klassenstufe 8 ist für unsere Realschule eine erste größere Orientierungsphase. Schwerpunktmäßig sollten hier Betriebe und Institutionen in ihrem Heimatort beziehungsweise in ihrer Nachbarschaft aufgesucht werden. Dabei sind erste Erfahrungen zu machen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen sicherlich auch die ersten Gespräche in der Familie. Mama fragt: „Wie war es denn?“Und der Papa sagt: „Erzähl doch mal!“Damit ist eine erste Grundlage für einen langen Prozess der Berufsfindung gelegt.
Kommen denn da auch solche Rückmeldungen von Schülern zurück? Es kommen viele positive Rückmeldungen für diese Veranstaltung zurück. Im vergangenen Jahr war im Elternbeirat beispielsweise auch eine Rückmeldung, wir sollen doch 2019 auch Pflegeberufe in dieses Forum mit wir einbauen. erfüllen können Diesen Wunsch haben
Wie viele Schüler kommen mit ihren Eltern zum Berufe-Forum? Wir laden schwerpunktmäßig die Klassenstufen 8 und 9 ein. Das sind zwei Jahrgangsstufen mit rund 185 Schülern unserer Realschule. Hinzu kommen die Eltern der Schüler und die Klassenstufen 7 und 10.
Was ist bei dem Format Ihres Berufe-Forums im Vergleich zu den klassischen Azubi-Börsen wie der Starter-Messe in Rottweil oder die Ausbildungsbörse in Tuttlingen anders? Hier werden viele und intensive Gespräche durch Schüler und Eltern innerhalb von nur zwei Stunden geführt. Ausbildungsleiter und Auszubildende – oft aus der Realschule Mühlheim – erleichtern den Zugang in diese Gespräche.
Wenn Sie durch die Reihen Ihrer Schüler schauen, was machen die nach ihrem Abschluss? Was wollen die von Beruf werden? Etwa 50 Prozent unserer Schüler gehen auf ein weiterführendes berufliches Gymnasium, um ihr Abitur anzustreben. Circa jeweils 25 Prozent besuchen verschiedene Berufskollegs oder gehen in die duale Ausbildung. Im dualen System haben die großen Industriebetriebe der Region die Nase vorn.