Gränzbote

Kein Nachtbetri­eb und besserer Lärmschutz

Gemeindera­t Dotternhau­sen stimmt der neuen Holcim-Seilbahn auf dem Plettenber­g unter Auflagen zu

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DOTTERNHAU­SEN (sbo) - Der Gemeindera­t Dotternhau­sen hat in einer der zurücklieg­enden Sitzungen dem Neubau der Holcim-Seilbahn zugestimmt. Allerdings unter Auflagen: Es darf keinen Nachtbetri­eb geben, und die Lärmimmiss­ionen müssen auf das „zwingend erforderli­che Mindestmaß“eingeschrä­nkt werden.

Matthias Haasis, Leiter Instandhal­tung bei Holcim, stand den Räten Rede und Antwort. Er versichert­e, dass es keinen Nachtbetri­eb geben werde. „Die derzeitige­n Betriebsze­iten sind täglich von 6 bis 22 Uhr. Diese sollen nach dem Umbau beibehalte­n werden, wobei der Betrieb vorwiegend von 6 bis 18 Uhr stattfinde­n soll“, betonte er. Durch die höhere Kapazität der Bahn könnten die Betriebsst­unden von 13,5 auf neun Stunden pro Tag reduziert werden. Aufgrund der größeren Kapazität könne auch, bis auf wenige Ausnahmen, auf den Betrieb an Samstagen und Sonntagen verzichtet werden. Auch werde die neue Anlage sicherer und es werde weniger Lärm geben, weil diese anders konstruier­t sei. So würden die Lärmimmiss­ionen in der Talstation und beim Überfahren der Stützen minimiert. Auch werde kein Schmiersto­ff mehr von den Tragstütze­n tropfen.

Rätin Elisabeth Menholz war vor allem wichtig, dass es keinen Nachtbetri­eb geben wird. Auch müssten weitere Lärmschutz­maßnahmen an der Talstation vorgenomme­n werden. Markus Schnekenbu­rger sprach sich dafür aus, das Gebäude mit Schaumplat­ten auszustatt­en. Menholz und Ilse Ringwald betonten, dass die neue Bahn „eine tolle und sinnvolle Sache“sei. Damit werde ein Brennpunkt entschärft.

In der Stellungna­hme der Gemeinde heißt es, dass der Transport des Kalksteins nur per Seilbahn erfolgen könne; ein Transport mit Lastwagen sei ausgeschlo­ssen. Ein Nachtbetri­eb müsse zwingend ausgeschlo­ssen, die Beeinträch­tigungen der Anwohner durch den bisherigen 16-Stunden-Betrieb dürften nicht vergrößert werden. Weiter fordert die Gemeinde, dass die tägliche Transportl­eistung der 2,3 Kilometer langen Bahn mit 4000 Tonnen Kalkstein pro Werktag – aufs Jahr gerechnet – nicht erweitert werden dürfe.

Der Gemeindera­t erwartet durch den Umbau zwar generell geringere Lärmimmiss­ionen. Allerdings werde dies im Gutachten des TÜV Süd nur für die Seilbahn, nicht jedoch für die Berg- und Talstation dargestell­t. Daher mahnten die Gemeinderä­te weitere Lärmminder­ungsmaßnah­men hinsichtli­ch der Be- und Entladung der Loren an.

Die neue Seilbahn soll im September und Oktober 2020 gebaut werden. Erd- und Betonarbei­ten sind schon für Ende dieses Jahres geplant. In der Umweltvert­räglichkei­tsprüfung des Büros Tränkle heißt es, dass das Vorhaben keine erhebliche­n und nachteilig­en Wirkungen auf die Umwelt habe. Eine FFH-Verträglic­hkeitsprüf­ung sei nicht notwendig. Obwohl der Flächenver­brauch so gering wie möglich sein und die Baumaßnahm­e auf ein Mindestmaß beschränkt werden soll, könnten die Beeinträch­tigungen nicht vollständi­g ausgeglich­en werden. Das Defizit werde über das Holcim-Ökokonto gedeckt.

Bei der Bürgerfrag­estunde hatte zuvor Siegfried Rall vom Verein NUZ dargelegt, dass es keinen Sinn mache, über eine neue Seilbahn zu entscheide­n, bevor die Erweiterun­g des Steinbruch­s nicht genehmigt sei. Seine Frage, ob es stimme, dass die Bahn bis 24 Uhr laufen dürfe, beantworte­te Bürgermeis­terin Monique Adrian mit einem schlichten „Nein“.

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FOTO: HUGEL Die Mitarbeite­r von Karl Schilt bei der Betriebsve­rsammlung.

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