Gesamtkunstwerk wiegt bis zu 500 Kilo
Unternehmerabend in der Pianofortemanufaktur Sauter – Firma besteht 200 Jahre
SPAICHINGEN (pm) - Rund zwei Dutzend Unternehmer haben einen spannenden Abend in der Pianofortemanufaktur Sauter in Spaichingen erlebt. Sie waren auf Einladung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft zu Gast beim ältesten, noch produzierenden Klavierhersteller der Welt. Die Firma Carl Sauter Pianofortemanufaktur besteht seit 200 Jahren.
Nach der Begrüßung durch den geschäftsführenden Gesellschafter Otto Hott begaben sich die Gäste auf eine Erkundungstour, so eine Pressemitteilung. Geführt durch den Produktionsleiter Stefan Schnitzer breitete sich vor den wissbegierigen Gästen eine Palette modernster Forschungsergebnisse in Kombination mit einem über mehrere Jahrhunderte alten Handwerk aus.
Von der kleinsten, ein Gramm leichten Schraube bis hin zum gewaltigen Gussrahmen aus Metall entstand ein Gesamtkunstwerk, das aus mehreren tausend Teilen besteht und bis zu 500 Kilo wiegt. Schnitzer: „Auch wenn die Konstruktion eines Klaviers oder eines Flügels seit rund drei Jahrhunderten im Prinzip gleich geblieben ist, so haben sich doch viele Weiterentwicklungen Bahn gebrochen, auch animiert durch Virtuosen wie Beethoven und Liszt.“
Eine spannende Sache
Die Fragen der faszinierten Besucher wollten kaum ein Ende nehmen. So wollten sie laut Mitteilung wissen, warum eine Flügel-Mechanik schneller reagiert als eine Klavier-Mechanik. Beeindruckt waren die technikafinen, mittelständischen Unternehmer von der Tatsache, dass die Gesamtspannung durch die Saiten bei bis zu 25 Tonnen liegt. Aufschlussreich war bei aller Technik die Frage des Klangvolumens und der Klangfarbe durch ausgewählte Hölzer. Diese wachsen in hohen Alpenregionen extrem langsam und sind daher stabil und klangschön. Erstaunt nahmen die Besucher zur Kenntnis, dass für ein modernes Auto etwa ein Tag Produktionszeit gebraucht wird, für ein hochwertiges Tasteninstrument mindestens das Hundertfache.
Nach der durch sinnliche Eindrücke geprägten Besichtigung ging es in den Sauter-Showroom, wo Klavierbaumeister Giuseppe Pisciotta mit Werken von Bach, Mozart und Chopin den Sauter-Sound vorführte.