„Auf dem Weg“
Spaziergang für Trauernde hat sich als festes Angebot etabliert
Classic meets Jazz
Die Musikschule Trossingen lädt für Sonntag, 24. Februar, um 17 Uhr zum Gemeinschaftskonzert der Klavierklassen im Klavierhaus Hermann ein. Es wird eine musikalische Zeitreise durch verschiedene Musikepochen von Barock und Klassik bis Jazz und Popmusik. Es spielen Lernende aus den Klavierklassen von Anne-Cécile Litolf, Eri Ogawa-Listmann, Matthias Listmann und Thomas Förster. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten.
Bärschs kleine Bühne
Bärschs kleine Bühne zeigt am 29. und 30. März einen Heinz-ErhardtAbend unter dem Titel „Noch´n Gedicht“. Die Vorstellung findet in Klavierhaus Hermanns Kulturspeicher statt. Der Vorverkauf der Karten läuft. Vorbestellung unter Telefon 07425/ 327 52 98 oder eMail baersch-berg@online.de. Karten sind jeweils mittwochs von 17 bis 19 Uhr in der Talhauser Str. 31/1 in Trossingen erhältlich TROSSINGEN - Trauernde auf ihrem langen Weg begleiten - aus diesem Gedanken heraus haben die evangelische Pfarrerin Gabriele Großbach und Kerstin Kunke, Leiterin der Hospizgruppe, im Januar 2018 einen Spaziergang für Trauernde ins Leben gerufen. Das Angebot ist unter dem Namen „Auf dem Weg“inzwischen eine Anlaufstelle für Menschen aus der ganzen Region.
„Es sind keine Menschenmengen, die teilnehmen“, sagt Gabriele Großbach. Meist kommen zwischen drei und sechs Trauernde zum Spaziergang. „Manche sind regelmäßig dabei, andere nur einmal.“Für Kerstin Kunke sind geringere Teilnehmerzahlen alles andere als ein Nachteil: „Das gibt uns die Gelegenheit, mit allen reden und uns Zeit für jeden nehmen zu können.“Großbach und Kunke bemühen sich auch deshalb, immer beide beim Spaziergang mit dabei zu sein. „Es wäre sicher auch gut, zu dritt zu sein“, meint die Pfarrerin, „wenn jemand ehrenamtlich dabei sein möchte, gerne.“Sie erlebe die Spaziergänge als schöne Nachmittage. Kunke ergänzt: „Ich freue mich auch immer darauf, sie sind wirklich bereichernd.“
An einem Sonntag pro Monat treffen sich Trauernde für einen gemeinsamen Spaziergang in der Natur rund um Trossingen. Danach gibt es Kaffee und Kuchen. „Das Angebot füllt den ganzen Nachmittag“, sagt Großbach, „der anderweitig vielleicht einsam verbracht würde.“
Offen über Trauer sprechen
Ob und worüber die Teilnehmer reden wollen, bleibt ganz ihnen überlassen. „Natürlich geht es bei ,Auf dem Weg’ auch darum, einfach in Gesellschaft zu sein“, sagt Gabriele
Großbach. „Aber ein wichtiger Aspekt ist auch, dass man ganz offen über seine Trauer sprechen kann ohne jemanden schonen zu müssen oder sich zu sorgen, dass man schon wieder das gleiche Thema aufbringt. Für das Umfeld der Trauernden ist es nach einiger Zeit oft unverständlich, wenn Hinterbliebene noch immer an einem Punkt sind, an dem der Alltag nicht funktioniert.“Geredet werde aber auch über ganz alltägliche Dinge, so Kerstin Kunke: „Freizeitbeschäftigungen, zum Beispiel Gartenarbeit, und es wird gelacht. Und natürlich sprechen die Teilnehmer auch untereinander - inzwischen haben sich gute Kontakte ergeben.“
Mit „Auf dem Weg“füllen die beiden Organisatorinnen eine Lücke, die sich auftat, nachdem das Trauercafé wegfiel, das nicht stark angenommen wurde. Seitdem gab es kein Gruppenangebot für Trauernde mehr, das Hinterbliebenen das Gespräch mit Leuten ermöglicht, die Ähnliches erlebt haben und erleben. „Der Spaziergang passt, denke ich, besser in die heutige Zeit“, sagt Kunke.
Inzwischen kommen Menschen aus der ganzen Region für das Angebot nach Trossingen - konfessionsübergreifend, wie Gabriele Großbach betont. Auch jüngere Leute waren schon dabei: „Oft auch, um zu schauen, wie andere mit einem frischen Verlust umgehen“, sagt Kunke. Und in Tuttlingen bestehe Interesse, ebenfalls einen Spaziergang für Trauernde anzubieten.