Farbenspiele statt Feierlaune
SV Gosheim und SpVgg Schramberg stehen sich selbst im Weg – Rottweils Trainer hadert
TUTTLINGEN - Im Spiel des Tages in der Fußball-Bezirksliga Schwarzwald hat es in der hart umkämpften Partie zwischen dem SV Gosheim und der SpVgg 08 Schramberg weder einen Sieger noch einen Profiteur gegeben. Denn die Nullnummer auf dem Gosheimer Kunstrasenplatz nützte so recht keinem der beiden vom Abstieg bedrohten Teams.
Beide Trainer haderten nach dem Schlusspfiff mit der Punkteteilung. Gosheims Adem Sari, weil mit einem Heimsieg der Abstieg aus dem Weg geräumt gewesen und „für uns die Saison rum gewesen wäre“, und Schrambergs Robert Vougaridis, weil der eine Auswärtspunkt seiner Mannschaft nicht den erhofften Befreiungsschlag im Tabellenkeller gebracht hatte. Zumal die direkte Konkurrenz deutlich punkten konnte: Die SG Bösingen II/Beffendorf gewann 6:1 gegen die SG Deißlingen/ Lauffen und die SpVgg Bochingen schlug Schlusslicht BSV 07 Schwenningen mit 6:1.
Schrambergs Coach Vougaridis trauerte der vertanen Chance hinterher: „Die Gosheimer waren harmlos und haben kaum etwas zum Spiel beigetragen“, stichelte er nach dem Spiel. Auch er musste zugeben: „Wir haben uns durch dumme Aktionen das Leben selbst schwer gemacht. Die Jungs waren nervös, das hat man gemerkt. Thomas Schondelmaier musste diese beiden dicken Chancen eigentlich nutzen.“
Zwei seiner Schützlinge mussten mit Gelbrot den Platz verlassen, was Schramberg die Mission Auswärtssieg nicht unbedingt erleichterte. Mit elf Spielern wären die gefährlichen Konter vielleicht doch noch von Erfolg gekrönt worden. Hätte, hätte – Fahrradkette!
Das gesamte Spiel über stand Schiedsrichter Daniel Rühling im Mittelpunkt und brachte Spieler beider Teams, Trainer und Zuschauer immer wieder wegen strittiger Entscheidungen gegen sich auf. Zwar fasst sich Gosheims Spielertrainer Adem Sari auch an die eigene Nase: „Wir haben versucht, zu oft über außen zu spielen, obwohl wir auch gut durch die Mitte kommen können. Wir müssen dieses Heimspiel eigentlich gewinnen, aber wir haben einfach Heimprobleme. Wir holen auf eigenem Platz zu wenig Punkte. Aber am Ende der Saison wird abgerechnet, vielleicht hilft uns der Punkt da noch.“
Doch die Wut über das vergeigte Spiel brach sich am Unparteiischen Bahn. „Das war der schlechteste Schiedsrichter, den ich je gesehen habe“, wetterte Sari nach dem Spiel. Auch er sah in der Nachspielzeit den gelbroten Karton – wegen Meckerns. „Ich habe mit dem Schiri nichts zu tun gehabt und diskutiere nur mit einem Spieler. Da muss er dem Gegenspieler auch eine gelbe Karte zeigen, aber ich sehe Gelbrot.“Auf beiden Seiten verwehrte der Referee den Teams Eckbälle, Freistöße und sogar Strafstöße. So ärgerte sich der SVTrainer dann schlussendlich aber doch mehr über die vergebenen Chancen. „Wir haben im Spiel mehr gemacht, die meisten Chancen gehabt, aber den Hebel zu spät umgelegt. Wir waren im Abschluss einfach zu träge.“Jetzt muss noch ein Sieg her, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. In der nächsten Partie muss der SV Gosheim beim Vorletzten SG Böhringen/Dietingen antreten.
