Migranten erhalten Zertifikate
Rechnen und EDVGrundlagen standen mehr als zwei Monate auf dem Stundenplan
TUTTLINGEN Voller Stolz haben am Freitag acht Teilnehmer mit Migrationshintergrund ihre Zertifikate von der Volkshochschule Tuttlingen erhalten. Vor allem die Mathematikund EDVGrundbildung hat bei diesem Grundbildungsprojekt auf dem Stundenplan gestanden.
Gemeinsam mit den Dozenten Nikolina Misic aus Kroatien und der Bulgarin Lora Zinoviewa lernten die Teilnehmer jeden Vormittag Mathematik und Informatik über zwei Monate. Der Umgang mit Zahlen, das Rechnen von der Addition über die Division bis hin zum Bruchrechnen gehörte zum täglichen Lehrplan, um alltagsmathematische Kenntnisse zu erlernen und Defizite in der Schulbildung zu minimieren. Um beruflich leichter Fuß zu fassen, lernten die Migranten auch den Umgang mit dem Computer und dem Betriebssystem Windows, erfuhren mehr über die üblichen Anwenderprogramme und die Bedienung von mobilen Endgeräten. Die von der Volkshochschule empfohlenen Teilnehmer aus den Integrationskursen konnten durch die begrenzte Teilnehmerzahl individuell betreut werden.
„Es war schön zu sehen, dass die Teilnehmer motiviert dabei waren und tolle Leistungen erbracht haben. Ganz nebenbei haben sie auch ihre Deutschkenntnisse vertieft, denn während des Unterrichts wurde nur Deutsch gesprochen“, lobte der Volkshochschulleiter HansPeter Jahnel bei der Zertifikatübergabe am Freitag in einem Schulungsraum in Tuttlingen die Teilnehmer. Die Dozenten hoben den „respektvollen Umgang und die „gute Atmosphäre“sowie das „gegenseitige Helfen“hervor.
Das freiwillige Grundbildungsprojekt wurde komplett vom Landesministerium für Kultus, Jugend und Sport gefördert. „Die Volkshochschule Tuttlingen hat gemeinsam mit dem kommunalen Jobcenter des Landkreises im Vorfeld mit der Idee besonderes Engagement gezeigt“, sagte Knut Becker von der Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung. Deshalb entschied sich das Land, dieses Bildungsangebot und deren Umsetzung zu fördern.
Neben Becker und Jahnel appellierte auch Joachim Schwarzfischer, der Leiter des Jobcenters, an die Teilnehmer und forderte sie zum Weitermachen auf. Es sei eine Grundebene, auf der es gelte, aufzubauen, sich weiter fortzubilden und dranzubleiben. „Der Kurs hilft auch dem Jobcenter, weil wir die Teilnehmer leichter in Arbeit vermitteln können. Jede zusätzliche Fähigkeit kommt beim Arbeitgeber gut an“, weiß Schwarzfischer.
Maher Abuzeid ist einer der Teilnehmer und behält das Grundbildungsprojekt Rechnen und EDV positiv in Erinnerung. „Mir hat der Kurs viel Spaß gemacht. Es war nicht immer leicht, die Mathematik war beispielsweise schwierig. Ich habe viel gelernt, wurde viel gefordert und bin stolz auf mein Zertifikat“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Er hat bereits den nächsten Kurs im Blick und sei motiviert, weiterzumachen.