16. Auflage des Literaturherbstes
Fünf Abende mit namhaften Autoren und vielfältigen Themen
TUTTLINGEN (sz) - Einen Schwerpunkt im Herbstprogramm der Stadthalle Tuttlingen bildet in der 18. Spielzeit des Hauses die Literatur. So bringt die neue Kultursaison zwischen dem 8. Oktober und dem 6. November im Rahmen des „16. Tuttlinger Literaturherbsts“fünf Veranstaltungen mit namhaften Autoren. Den Auftakt macht Harald Martenstein, vielfach ausgezeichneter Autor der Kolumne „Martenstein“im „ZEITmagazin“und Redakteur beim Berliner „Tagesspiegel“.
In der Folge sind als Gäste Heribert Prantl, die Trägerin des Deutschen Jugendliteraturpreises 2018, Manja Präkels, Krimiautor Christof Weigold und Grimme-Preisträger Moritz Netenjakob zu erleben, die nicht immer aufs breite Publikum schielt, aber das Interesse am Buch und am Lesen hoch halten möchte. Auch ein Literatur-Abo, das rund 35 Prozent Preisermäßigung bietet, gibt es wieder.
Nicht nur für Vielleser
Ausdrücklich nicht nur an Vielleser richtet sich der „Literaturherbst“der Stadthalle Tuttlingen. Die ganz unterschiedlichen Leseabende wollen gerade auch denen, die eher selten ein Buch zur Hand nehmen, zeigen, wie viel Vergnügen Lesen bereiten kann.
Die Veranstaltungen bilden einiges von der Bandbreite zeitgenössischen literarischen Schaffens hierzulande ab und bieten etwa mit der szenischen Lesung mit Musik „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“auch Formate, die man bei einer herkömmlichen Lesung nicht erwartet.
Harald Martenstein eröffnet den Literaturherbst am Dienstag, 2. Oktober. Sein jüngster Kolumnenband „Nettsein ist auch keine Lösung“bringt Texte von Deutschlands Kultkolumnisten. Martenstein selbst kündigt „einfache Geschichten aus einem schwierigen Land“an. Das verspricht eine Lesung, die gleichermaßen geistreich und frech, voll bissigen Humors, eigensinnig und unterhaltsam ist.
Weiter geht es am 10. Oktober mit Spiegel-Bestseller-Autor Moritz Netenjakob und seinem Buch „Milchschaumschläger“. Der Abend verspricht eine satirische Lesung über eine Geschichte des Scheiterns, bei der Netenjakob als Ein-Mann-Ensemble mit Dutzenden von Stimmen sein Romanpersonal lebendig werden lässt.
Einer der neuen Krimiautoren („Der Mann, der nicht mitspielt“) kommt am 18. Oktober: Christof Weigold liest aus „Der blutrote Teppich“, seinem zweiten Krimiband aus der Reihe um den deutschen Privatermittler Hardy Engel im Hollywood der 1920er-Jahre. Weigold schrieb Theaterstücke und war von 1996 bis 1999 fester Autor bei der „HaraldSchmidt-Show“. Seither arbeitet er als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen. Im Frühjahr 2018 erschien sein Debütroman.
Lesung mit Musik
Manja Präkels liest am 23. Oktober aus ihrem preisgekrönten Romandebüt „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“. Die Autorin wurde 2018 für dieses Buch unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 und dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet. Ihr autobiografisch gefärbter Roman, der in der brandenburgischen Provinz in den 1980ern und 1990ern spielt, erzählt vom Aufwachsen in der DDR, von den Vorboten und den Folgen der Wende. Begleitet wird sie bei der szenischen Lesung von Thorsten Müller (Stimme, Klarinetten, Xylophon) und Benjamin Hiesinger (Kontrabass).
Den Abschluss macht dann am 16. November der vielfach preisgekrönte politische Publizist Dr. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, Honorarprofessor an der juristischen Fakultät der Universität Bielefeld und gelernter Richter und Rechtsanwalt.
Er liest aus seinem neuen Buch „Vom großen und kleinen Widerstand“, in dem er Widerständler und Whistleblower würdigt und warnt: „Wenn die Würde des Menschen wieder im Konjunktiv steht, wenn der Rassismus wieder auflebt – dann ist der Aufstand der Enkel und Erben der Weißen Rose aufgerufen. (…) Wir brauchen keine Stimmungen, sondern Werte.“
Für Schulklassen gelten Sonderpreise. Karten und Abos gibt es ab sofort bei der Ticketbox, Telefon 07461 / 91 09 96, außerdem bei allen Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-BaarHeuberg und
unter www.tuttlinger-hallen.de