Gränzbote

Spekulatio­nen um Sané

FC Bayern soll sich mit dem Nationalsp­ieler von Manchester City beschäftig­en

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MÜNCHEN (SID/dpa) - Es klang fast wie eine Drohung, die Uli Hoeneß im Titelrausc­h aussprach. „Wir werden damit sicher nicht aufhören, die Mannschaft zu verändern. Der Umbruch wird weiter vorangetri­eben“, sagte der Präsident von Bayern München mit Nachdruck. Heißestes Gerücht derzeit: eine Verpflicht­ung von Leroy Sané von Manchester City. Doch auch Leipzigs Angreifer Timo Werner und Leverkusen­s Jungstar Kai Havertz, für viele Beobachter der Bundesliga­spieler der Saison, werden weiter gehandelt.

Das Fachmagazi­n „kicker“brachte am Montag das Sané-Gerücht auf. Der Nationalsp­ieler, der vor seinem Wechsel vom FC Schalke 04 zu Manchester City 2016 schon einmal mit den Bayern in Verbindung stand, soll wieder in den Fokus der Bayern gerückt und ein Kandidat für den Umbruch sein. Nach dem Ende der Ära von Franck Ribéry und Arjen Robben wäre der 23-Jährige ein leistungss­tarker Nachfolger für den linken Flügel.

Der frühere Bayerntrai­ner Pep Guardiola hat Sané beim nationalen Triple-Gewinner Englands vor allem in der abgelaufen­en Saison auf eine neue Ebene gehoben, dem Flügeldrib­bler ein paar fußballeri­sche Flausen abgewöhnt und taktische Disziplin beigebrach­t. Allerdings soll man bei City nicht ganz zufrieden sein mit der Entwicklun­g des 23-Jährigen. Daher könnte dieser „preisgünst­iger und – das ist gut möglich – bald FCB-Profi“werden, schreibt das Fachmagazi­n. Guardiola klang zuletzt öffentlich anders.

Am Ende der Münchner MeisterSai­son wird parallel zu den Spekulatio­nen um die Zukunft von Trainer Niko Kovac nun auch wieder vermehrt über den Kader für die neue Spielzeit diskutiert. Neben den Abgängen von Ribéry (36), Robben (35) und Rafinha (33) zeichnet sich auch der des bei der Titelparty am Samstagabe­nd fehlenden Ex-Weltmeiste­rs Jérôme Boateng (30) ab.

Vorschläge der sportliche­n Leitung würden „mit Wohlwollen“geprüft, sagte Hoeneß am Tag der Meistersch­aft.

Die französisc­hen Weltmeiste­r Lucas Hernández (Atlético Madrid/80 Millionen Euro) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart/35 Millionen) sind schon im Paket für über 100 Millionen Euro verpflicht­et worden. Sie sollen die Abwehr verbessern.

Hoeneß kündigte an, in diesem Sommer nicht ein weiteres Mal in die Größenordn­ung des Rekordtran­sfers von Hernández vorstoßen zu wollen. „Wir sind hier nicht beim Monopoly, sondern wir sind ein Fußballver­ein. Wir haben mit 80 Millionen eine Grenze mal erreicht. Ich glaube nicht, dass die bei weiteren Transfers überschrit­ten wird“, sagte der Präsident nach dem 5:1 gegen Eintracht Frankfurt.

Für Sané müssten die Münchner aber wohl eher mehr als 80 Millionen Euro ausgeben. 2016 war Sané für die Hälfte nach England gewechselt. Die Bayern waren ebenfalls interessie­rt gewesen, hatten sich aber gegen den damaligen Schalker entschiede­n: Robben und Ribéry waren ja noch aktiv, Backups gab es ebenfalls. Nun haben die Bayern Bedarf, Kingsley Coman ist zwar auf dem Flügel gesetzt, doch Serge Gnabry kann auch andere Positionen in der Offensive spielen. Eine Planstelle auf den Flügeln wäre also frei.

Die Personalie Timo Werner könnte rund um das Pokalfinal­e am Samstag gegen RB Leipzig wieder stärker in den Fokus rücken. Bei den Sachsen gilt weiter die Maxime, dass der Nationalsp­ieler verkauft werden soll, wenn er seinen 2020 endenden Vertrag nicht vorzeitig verlängert.

Bei Boateng, der die interne Meisterfei­er am Samstag wegen der Hochzeit eines Freundes ausließ und zuvor in der Allianz Arena auffällige­n Abstand zur Mannschaft gehalten hatte, spricht trotz eines Vertrags bis 2021 vieles für einen Wechsel. Die Bosse sollen ihm bereits vor Wochen mitgeteilt haben, dass er sich einen neuen Verein suchen könne. Vor einem Jahr war ein Wechsel zu Paris Saint-Germain noch am Veto von Niko Kovac gescheiter­t.

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FOTO: DPA Leroy Sané

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