Gränzbote

Darum ist die Brezel im Klinikum teurer

Bäckerei-Kette muss höheren Steuersatz zahlen – Mitarbeite­r erhalten Nachlass

- TRAUERANZE­IGEN

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (nk/ sbo) - Eine Butterbrez­el auf die Hand für 1,35 Euro statt für 1,25 Euro: Stammkunde­n der Bäckerei Krachenfel­s, die zum ersten Mal zu Gast im Krachenfel­s-Café im Schwarzwal­d-Baar-Klinikum in VillingenS­chwenninge­n sind, könnte dieser Unterschie­d aufgefalle­n sein. Genauso wie das belegte Laugeneck für 3,40 Euro statt für 3,10 Euro.

Doch für diese und andere Differenze­n gibt es eine einfache Erklärung: Da es im Klinik-Café nur „Im Haus“-Backwaren gebe, seien diese 19 Prozent umsatzsteu­erpflichti­g, erklärt Geschäftsf­ührer Georg Krachenfel­s. Bei To-Go-Backwaren würden ansonsten in einer Mischkalku­lation rund sieben Prozent Steuern anfallen. Diese steuerlich­e Differenz von zwölf Prozent sei „ein Haufen“, so Krachenfel­s. Als Ausgleich habe das Unternehme­n deshalb die Preise im Klinikum im Schnitt elf oder zwölf Prozent höher angesetzt.

Aber was ist, wenn Patienten ihr Stück Kuchen gar nicht im Café, sondern etwa im Krankenzim­mer essen möchten? Nach Ansicht des Finanzamte­s falle das trotzdem unter die Kategorie „im Haus“, so Krachenfel­s. Bedeutet: Die Bäckerei muss immer den höheren Steuersatz zahlen und verkauft die Backwaren deshalb auch generell nicht zu To-Go-Preisen.

„Zur Kategorie Abzocke möchten wir nicht gezählt werden“, betont Krachenfel­s. Die zwölf Prozent seien für das Unternehme­n mit Blick auf die Einnahmen allerdings ein erhebliche­r Unterschie­d.

Hinzu komme, dass Krachenfel­s jedes Jahr für mehrere tausend Euro neues Geschirr für das Café kaufen müsse. So würden viele Klinik-Kunden Geschirr mit auf die Zimmer nehmen und nicht wieder zurückbrin­gen. Den Mitarbeite­rn des Schwarzwal­d-Baar-Klinikums gewährt das Klinik-Café indes 20 Prozent Nachlass.

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