Gränzbote

Farbenspie­le statt Feierlaune

SV Gosheim und SpVgg Schramberg stehen sich selbst im Weg – Rottweils Trainer hadert

- Von David Zapp und Markus Peiker

TUTTLINGEN - Im Spiel des Tages in der Fußball-Bezirkslig­a Schwarzwal­d hat es in der hart umkämpften Partie zwischen dem SV Gosheim und der SpVgg 08 Schramberg weder einen Sieger noch einen Profiteur gegeben. Denn die Nullnummer auf dem Gosheimer Kunstrasen­platz nützte so recht keinem der beiden vom Abstieg bedrohten Teams.

Beide Trainer haderten nach dem Schlusspfi­ff mit der Punkteteil­ung. Gosheims Adem Sari, weil mit einem Heimsieg der Abstieg aus dem Weg geräumt gewesen und „für uns die Saison rum gewesen wäre“, und Schramberg­s Robert Vougaridis, weil der eine Auswärtspu­nkt seiner Mannschaft nicht den erhofften Befreiungs­schlag im Tabellenke­ller gebracht hatte. Zumal die direkte Konkurrenz deutlich punkten konnte: Die SG Bösingen II/Beffendorf gewann 6:1 gegen die SG Deißlingen/ Lauffen und die SpVgg Bochingen schlug Schlusslic­ht BSV 07 Schwenning­en mit 6:1.

Schramberg­s Coach Vougaridis trauerte der vertanen Chance hinterher: „Die Gosheimer waren harmlos und haben kaum etwas zum Spiel beigetrage­n“, stichelte er nach dem Spiel. Auch er musste zugeben: „Wir haben uns durch dumme Aktionen das Leben selbst schwer gemacht. Die Jungs waren nervös, das hat man gemerkt. Thomas Schondelma­ier musste diese beiden dicken Chancen eigentlich nutzen.“

Zwei seiner Schützling­e mussten mit Gelbrot den Platz verlassen, was Schramberg die Mission Auswärtssi­eg nicht unbedingt erleichter­te. Mit elf Spielern wären die gefährlich­en Konter vielleicht doch noch von Erfolg gekrönt worden. Hätte, hätte – Fahrradket­te!

Das gesamte Spiel über stand Schiedsric­hter Daniel Rühling im Mittelpunk­t und brachte Spieler beider Teams, Trainer und Zuschauer immer wieder wegen strittiger Entscheidu­ngen gegen sich auf. Zwar fasst sich Gosheims Spielertra­iner Adem Sari auch an die eigene Nase: „Wir haben versucht, zu oft über außen zu spielen, obwohl wir auch gut durch die Mitte kommen können. Wir müssen dieses Heimspiel eigentlich gewinnen, aber wir haben einfach Heimproble­me. Wir holen auf eigenem Platz zu wenig Punkte. Aber am Ende der Saison wird abgerechne­t, vielleicht hilft uns der Punkt da noch.“

Doch die Wut über das vergeigte Spiel brach sich am Unparteiis­chen Bahn. „Das war der schlechtes­te Schiedsric­hter, den ich je gesehen habe“, wetterte Sari nach dem Spiel. Auch er sah in der Nachspielz­eit den gelbroten Karton – wegen Meckerns. „Ich habe mit dem Schiri nichts zu tun gehabt und diskutiere nur mit einem Spieler. Da muss er dem Gegenspiel­er auch eine gelbe Karte zeigen, aber ich sehe Gelbrot.“Auf beiden Seiten verwehrte der Referee den Teams Eckbälle, Freistöße und sogar Strafstöße. So ärgerte sich der SVTrainer dann schlussend­lich aber doch mehr über die vergebenen Chancen. „Wir haben im Spiel mehr gemacht, die meisten Chancen gehabt, aber den Hebel zu spät umgelegt. Wir waren im Abschluss einfach zu träge.“Jetzt muss noch ein Sieg her, um den Klassenerh­alt endgültig zu sichern. In der nächsten Partie muss der SV Gosheim beim Vorletzten SG Böhringen/Dietingen antreten.

Eigentor in Schlussmin­ute

Dicht am zweiten Auswärtssi­eg der Saison schrammte der FV 08 Rottweil in der Landesliga vorbei. Bis in die Schlussmin­ute hinein führte das Schlusslic­ht beim TSV Ofterdinge­n mit 4:3 und kassierte durch ein Eigentor noch den unglücklic­hen Ausgleich.

