Schwäbischer Albverein
Wanderung: „Tuttlinger Hausberg“
(pm) - Am terrassenförmigen Kinderspielplatz, hinter dem ehemaligen „Waldeck“, begrüßte Wanderführer Winfried Vogel 20 Mitwanderer und benannte die Wanderung: „Auf den Spuren seiner Kindheit“, da er die Terrassen als achtjähriger Knirps mit dem Schlitten befuhr.
Die wenigsten wussten, dass die markante Linde auf der oberen Terrasse anlässlich des 400. Geburtstages von Martin Luther 1893 gepflanzt wurde. Auf dem Weg durch das Duttental unterhielt er mit Geschichten aus der Kindheit die Wandergruppe. Die ersten entwurzelten Bäume zeugten von der Gewalt des Sturmtiefs „Sabine“. Vorbei am Duttentalbrünnele ging es zur Blockhütte. In der kurzen Trinkpause gab es die Sage von der Dupfee,
Der Wanderung folgte eine Einkehr in der Skihütte.
auch Duttfee genannt. Etwa ein Kilometer weiter wieder eine kurze Unterbrechung, wenige Meter neben dem Wanderweg war ein circa acht bis zehn Meter kreisrunder, kegelförmiger Krater zu sehen. Dahinter war ein weiterer, etwas kleinerer Krater erkennbar. Winfried Vogel
las einen kurzen Auszug aus einem Bericht vom 4. März 1945, als der schwerste Bombenangriff auf Tuttlingen geflogen wurde. Damals gab es 17 Tote, davon 11 Kinder im Alter von 1 bis 13 Jahre. Zwei Gedichte von Erich Kästner dienten der Aufmunterung. Auf dem weiteren Wanderweg bildete ein frisch umgestürzter Baum ein überwindbares Hindernis. Nun ging es am „Kählebad“vorbei, wo in früheren Zeiten die Sonnenanbeter die Freikörperkultur pflegten, weiter Richtung Rabental. An der Brunnenkapelle vorbei, ging es ein Stück querfeldein bergauf zur Höhe der Witthohsteige. Eine phantastische Alpenfernsicht belohnte alle Mühen des Aufstiegs.
Die Einkehr in der ApréSkihütte zur „Durschtigä Dupfee“folgte wie geplant. Die Musikanten sorgten für eine, der Fasnet entsprechende Stimmung. Mit einem letzten Blick auf das Alpenpanorama und dem Witthoh-Gedicht in Tuttlinger Mundart von Hugo Geißler, ging es auf den Heimweg nach Tuttlingen.