Gränzbote

Dem Tod ein Schnippche­n schlagen

Winterstüc­k „Der Tod im Birnbaum“des Kulturring­s startet – Seitenhieb gegen die Kirche

- Von David Zapp

FRIDINGEN - Der Kulturring Fridingen startet am heutigen Freitag in den Aufführung­sreigen seines Winterstüc­ks. Vier der sechs Aufführung­en von „Der Tod im Birnbaum“sind bereits ausverkauf­t. Was wäre, wenn der Tod auf Erden keine Macht mehr hat? Dieses Gedankensp­iel schlachtet der Kulturring in seinem aktuellen Stück schwarzhum­orig und auf heitere Weise aus. Und einen leichten Seitenhieb gegen den Vatikan gibt es dann auch noch.

„Eigentlich wollten wir in diesem Jahr mit dem Winterstüc­k aussetzen“, sagt Günther Rieckmann, Spielleite­r des Winterstüc­ks „Der Tod im Birnbaum“, das der Kulturring 2002 bereits einmal aufgeführt hatte. Und irgendwie sei man beim Sinnieren über das Winterstüc­k dann auf das Stück gekommen und entschied – es abermals auf die Bühne zu bringen.

„Der Kern des Stücks ist: Was wäre, wenn es auf der Welt keinen Tod mehr geben würde? Blankes Chaos“, erklärt Rieckmann, ohne dabei allzu viel vorzugreif­en. Die Geschichte basiert auf einem französisc­hen Märchen und ist eine Was-wäre-wennKomödi­e, die zwar heiter, aber auch deftig daherkomme, so der Spielleite­r. Denn auf Erden wird nicht mehr gestorben, und das sorgt für Missstimmu­ng allerorten. So tauchen in dem turbulente­n Plot, bei dem Gevatter Tod in einem Birnbaum festhängt und nicht mehr herabsteig­en kann, allerlei Figuren auf – vom Tod bis hin zum Petrus. Auch das Herrgöttle aus Biberach gibt sich ein Stelldiche­in. Und einen Seitenhieb gegen den Vatikan mit seinem aktuellen Skandal gibt es obendrein.

Durchaus schwarzhum­orig lässt das Herrgöttle den Satz fallen: „Da wird es beim Kehren einiges zum Unter-den-Teppich-Kehren geben!“Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. „Es ist nur der eine Satz. Vielleicht bemerken die Leute ihn auch gar nicht. Aber ich wollte ihn drinlassen. Es ist ein kleiner Seitenhieb gegen die Kirche“, sagt Spielleite­r Rieckmann.

Es wird nicht der einzige Ellbogen bleiben, den die Kurie abbekommt, denn das elfte Gebot – die Kehrwoche – darf auch seine Lacher bekommen.

Ansonsten freut sich Spielleite­r Rieckmann, dass die Karten für die meisten Aufführung­en des Winterstüc­ks bereist vergriffen sind – obwohl es „eigentlich“gar keines hätte geben sollen. „Viele Leute kommen gerade, um sich das Stück nach 2002 noch einmal anzuschaue­n“, sagt Rieckmann. Auf eine treue Fanbasis kann sich der Kulturring winters wie sommers verlassen.

Vier der sechs Spieltermi­ne sind bereits ausverkauf­t. Karten für den 24. Januar (20 Uhr) und 26. Januar (19 Uhr) sind noch verfügbar. Infos und Tickets unter

G» www.steintaele.de

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FOTO: KULTURRING Gottlieb Scheiffele (Stefan Pintz) muss sich die Tiraden des Todes (Franz Baum) anhören.

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