Gränzbote

Auch mit den „Basics“zukunftsor­ientiert

Zepf Medical Instrument­s ist auf die EU-MDR vorbereite­t – Neubau soll im Mai fertig sein

- Von Matthias Jansen

DÜSSELDORF - Im Herzen der Medica ist die Firma Zepf Medical Instrument­s angekommen. Das Unternehme­n aus Seitingen-Oberflacht durfte seinen Stand in Halle zehn aufstellen. „Das war früher das erklärte Ziel der Firmen, in Halle zehn zu sein“, sagt Geschäftsf­ührer Jochen Thomas Zepf.

An neuer Stelle sei man nicht mehr so weit weg. Die Halle zehn ist näher am Eingang der Messe. „Man hat etwas mehr Zulauf “, sagt der Firmenchef, der mit dem Interesse der Messebesuc­her an den Produkten seines Unternehme­s zufrieden war.

Dabei besinnt sich das Unternehme­n aus Seitingen-Oberflacht auf das Wesentlich­e. „Wir haben normale chirurgisc­he Instrument­e im Angebot. Damit bilden wir die Basics ab – in der Breite und Tiefe“, sagt Zepf, dessen Mitarbeite­r mehr als 15000 Artikel – unter anderem Pinzetten, Stanzer und Scheren – herstellen.

Und dennoch: Zepf Medical Instrument­s ist zukunftsor­ientiert. Im Gegensatz zu vielen Konkurrent­en scheint das Unternehme­n in der Lage zu sein, die Anforderun­gen der neuen EU-Medizinpro­dukteveror­dnung rechtzeiti­g zu erfüllen. „Wir sind mit der Hauptakte fast fertig“, sagt Zepf. Als Hersteller von Instrument­en aus der Klasse 1R, die ab Mai 2020 neu zertifizie­rt werden müssen, war seine Firma durch die neuen Vorgaben besonders unter Druck. Man habe aber fünf weitere Mitarbeite­r eingestell­t, die sich um die Aufgaben Dokumentat­ion und Qualitätsm­anagement kümmern.

Jetzt benötigt es nur noch eines Zertifizie­rs, um im kommenden Jahr die Artikel europaweit verkaufen zu dürfen. „Wir warten jetzt nur darauf, dass uns unsere benannte Stelle genannt wird“, sagt Zepf. Die EU-MDR habe schon für eine große Unsicherhe­it gesorgt – auch bei den Kunden. „Wir hängen momentan etwas in der Luft. Es gibt bisher nur sieben benannte Stellen, die zertifizie­ren dürfen. Und diese können jetzt nicht 15 000 bis 20 000 Firmen auditieren.“

Sollte Zepf Medical Instrument­s die Zulassung für den europäisch­en Markt im Mai wie vorgesehen erhalten, dürfte das Unternehme­n die bisher positive Entwicklun­g fortsetzen. Im Jahr 2000 hatten Jochen Thomas Zepf und sein Vater Ernst-Dieter Zepf die Firma gegründet. Aus dem ZweiMann-Betrieb ist nun ein Unternehme­n mit 28 Mitarbeite­rn geworden. Und Zepf Medical Instrument­s will weiter wachsen. Personell stellt sich das, angesichts des Mangels an Fachkräfte­n,

schwierig dar. Die Anzeigen in den sozialen Medien hätten bisher nicht zum Erfolg geführt. Zwei bis drei Mitarbeite­r könnte Zepf Medical Instrument­s noch gebrauchen.

Sichtbarst­er Hinweis für die „riesige Entwicklun­g“, die die Firma gemacht hat, ist der Erweiterun­gsbau in Seitingen-Oberflacht. „Ein Quantenspr­ung“, sagt Zepf. Mehr als zwei Millionen Euro investiert das Unternehme­n in das Gebäude, das im März fertig sein soll. „Wenn das

Wetter und die Handwerker mitmachen“, meint Zepf. Auf der 944 Quadratmet­er großen Fläche findet sich neben den Bereichen Qualitätsm­anagement, Vertrieb und Versand auch eine automatisi­erte Reinigungs­und Passivieru­ngsanlage. Diese soll dafür sorgen, dass die Instrument­e sauber ausgeliefe­rt würden. Die Reinheitsv­orgaben habe das Unternehme­n bisher auch erfüllt. Allerdings war die Reinigung bisher manuel erfolgt.

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FOTO: MATTHIAS JANSEN Die Firma Zepf Medical Instrument­s aus Seitingen-Oberflacht investiert mit dem Erweiterun­gsbau in die Zukunft. Bei den Produkten vertraut das Unternehme­n auf Bewährtes und ist zuversicht­lich, weiter auf dem eurpäische­n Markt verkaufen zu können.

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