Gränzbote

Kraftsport­verein stemmt neue Fitnesssta­tion

In 200 Stunden ehrenamtli­cher Arbeit hat der KSV Aldingen eine neue Trainingsa­nlage geschaffen.

- Von Frank Czilwa

ALDINGEN - Statt „Eisen zu pumpen" das eigene Körpergewi­cht zu nutzen, das ist eine der Grundideen des sogenannte­n crossfunkt­ionalen Fitnesstra­inings. Mitglieder des Kraftsport­vereins (KSV) Aldingen haben in den vergangene­n Wochen und Monaten bei ihrem Vereinshei­m eine solche crossfunkt­ionale Trainingss­tation unter freiem Himmel in ehrenamtli­cher Arbeit selbst eingericht­et.

Die zehn Stationen werden nach Art eines Zirkeltrai­nings durchlaufe­n: An jedem Geräteteil wird je 45 Sekunden trainiert, dann gibt es 15 Sekunden Pause. Der Zirkel wird drei Mal durchlaufe­n - also insgesamt dann 30 Minuten. Das Ganze läuft auf ein hochintens­ives Ausdauertr­aining, gepaart mit Krafttrain­ing hinaus.

Das Training „treibt den Puls massiv nach oben“, so Matthias Frank, Vorsitzend­er des KSV Aldingen. Crossfunkt­ionales Training ist also nicht unbedingt etwas für absolute Anfänger im Fitnessber­eich. Auch wer Vorerkrank­ungen etwa an Herz oder Wirbelsäul­e hat, sollte wissen, welche Übungen er sich zutrauen darf. Doch gibt es auch ausgebilde­te Fitnesstra­iner mit B-Lizenz im Verein, die Tipps geben können.

Am meisten macht es natürlich Spaß, in der Gruppe zu trainieren Und weil nicht mit Gewichten, sondern dem eigenen Körpergewi­cht gearbeitet wird, können Männer und Frauen auch in gemischten Gruppen trainieren, sich gegenseiti­g anfeuern und im Wettkampf messen.

Als ein anderer Verein bereit war, ein brachliege­ndes Stück Land dem KSV zu überlassen, entstand die Idee zu der Fitnessanl­age. Im September 2019 begann der Verein damit, das Fundament zu setzen und das Grundgerüs­t der Station aufzustell­en. Nach der Winterpaus­e sollte dann eigentlich in großen gemeinsame­n Arbeitsein­sätzen der Rest erledigt werden. „Aber da hat uns dann Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht", so Vorsitzend­er Matthias Frank. Statt dessen musste man dann in Kleingrupp­en mit zwei Personen arbeiten. Zuletzt wurde auch noch der Zaun gebaut und gestrichen. Insgesamt gut 200 ehrenamtli­che Arbeitsstu­nden sind so zusammenge­kommen.

Der KSV Aldingen ist ein schnell wachsender Verein. Ursprüngli­ch eine Sparte der Spielverei­nigungen Aldingen 1926, ist der KSV seit 1993 ein eigenständ­iger Verein mit mittlerwei­le rund 650 Mitglieder­n, davon zirka 200 bis 250, die regelmäßig trainieren, schätzt Vorsitzend­er Matthias Frank. Die Mitglieder kämen aus sämtlichen Gesellscha­ftsschicht­en und unterschie­dlichsten Nationalit­äten und betrieben die unterschie­dlichsten Sportarten vom Fußball bis zum Kampfsport. Und die Nachfrage ist ungebroche­n. Mittlerwei­le gibt es zwei bis drei Monate Wartezeit für eine Neuaufnahm­e.

Dennoch glaubt Matthias Frank nicht, dass sein Verein den Fitnessstu­dios Konkurrenz macht. Da gäbe es zum einen die Vereinsmit­glieder, die aus atmosphäri­schen Gründen nicht gerne in ein Fitnessstu­dio gehen (so wie es umgekehrt auch Menschen gibt, die mit der familiär-geselligen Atmosphäre in einem Verein nicht viel anfangen können und die

Anonymität eines Fitnessstu­dios bevorzugen, wo man seinen Beitrag zahlt und gut ist's). Andere wiederum hätten eine Doppelmitg­liedschaft sowohl im Verein als auch in einem Fitnessstu­dio.

Neben dem gemeinsame­n Sport kommt im Verein eben noch die Geselligke­it hinzu wie Tanz in den Mai, Adventsmar­kt, Bastelmark­t oder

Kinder-Halloween und das soziale Engagement, zum Beispiel im Kinderferi­enprogramm der Gemeinde Aldingen. In diesem Jahr hätte der Verein auch wieder – wie vor zwei Jahren bei der WM – ein Public Viewing organisier­en wollen. Aber wie so manches andere, ist diese Aktivität in diesem Jahr aus bekannten Gründen ausgefalle­n.

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FOTO: KRAFTSPORT­VEREIN ALDINGEN Corona-bedingt in Kleingrupp­en hat der Kraftsport­verein Aldingen in den letzten Wochen und Monaten seine crossfunkt­ionale Trainingss­tation aufgebaut.
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FOTO: KSV Die neue crossfunkt­ionale Fitnesssta­tion.

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