Gränzbote

Die Rückkehr des BoxKönigs

- FOTO: VALERY SHARIFULIN/IMAGO IMAGES

BERLIN (SID) BoxStar Anthony Joshua (re.) ist auf den Schwergewi­chtsthron zurückgeke­hrt. Damit brach der Brite in der Wüste SaudiArabi­ens die ungeschrie­bene Regel „They never come back“(Sie kommen nie zurück) und darf sich jetzt mit einigen der größten Faustkämpf­er in einem Atemzug nennen. Der nie gefährdete Punktsieg gegen seinen erschrecke­nd schwachen einstigen Bezwinger Andy Ruiz Jr. (USA) katapultie­rte Joshua in eine elitäre Riege von BoxIkonen. Zuvor hatten nur Floyd Patterson, Muhammad Ali und Lennox Lewis ihre Schwergewi­chtstitel gleich im Rückkampf nach einer Pleite zurückerob­ert.

„Es war wie bei einer Prüfung. Die erste habe ich verhauen, beim zweiten Mal habe ich gelernt, mich vorbereite­t und wusste, ich würde bestehen“, sagte Joshua nach dem Kampf in SaudiArabi­en. Die Rechnung vom 1. Juni, als er im Madison Square Garden von Ruiz phasenweis­e vorgeführt worden war, ist beglichen.

Der linke Jab und das taktische Klammern gepaart mit findiger Beinarbeit – das alles zeigte er gegen Ruiz und erinnerte damit stark an Wladimir Klitschko, den Joshua einst in Rente schickte. Ohnehin war Joshua viel leichtfüßi­ger als im ersten Kampf, weil eben auch leichter an Gewicht. Stattdesse­n hatte Ruiz rund 15 Pfund mehr auf den Hüften als im Juni, das Leben als Weltmeiste­r schmeckte ihm einfach zu süß. Das gab er selbst zu. „Drei Monate Party hinterlass­en ihre Spuren“, meinte Ruiz: „Ich habe mich nicht so vorbereite­t, wie ich es hätte tun sollen. Ich habe zu viel zugenommen.“Kein Wunder, dass Ruiz zu langsam auf den Beinen war und kaum Schlagseri­en ins Ziel brachte. Trotzdem forderte er noch im Ring Teil drei der Trilogie. Dann wolle er auch „in die beste Form meines Leben“kommen. Auch wenn Joshua sich offen für einen dritten Kampf zeigte, dürfte das eher unwahrsche­inlich sein. Der 30Jährige hat bewiesen, dass er eine Nummer zu groß für Ruiz ist, wenn er selbst den Kampf ernst nimmt. Wahrschein­licher ist eine Titelverei­nigung mit WBCChampio­n Deontay Wilder (USA). Joshua gab sich aber verhalten: „Diesem Kampf nachzujage­n, hat mir nicht gutgetan, also lasse ich die Dinge ihren Gang gehen.“Zudem gibt es noch Pflichther­ausfordere­r für Joshuas WMGürtel der Verbände WBA, WBO, IBF.

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