Mitglieder erleben bunte Jahrhundertfeier
Sportangelverein erinnert beim Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen an die Anfänge
TUTTLINGEN-NENDINGEN – Mit 180 geladenen Gästen hat der Sportangelverein Tuttlingen sein Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen in den Nendinger Donau-Hallen ausgiebig gefeiert und auf die Anfänge und Entwicklung des Vereins zurückgeblickt. Dj Mike und Comedian Peter Jagusch haben für die passende Unterhaltung gesorgt.
Der Vorsitzende des Sportangelvereins Michael Strub betonte in seinen Begrüßungsworten, dass vor 100 Jahren am 29. April 1919 sechs Angelfischer den Verein ins Leben gerufen hätten. „Wenn der gefangene Hecht damals nicht in der eigenen Pfanne gelandet ist, konnte man ihn vielleicht gegen einen Stallhasen des Nachbarn eintauschen“, erinnerte Strub vor rund 180 Gästen unter denen auch die Angelvereine aus Nendingen und Wurmlingen das Jubiläum mitfeierten.
Nach dem zweiten Weltkrieg hätte der Verein begonnen, zu dem heranzuwachsen, den man heute kenne. Er berichtete, dass der Verein jahrzehntelang verlässliche Pachtverhältnisse hätte, zum einen mit der Stadt sowie Teile des Fischereirechts der Familie Enzberg. Die Pachtverhältnisse würden „bis heute ununterbrochen weitergeführt werden“. Strub zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch weiterhin gelingen werde und dankte den Verpächtern für die Partnerschaft.
Die Gewässer in Tuttlingen hätten in den fünfziger und sechziger Jahren mit dem Wirtschaftswunder zu kämpfen, mit mehreren großen Fischesterben in der Donau. Dank seines Vorgängers Gerd Schillinger, der von 1978 bis 1996 die Geschicke leitete, hätte sich der Verein zu einer „stabilen Größe“entwickelt, auch was das Vereinsgelände und den vereinseigenen See betreffe. Seit 1996 ist Michael Strub Vorsitzender.
Wasserrahmenrichtlinie macht es Anglern schwer
Als „Verein der besonderen Art“bezeichnete Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck die Sportangler und ist sich sicher, dass der Verein die „weitaus schönste Sportanlage der Stadt“besitze. Der Verein hätte nicht nur in der Vergangenheit, sondern vor allem in der Zukunft eine „ganz wichtige Aufgabe“mit der Pflege und der Erhaltung der Landschaft und Gewässer, die künftig „schwieriger als bisher“werde. Rund ums Wasser bewege sich viel. Beck kam dabei auf die europäischen Richtlinien zu sprechen, die so streng ausgelegt würden, dass es selbst die Angler schwer haben werden zu angeln, wenn die Donau ohne Wasser sei. Das Klima werde sich verändern und „wir müssen jetzt Sorge tragen, dass wir das maximale tun, damit wir die Lebensgrundlagen nicht verlieren“. Er überreichte dem Verein einen Scheck über 500 Euro von der Stadt Tuttlingen.
Zusammenarbeit mit Nabu und Bund
Vom Landesfischereiverband beglückwünschte der Vizepräsident Jürgen Kath die Mitglieder. „Wir haben nicht viele Vereine, die 100 Jahre alt sind“, sagte er. Auch er tauchte in die Geschichte ein, erinnerte daran, dass die Fischereiverbände staatlich anerkannte Naturschutzverbände seien. Ebenso arbeite der fusionierte Großverband, der laut Kath 75 000 Mitglieder besitze und damit politisch besser wahrgenommen werde, mit dem Naturschutzbund (Nabu) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammen. Der Verband veranstalte zudem parlamentarische Abende mit Abgeordneten. „Wir sind stolz auf den Sportangelverein Tuttlingen, der so viel für die Natur, für die Menschen und für ein Miteinander unter Menschen tut“, so die Dankesworte des Vizepräsidenten. Nach einem Festmenü hatte Comedian und Artist Peter Jagusch aus Stuttgart seinen Auftritt, der das Publikum zum Lachen brachte. DJ Mike aus Möhringen hatte die richtige Musik für eine ausgelassene Stimmung dabei.