24 Stunden im Einsatz
Kinder und Jugendliche erleben bei einer Übung hautnah den Alltag von Rettungskräften
SEITINGEN-OBERFLACHT - Ein Brand in einem Industriebetrieb, eine Ölspur auf der Straße und ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. 24 Stunden lang haben Kinder und Jugendliche in SeitingenOberflacht Szenarien aus dem Alltag der erwachsenen Einsatzkräfte geprobt. Eine Aktion von Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz, die die Jugendlichen für die Arbeit der von Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und die des Roten Kreuzes begeistern sollte.
Nachwuchs bei Feuerwehr und Rotem Kreuz ist Mangelware. Um das zu ändern, bringen die Verantwortlichen immer wieder Maßnahmen auf den Weg, um Kinder und Jugendliche für die Arbeit der Rettungskräfte zu interessieren. Zusammen mit dem Jugendrotkreuz hat die Jugendfeuerwehr Seitingen-Oberflacht am Wochenden ihre sechste 24 Stundenübung durchgeführt und Szenarien durchgespielt, die eigentlich nur den Erwachsenen aus beiden Organisationen im Ernstfall vorbehalten sind. Mit dem Unterschied, dass Erwachsene mit dabei sind und wertvolle Hilfestellung leisten. Die Profis unterstützten die Jugendlichen dabei fachmännisch, wenn es darum ging die richtige Hilfe zu leisten.
Treffpunkt beider Jugendorganisationen war das Gemeindezentrum, wo Feuerwehr und Rotes Kreuz untergebracht sind und von wo aus im Ernstfall alles geleitet wird. Dabei lernten die Kinder auch, was passiert, wenn ein Notruf eingeht.
Veletzte Person und Ölspur
Teilweise wurden auch Einsätze mit Sondersignal geprobt – und das 24 Stunden lang, natürlich mit entsprechenden Pausen zum Schlafen und Essen. Mit einer Ölspur und einer verletzten Person in einer Seitinger Nebenstraße begann die Übung am Samstagabend, es folgte ein ausgedehnter Flächenbrand außerhalb der Gemeinde und wenig später das Auslösen einer BMA (Brandmeldeanlage) in einem Oberflachter Industriebetrieb, was sich allerdings als Fehlalarm erwies.
Kurz nach sechs Uhr am Samstagmorgen wurde ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person zwischen den Ortsteilen gemeldet, wobei hier auch schweres Gerät mit Hilfe der Erwachsenen zum Einsatz kam. Nach dem Frühstück gab es etwas Theorie, bei der den Kindern weitere Grundlagen vermittelt wurden und die Fehler aus den vorangegangenen Einsatzübungen analysiert wurden. Noch vor dem Mittagessen hieß es „Brennender Müllcontainer“und „Arbeitsunfall mit einer verletzten Person auf einem Flachdach“. Nach dem Mittagessen kamen die Kameraden des THW Tuttlingen mit einem Fahrzeug und erklärten was das THW für Aufgaben hat und welche Mittel ihnen zur Verfügung stehen. Als dann plötzlich zwei echte Polizisten samt Einsatzfahrzeug auf dem Hof des Gemeindezentrums standen, wurde es leise und die Beamten baten um Hilfe bei einer Personensuche im Ortsteil Seitingen.
Hilfe bei Vermisstensuche
Die Polizisten gaben wertvolle Hinweise, wer gesucht wird, auf was man achten sollte und wo die Suche sich konzentrieren soll. So rückten die Einsatzhelfer zum letzten Mal aus und drei Teams suchten parallel mit der Polizei drei Straßen ab – und wurden schließlich auch fündig. Nach dem Ende der Übung versorgten die Veranstalter die Teilnehmer beim gemeinsamen Grillen. Dabei ließen diese die Einsätze nochmal Revue passieren. Trotz des großen Aufwandes für die Einsatzkräfte war während der Übung die Einsaztbereitschaft immer sichergestellt – genauso wie die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen. Auch Bürgermeister Jürgen Buhl kam und schaute sich verschiedene Übungen an.