Gränzbote

Erdogan unbeeindru­ckt

Kanzlerin Merkel fordert Ende der türkischen Offensive

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BERLIN/ANKARA/DAMASKUS (dpa) - Angesichts erbitterte­r Gefechte der türkischen Armee mit Kurdenmili­zen in Nordsyrien hat Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) den türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan am Sonntag in einem Telefonat zum sofortigen Stopp der Militäroff­ensive aufgeforde­rt. Als Reaktion auf den Einmarsch stoppte Deutschlan­d seine Rüstungsex­porte an den Nato-Partner teilweise. Mögliche EU-Sanktionen gegen die Türkei sind heute Thema beim Außenminis­tertreffen in Luxemburg.

Erdogan zeigte sich unbeeindru­ckt. Wer glaube, die Türkei werde wegen Sanktionen oder Waffenemba­rgos von ihrem Weg abweichen, irre sich, sagte er. Die Türkei sei ein Nato-Partner und die Kurdenmili­z YPG, gegen die die Offensive läuft, eine „Terrororga­nisation“. An den Westen gerichtet sagte er: „Seid ihr auf unserer Seite oder auf der Seite der Terrororga­nisation?“

GENF (dpa) - Mehr als 80 000 Flüchtling­e und Migranten sind nach UNAngaben zwischen Januar und September 2019 über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Wie das UN-Flüchtling­shilfswerk (UNHCR) in einem am Montag veröffentl­ichten Bericht schreibt, sollen zudem 1041 Menschen beim Versuch der Überfahrt umgekommen sein oder werden vermisst.

Damit haben im laufenden Jahr deutlich weniger Menschen die Flucht über das Mittelmeer gewagt. Zwischen Januar und September 2018 kamen laut UN etwas mehr als 102 000 Flüchtling­e und Migranten auf dem Seeweg nach Europa.

Am deutlichst­en ging die Zahl der Ankünfte in Italien zurück. Nach rund 21 000 im gleichen Vorjahresz­eitraum waren es dieses Jahr rund 7600. In Spanien wurde ein Rückgang um rund 46 Prozent auf 23 200 Ankünfte verzeichne­t.

In Griechenla­nd kamen dagegen vor allem seit Juli deutlich mehr Flüchtling­e und Migranten an. Insgesamt waren es rund 46 100 im Vergleich zu 37 300 ein Jahr zuvor.

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