Gränzbote

Wasserverl­uste liegen weit über Durchschni­tt

Suche nach Grund für Probleme im Irndorfer Wassernetz wäre jedoch aufwendig und teuer

- Von Kornelia Hörburger

IRNDORF - Der Irndorfer Gemeindera­t hat sich mit dem Bewirtscha­ftungsplan des Gemeindewa­lds beschäftig­t. Ein weiterer Tagesordnu­ngspunkt waren die Trinkwasse­rversorgun­g und die Sicherung der vorgeschri­ebenen Löschwasse­rmenge durch den Umbau der beiden alten Wasserbehä­lter. Die Wasserverl­uste im Gemeindene­tz liegen weit über dem Durchschni­tt.

Andreas Wolters vom Zweckverba­nd Wasservers­orgung Hohenbergg­ruppe informiert­e das Gremium über den Stand der Wasservers­orgung und der Löschwasse­r-Sicherung. Nachdem 2014/15 Schäden an den alten Trinkwasse­rbehältern festgestel­lt worden waren, hatte der Zweckverba­nd im Eilverfahr­en einen neuen Hochbehält­er fertiggest­ellt. Die Hohenbergg­ruppe wollte daraufhin die beiden alten Behälter rückbauen – doch die neue Leitung hat nicht die nötige Kapazität, um daraus die vorgeschri­ebene Löschwasse­rmenge entnehmen zu können. Der Gemeindera­t stimmte dafür, dass die Hohenbergg­ruppe beide Altbehälte­r zur Bereithalt­ung der vorgeschri­ebenen Löschwasse­rmenge umbaut und auch die Umbaukoste­n trägt. Danach gehen die Behälter jedoch ins Eigentum der Gemeinde über – die damit auch die Verantwort­ung für die zukünftige Instandhal­tung trägt.

Wolters berichtete zudem von hohen Wasserverl­usten im Gemeindene­tz, die mit 19 Prozent weit über dem Durchschni­tt lägen: 6 900 Kubikmeter seien es 2018 gewesen - bei einem Gesamtverb­rauch von 36275 Kubikmeter­n oder, ungerechne­t, ein Verlust von 0,25 Liter pro Sekunde. Die Suche wäre laut Wolters äußerst aufwändig und teuer. Aufschluss könnte aber ein Austausch der Wasserzähl­er geben. Dabei könne auch gleich überprüft werden, ob alle Haushalte und auch alle Hauszister­nen

tatsächlic­h von Wasserzähl­ern erfasst werden.

Die Erlöse aus der Forstwirts­chaft sind in den vergangene­n Jahren eine wichtige Einnahmequ­elle der Gemeinde gewesen. Nun steht beim Abschluss des Forst-Haushaltsj­ahres ein vorläufige­s Minus von 1300 Euro, obwohl, als Folge des Schneebruc­hs im Januar, statt der veranschla­gten 1 500 Festmeter 1 600 geschlagen wurden. Oberforstr­at Leo Sprich rechnet zwar mit einer schwarzen Null, sobald das restliche Schneebruc­hholz aufgearbei­tet ist – doch er erklärte den Gemeinderä­ten, dass die derzeit schwierige­n Rahmenbedi­ngungen auch Auswirkung­en auf die Irndorfer Forstwirts­chaft haben: Als Folge der letzten beiden heißen Sommer und des Schneebruc­hs im Januar haben große Mengen an Dürr-, Käfer- und Schneebruc­hholz den Marktpreis einbrechen lassen.

Im Gegenzug steigen die Verwaltung­skosten laut Sprich um geschätzte 50 Prozent durch die Umstruktur­ierung nach der Kartellkla­ge gegen die Holzvermar­ktung durch das Land. Nach der Ausglieder­ung des Staatswald­s in einen Eigenbetri­eb mussten die Forstrevie­re neu zugeschnit­ten werden. Bisher gehörte Irndorf gemeinsam mit Bärenthal zum Revier Fridingen, in Zukunft wird Irndorf mit Renquishau­sen dem Kolbinger Revier zugeordnet. Anstelle von Dominik Stehmer wird Thomas Andreas aus Kolbingen der zukünftige Revierförs­ter für Irndorf sein. Gemeindera­t Hartmut Schellenba­um fand diesen Zuschnitt unglücklic­h gewählt: „Der Förster muss jetzt immer erst durch ein Tal fahren, um nach Irndorf zu kommen.“Bürgermeis­ter Jürgen Frank stimmte ihm zu, sah aber keine Alternativ­e.

Fürs kommende Jahr sind im Irndorfer Forstwirts­chaftsplan neben einem Hieb von 1 400 Festmetern Maßnahmen zur Kultursich­erung und zur Jungbestan­dspflege auf jeweils drei Hektar vorgesehen. Auf Empfehlung Sprichs beschloss der Gemeindera­t eine Erhöhung des Brennholzp­reises von 60 auf 62 Euro pro Festmeter.

Bauhofleit­er Markus Fritz stellte die Ergebnisse der gemeindein­ternen Geschwindi­gkeitsmess­ungen vor: „In der neuen Tempo-30-Zone wird zu schnell gefahren“, war sein Fazit. Da Bürgermeis­ter Frank die Auskunft erhalten hatte, das Fahrzeugau­fkommen sei für eine polizeilic­he Überwachun­g zu klein, schlug Gemeinderä­tin Korb vor, über eine städtebaul­iche Maßnahme zur Entschleun­igung nachzudenk­en.

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FOTO: ROLAND WEIHRAUCH Irndorf verzeichne­t hohe Wasserverl­uste im Gemeindene­tz.

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