Eigentor in Schlussminute
Dicht am zweiten Auswärtssieg der Saison schrammte der FV 08 Rottweil in der Landesliga vorbei. Bis in die Schlussminute hinein führte das Schlusslicht beim TSV Ofterdingen mit 4:3 und kassierte durch ein Eigentor noch den unglücklichen Ausgleich.
„Dieses Tor passt einfach dazu, wenn du hinten stehst“, kommentierte Rottweils Trainer Uli Fischer die Szene, die zum 4:4 führte. Ein Ofterdinger Spieler passte den Ball zur Mitte und Kevin Frick bugsierte den Ball ins eigene Tor. „Das passte ins Bild. Kevin Frick agierte an diesem Nachmittag sehr unglücklich und dann grätscht er in den Ball, obwohl kein Gegenspieler in der Nähe war und prompt ist der Ball im Tor“, so Fischer.
Aber insgesamt überwog bei Uli Fischer dennoch die Genugtuung über die ordentliche Leistung seiner Mannschaft, die nach rund einer halben Stunde mit 0:2 in Rückstand lag, durch einen Doppelschlag von Sascha Mauch ausglich und auch den erneuten Rückstand positiv beantwortete, nämlich mit einem Doppelpack von Simon Kläger zur zwischenzeitlichen 4:3-Führung. „Dann müssen wir einfach auch den Sack zumachen und das fünfte Tor nachlegen“, bemängelte Rottweils Trainer.
Immerhin: der Punktgewinn in Ofterdingen ist das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage für die Schwarz-Gelben. In den Spielen zuvor (1:0 gegen den FC Gärtringen und 0:0 gegen den SV Böblingen) überzeugten die Nullachter aber mit einer soliden Abwehrleistung, dies war in Ofterdingen nicht der Fall. „Der Gegner spielte fast nur mit langen Bällen, aber da waren wir oftmals nicht im Bilde“, erkannte Uli Fischer.
Trotzdem zeigtn die Rottweiler, dass sie, obwohl der Abstieg schon seit einiger Zeit feststeht, im Saisonendspurt nicht gewillt sind, sich hängen zu lassen. „Wir haben noch vier Spiele, darunter die Derbys in Bösingen und in
Mühlheim. Wir freuen uns auf diese Aufgaben und wollen noch versuchen, den einen oder anderen Punkt zu holen“, so der zum Saisonende scheidende Rottweiler Trainer.
Das Ziel, nicht als Tabellenletzter abzusteigen und noch einen Platz nach vorne zu rücken ist für den FV 08 Rottweil weiterhin realisierbar, denn die SG Ahldorf/Mühlen hat weiterhin lediglich drei Punkte Vorsprung auf Rottweil. Und in knapp zwei Wochen erwarten die SchwarzGelben den Mitauf- (und vermutlich auch Mitabsteiger) zum Kellerduell im eigenen Stadion.
SV Zimmern heimstark
Die Heimbilanz kann sich sehen lassen. Sechs Heimspiele in der Rückrunde, sechs Siege, auch beim 4:3-Erfolg gegen den SV Nehren unterstrich der Landesligist SV Zimmern seine Heimstärke. „Wir haben uns vorgenommen, gerade die Heimspiele noch für uns zu entscheiden und am Ende noch eine gute Platzierung herauszuholen“, will Trainer Patrick Fossè mit seiner Mannschaft unbedingt den vierten Tabellenplatz verteidigen. „Das wäre am Ende auch eine sehr gute Bilanz für uns“, schaut auch Spartenleiter Erwin Beck schon einmal nach vorne. Am kommenden Samstag erwartet der SV Zimmern zum dritten Heimspiel in Folge die SG Ahldorf/Mühlen. Und da hat der SVZ noch etwas gutzumachen. „Da haben wir in der Vorrunde beim 0:2 nicht gut ausgesehen. Dies wollen wir jetzt korrigieren“; blickt Zimmerns Trainer schon einmal auf das kommende Wochenende. Und da soll gegen den Vorletzten der siebte Heimsieg in Folge her.