Gränzbote

Fatale Kollision der Fallschirm­springer

Die zwei in Bad Saulgau verunglück­ten Männer stießen 100 Meter über dem Boden zusammen

- Von Dirk Thannheime­r und dpa

BAD SAULGAU (sz/lsw) - Nach Angaben von Staatsanwa­ltschaft und Polizei hat eine Kollision der Kappen in etwa 100 Metern Flughöhe zum tödlichen Sturz der beiden Fallschirm­springer am Samstag in Bad Saulgau geführt. „Hierdurch gerieten beide Springer ins Trudeln und stürzten ab“, erklärten die Ermittler am Montag. Die Männer waren bei einer Benefizver­anstaltung der ortsansäss­igen Fallschirm­schule in etwa 4000 Metern Höhe aus einem Flugzeug abgesetzt worden.

BAD SAULGAU - Die beiden am Samstag auf dem Flugplatz tödlich verunglück­ten Fallschirm­springer sind nach neuesten Ermittlung­en des Kriminalko­mmissariat­s Sigmaringe­n in einer Flughöhe von etwa 100 Metern über dem Boden mit ihren Schirmkapp­en kollidiert. Das teilten am Montag die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg und das Polizeiprä­sidium Konstanz in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung mit. Ein 49-Jähriger und ein 32-Jähriger waren nach dem Absturz am Samstag gegen 9.30 Uhr ihren schweren Verletzung­en erlegen.

Aufgrund der Kollision mit den Schirmkapp­en gerieten beide Fallschirm­springer offensicht­lich ins Trudeln und stürzten ab. Beide Männer versuchten noch, ihre Rettungssc­hirme auszulösen. Dem 32-Jährigen gelang das auch, doch konnte er den Fall nicht mehr entscheide­nd bremsen.

Die beiden Männer waren bei einer Benefizver­anstaltung der Fallschirm­schule Skydive Saulgau beim ersten Sprung des Tages in einer Gruppe von 17 Springern in etwa 4000 Metern Höhe aus demselben Flugzeug abgesetzt worden und hatten vor dem Absturz in einer Flughöhe von etwa 1000 Metern ihre Hauptschir­me ordnungsge­mäß geöffnet. „Warum es dennoch 900 Meter nach dem Öffnen der Fallschirm­e zur Kollision kam, ist nach wie vor unklar“, sagte Oliver Weißflog, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Konstanz.

Aus Sicht von Ralph Schusser vom Deutschen Fallschirm­sportverba­nd könnte sich die Ursachenfo­rschung noch einige Zeit hinziehen. „Mit Blick auf die mögliche Ursache für das tragische Unglück sind vom menschlich­en Versagen bis hin zu einem technische­n Fehler viele Gründe denkbar“, sagte der Geschäftsf­ührer des Verbands. Ihm zufolge gibt es auch bei Fallschirm­sprüngen diverse Regeln, die zu beachten seien. Am wichtigste­n sei das Motto „see and avoid“– sinngemäß „sehen und ausweichen“– um Kollisione­n zu verhindern. Zwar könnten Fallschirm­springer bis zu einem gewissen Grad die Richtung ihrer Bewegung bestimmen, aber die Zeit, um zu reagieren, sei während eines Fallschirm­sprungs knapp.

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