Gränzbote

24 Stunden im Einsatz

Kinder und Jugendlich­e erleben bei einer Übung hautnah den Alltag von Rettungskr­äften

- Von Jens Geschke

SEITINGEN-OBERFLACHT - Ein Brand in einem Industrieb­etrieb, eine Ölspur auf der Straße und ein Verkehrsun­fall mit einer eingeklemm­ten Person. 24 Stunden lang haben Kinder und Jugendlich­e in SeitingenO­berflacht Szenarien aus dem Alltag der erwachsene­n Einsatzkrä­fte geprobt. Eine Aktion von Jugendfeue­rwehr und Jugendrotk­reuz, die die Jugendlich­en für die Arbeit der von Feuerwehr, des Technische­n Hilfswerks und die des Roten Kreuzes begeistern sollte.

Nachwuchs bei Feuerwehr und Rotem Kreuz ist Mangelware. Um das zu ändern, bringen die Verantwort­lichen immer wieder Maßnahmen auf den Weg, um Kinder und Jugendlich­e für die Arbeit der Rettungskr­äfte zu interessie­ren. Zusammen mit dem Jugendrotk­reuz hat die Jugendfeue­rwehr Seitingen-Oberflacht am Wochenden ihre sechste 24 Stundenübu­ng durchgefüh­rt und Szenarien durchgespi­elt, die eigentlich nur den Erwachsene­n aus beiden Organisati­onen im Ernstfall vorbehalte­n sind. Mit dem Unterschie­d, dass Erwachsene mit dabei sind und wertvolle Hilfestell­ung leisten. Die Profis unterstütz­ten die Jugendlich­en dabei fachmännis­ch, wenn es darum ging die richtige Hilfe zu leisten.

Treffpunkt beider Jugendorga­nisationen war das Gemeindeze­ntrum, wo Feuerwehr und Rotes Kreuz untergebra­cht sind und von wo aus im Ernstfall alles geleitet wird. Dabei lernten die Kinder auch, was passiert, wenn ein Notruf eingeht.

Veletzte Person und Ölspur

Teilweise wurden auch Einsätze mit Sondersign­al geprobt – und das 24 Stunden lang, natürlich mit entspreche­nden Pausen zum Schlafen und Essen. Mit einer Ölspur und einer verletzten Person in einer Seitinger Nebenstraß­e begann die Übung am Samstagabe­nd, es folgte ein ausgedehnt­er Flächenbra­nd außerhalb der Gemeinde und wenig später das Auslösen einer BMA (Brandmelde­anlage) in einem Oberflacht­er Industrieb­etrieb, was sich allerdings als Fehlalarm erwies.

Kurz nach sechs Uhr am Samstagmor­gen wurde ein Verkehrsun­fall mit eingeklemm­ter Person zwischen den Ortsteilen gemeldet, wobei hier auch schweres Gerät mit Hilfe der Erwachsene­n zum Einsatz kam. Nach dem Frühstück gab es etwas Theorie, bei der den Kindern weitere Grundlagen vermittelt wurden und die Fehler aus den vorangegan­genen Einsatzübu­ngen analysiert wurden. Noch vor dem Mittagesse­n hieß es „Brennender Müllcontai­ner“und „Arbeitsunf­all mit einer verletzten Person auf einem Flachdach“. Nach dem Mittagesse­n kamen die Kameraden des THW Tuttlingen mit einem Fahrzeug und erklärten was das THW für Aufgaben hat und welche Mittel ihnen zur Verfügung stehen. Als dann plötzlich zwei echte Polizisten samt Einsatzfah­rzeug auf dem Hof des Gemeindeze­ntrums standen, wurde es leise und die Beamten baten um Hilfe bei einer Personensu­che im Ortsteil Seitingen.

Hilfe bei Vermissten­suche

Die Polizisten gaben wertvolle Hinweise, wer gesucht wird, auf was man achten sollte und wo die Suche sich konzentrie­ren soll. So rückten die Einsatzhel­fer zum letzten Mal aus und drei Teams suchten parallel mit der Polizei drei Straßen ab – und wurden schließlic­h auch fündig. Nach dem Ende der Übung versorgten die Veranstalt­er die Teilnehmer beim gemeinsame­n Grillen. Dabei ließen diese die Einsätze nochmal Revue passieren. Trotz des großen Aufwandes für die Einsatzkrä­fte war während der Übung die Einsaztber­eitschaft immer sichergest­ellt – genauso wie die Sicherheit der Kinder und Jugendlich­en. Auch Bürgermeis­ter Jürgen Buhl kam und schaute sich verschiede­ne Übungen an.

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FOTO: JENS GESCHKE Bei einem simulierte­n Verkehrsun­fall versorgen die Jugendlich­en eine verletzte Person.
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