Kraftsportverein stemmt neue Fitnessstation
In 200 Stunden ehrenamtlicher Arbeit hat der KSV Aldingen eine neue Trainingsanlage geschaffen.
ALDINGEN - Statt „Eisen zu pumpen" das eigene Körpergewicht zu nutzen, das ist eine der Grundideen des sogenannten crossfunktionalen Fitnesstrainings. Mitglieder des Kraftsportvereins (KSV) Aldingen haben in den vergangenen Wochen und Monaten bei ihrem Vereinsheim eine solche crossfunktionale Trainingsstation unter freiem Himmel in ehrenamtlicher Arbeit selbst eingerichtet.
Die zehn Stationen werden nach Art eines Zirkeltrainings durchlaufen: An jedem Geräteteil wird je 45 Sekunden trainiert, dann gibt es 15 Sekunden Pause. Der Zirkel wird drei Mal durchlaufen - also insgesamt dann 30 Minuten. Das Ganze läuft auf ein hochintensives Ausdauertraining, gepaart mit Krafttraining hinaus.
Das Training „treibt den Puls massiv nach oben“, so Matthias Frank, Vorsitzender des KSV Aldingen. Crossfunktionales Training ist also nicht unbedingt etwas für absolute Anfänger im Fitnessbereich. Auch wer Vorerkrankungen etwa an Herz oder Wirbelsäule hat, sollte wissen, welche Übungen er sich zutrauen darf. Doch gibt es auch ausgebildete Fitnesstrainer mit B-Lizenz im Verein, die Tipps geben können.
Am meisten macht es natürlich Spaß, in der Gruppe zu trainieren Und weil nicht mit Gewichten, sondern dem eigenen Körpergewicht gearbeitet wird, können Männer und Frauen auch in gemischten Gruppen trainieren, sich gegenseitig anfeuern und im Wettkampf messen.
Als ein anderer Verein bereit war, ein brachliegendes Stück Land dem KSV zu überlassen, entstand die Idee zu der Fitnessanlage. Im September 2019 begann der Verein damit, das Fundament zu setzen und das Grundgerüst der Station aufzustellen. Nach der Winterpause sollte dann eigentlich in großen gemeinsamen Arbeitseinsätzen der Rest erledigt werden. „Aber da hat uns dann Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht", so Vorsitzender Matthias Frank. Statt dessen musste man dann in Kleingruppen mit zwei Personen arbeiten. Zuletzt wurde auch noch der Zaun gebaut und gestrichen. Insgesamt gut 200 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind so zusammengekommen.
Der KSV Aldingen ist ein schnell wachsender Verein. Ursprünglich eine Sparte der Spielvereinigungen Aldingen 1926, ist der KSV seit 1993 ein eigenständiger Verein mit mittlerweile rund 650 Mitgliedern, davon zirka 200 bis 250, die regelmäßig trainieren, schätzt Vorsitzender Matthias Frank. Die Mitglieder kämen aus sämtlichen Gesellschaftsschichten und unterschiedlichsten Nationalitäten und betrieben die unterschiedlichsten Sportarten vom Fußball bis zum Kampfsport. Und die Nachfrage ist ungebrochen. Mittlerweile gibt es zwei bis drei Monate Wartezeit für eine Neuaufnahme.
Dennoch glaubt Matthias Frank nicht, dass sein Verein den Fitnessstudios Konkurrenz macht. Da gäbe es zum einen die Vereinsmitglieder, die aus atmosphärischen Gründen nicht gerne in ein Fitnessstudio gehen (so wie es umgekehrt auch Menschen gibt, die mit der familiär-geselligen Atmosphäre in einem Verein nicht viel anfangen können und die
Anonymität eines Fitnessstudios bevorzugen, wo man seinen Beitrag zahlt und gut ist's). Andere wiederum hätten eine Doppelmitgliedschaft sowohl im Verein als auch in einem Fitnessstudio.
Neben dem gemeinsamen Sport kommt im Verein eben noch die Geselligkeit hinzu wie Tanz in den Mai, Adventsmarkt, Bastelmarkt oder
Kinder-Halloween und das soziale Engagement, zum Beispiel im Kinderferienprogramm der Gemeinde Aldingen. In diesem Jahr hätte der Verein auch wieder – wie vor zwei Jahren bei der WM – ein Public Viewing organisieren wollen. Aber wie so manches andere, ist diese Aktivität in diesem Jahr aus bekannten Gründen ausgefallen.