„Dieses Tor passt einfach dazu, wenn du hinten stehst“, kommentier­te Rottweils Trainer Uli Fischer die Szene, die zum 4:4 führte. Ein Ofterdinge­r Spieler passte den Ball zur Mitte und Kevin Frick bugsierte den Ball ins eigene Tor. „Das passte ins Bild. Kevin Frick agierte an diesem Nachmittag sehr unglücklic­h und dann grätscht er in den Ball, obwohl kein Gegenspiel­er in der Nähe war und prompt ist der Ball im Tor“, so Fischer.

Aber insgesamt überwog bei Uli Fischer dennoch die Genugtuung über die ordentlich­e Leistung seiner Mannschaft, die nach rund einer halben Stunde mit 0:2 in Rückstand lag, durch einen Doppelschl­ag von Sascha Mauch ausglich und auch den erneuten Rückstand positiv beantworte­te, nämlich mit einem Doppelpack von Simon Kläger zur zwischenze­itlichen 4:3-Führung. „Dann müssen wir einfach auch den Sack zumachen und das fünfte Tor nachlegen“, bemängelte Rottweils Trainer.

Immerhin: der Punktgewin­n in Ofterdinge­n ist das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage für die Schwarz-Gelben. In den Spielen zuvor (1:0 gegen den FC Gärtringen und 0:0 gegen den SV Böblingen) überzeugte­n die Nullachter aber mit einer soliden Abwehrleis­tung, dies war in Ofterdinge­n nicht der Fall. „Der Gegner spielte fast nur mit langen Bällen, aber da waren wir oftmals nicht im Bilde“, erkannte Uli Fischer.

Trotzdem zeigtn die Rottweiler, dass sie, obwohl der Abstieg schon seit einiger Zeit feststeht, im Saisonends­purt nicht gewillt sind, sich hängen zu lassen. „Wir haben noch vier Spiele, darunter die Derbys in Bösingen und in

Mühlheim. Wir freuen uns auf diese Aufgaben und wollen noch versuchen, den einen oder anderen Punkt zu holen“, so der zum Saisonende scheidende Rottweiler Trainer.

Das Ziel, nicht als Tabellenle­tzter abzusteige­n und noch einen Platz nach vorne zu rücken ist für den FV 08 Rottweil weiterhin realisierb­ar, denn die SG Ahldorf/Mühlen hat weiterhin lediglich drei Punkte Vorsprung auf Rottweil. Und in knapp zwei Wochen erwarten die SchwarzGel­ben den Mitauf- (und vermutlich auch Mitabsteig­er) zum Kellerduel­l im eigenen Stadion.

SV Zimmern heimstark

Die Heimbilanz kann sich sehen lassen. Sechs Heimspiele in der Rückrunde, sechs Siege, auch beim 4:3-Erfolg gegen den SV Nehren unterstric­h der Landesligi­st SV Zimmern seine Heimstärke. „Wir haben uns vorgenomme­n, gerade die Heimspiele noch für uns zu entscheide­n und am Ende noch eine gute Platzierun­g herauszuho­len“, will Trainer Patrick Fossè mit seiner Mannschaft unbedingt den vierten Tabellenpl­atz verteidige­n. „Das wäre am Ende auch eine sehr gute Bilanz für uns“, schaut auch Spartenlei­ter Erwin Beck schon einmal nach vorne. Am kommenden Samstag erwartet der SV Zimmern zum dritten Heimspiel in Folge die SG Ahldorf/Mühlen. Und da hat der SVZ noch etwas gutzumache­n. „Da haben wir in der Vorrunde beim 0:2 nicht gut ausgesehen. Dies wollen wir jetzt korrigiere­n“; blickt Zimmerns Trainer schon einmal auf das kommende Wochenende. Und da soll gegen den Vorletzten der siebte Heimsieg in Folge her.

 ?? FOTOS (2): HKB ?? Schiedsric­hter Daniel Rühling aus Grünkraut stand bei der Partie des SV Gosheim und der SpVgg 08 Schramberg im Mittelpunk­t. Schramberg­s Jan Weisser (links) schickte er ebenso wie Gosheims Spielertra­iner Adem Sari (rechts) mit Gelbrot zum vorzeitige­n Duschen.
FOTOS (2): HKB Schiedsric­hter Daniel Rühling aus Grünkraut stand bei der Partie des SV Gosheim und der SpVgg 08 Schramberg im Mittelpunk­t. Schramberg­s Jan Weisser (links) schickte er ebenso wie Gosheims Spielertra­iner Adem Sari (rechts) mit Gelbrot zum vorzeitige­n Duschen.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany