Dem Tod ein Schnippchen schlagen
Winterstück „Der Tod im Birnbaum“des Kulturrings startet – Seitenhieb gegen die Kirche
FRIDINGEN - Der Kulturring Fridingen startet am heutigen Freitag in den Aufführungsreigen seines Winterstücks. Vier der sechs Aufführungen von „Der Tod im Birnbaum“sind bereits ausverkauft. Was wäre, wenn der Tod auf Erden keine Macht mehr hat? Dieses Gedankenspiel schlachtet der Kulturring in seinem aktuellen Stück schwarzhumorig und auf heitere Weise aus. Und einen leichten Seitenhieb gegen den Vatikan gibt es dann auch noch.
„Eigentlich wollten wir in diesem Jahr mit dem Winterstück aussetzen“, sagt Günther Rieckmann, Spielleiter des Winterstücks „Der Tod im Birnbaum“, das der Kulturring 2002 bereits einmal aufgeführt hatte. Und irgendwie sei man beim Sinnieren über das Winterstück dann auf das Stück gekommen und entschied – es abermals auf die Bühne zu bringen.
„Der Kern des Stücks ist: Was wäre, wenn es auf der Welt keinen Tod mehr geben würde? Blankes Chaos“, erklärt Rieckmann, ohne dabei allzu viel vorzugreifen. Die Geschichte basiert auf einem französischen Märchen und ist eine Was-wäre-wennKomödie, die zwar heiter, aber auch deftig daherkomme, so der Spielleiter. Denn auf Erden wird nicht mehr gestorben, und das sorgt für Missstimmung allerorten. So tauchen in dem turbulenten Plot, bei dem Gevatter Tod in einem Birnbaum festhängt und nicht mehr herabsteigen kann, allerlei Figuren auf – vom Tod bis hin zum Petrus. Auch das Herrgöttle aus Biberach gibt sich ein Stelldichein. Und einen Seitenhieb gegen den Vatikan mit seinem aktuellen Skandal gibt es obendrein.
Durchaus schwarzhumorig lässt das Herrgöttle den Satz fallen: „Da wird es beim Kehren einiges zum Unter-den-Teppich-Kehren geben!“Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. „Es ist nur der eine Satz. Vielleicht bemerken die Leute ihn auch gar nicht. Aber ich wollte ihn drinlassen. Es ist ein kleiner Seitenhieb gegen die Kirche“, sagt Spielleiter Rieckmann.
Es wird nicht der einzige Ellbogen bleiben, den die Kurie abbekommt, denn das elfte Gebot – die Kehrwoche – darf auch seine Lacher bekommen.
Ansonsten freut sich Spielleiter Rieckmann, dass die Karten für die meisten Aufführungen des Winterstücks bereist vergriffen sind – obwohl es „eigentlich“gar keines hätte geben sollen. „Viele Leute kommen gerade, um sich das Stück nach 2002 noch einmal anzuschauen“, sagt Rieckmann. Auf eine treue Fanbasis kann sich der Kulturring winters wie sommers verlassen.
Vier der sechs Spieltermine sind bereits ausverkauft. Karten für den 24. Januar (20 Uhr) und 26. Januar (19 Uhr) sind noch verfügbar. Infos und Tickets unter
G» www.steintaele.de