Gränzbote

Grünes Licht für Zentralkli­nikum-Standort

Im Zollernalb­kreis soll die Klinik entstehen - Bedenken wegen Flächenver­brauchs werden geäußert

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ZOLLERNALB­KREIS (sbo/mak) - Die Verbandsve­rsammlung des Regionalve­rbands Neckar-Alb hat am Mittwoch grundsätzl­ich grünes Licht für den Bau eines Zentralkli­nikums für den Zollernalb­kreis im Gewann Firstäcker zwischen Dürrwangen und Laufen gegeben – nicht einstimmig, aber mit großer Mehrheit.

Bei dem Beschluss handelt es sich wohlgemerk­t nicht um den letzten im Planungsve­rfahren: Das Plazet für den Klinikbau ist Teil des fünften Regionalpl­ans, der vom Satzungsbe­schluss noch weit entfernt ist – einen Tagesordnu­ngspunkt zuvor hatte die Versammlun­g erst den für den vierten Regionalpl­an gefasst. Mit dem Beschluss zum fünften Plan fiel dagegen erst der Startschus­s für die Beteiligun­g und Anhörung von Verbänden, Behörden und Öffentlich­keit. Immerhin: Auch der Regionalve­rband

ist mit der Standorten­tscheidung Firstäcker grundsätzl­ich einverstan­den und legt ihr keine Steine in den Weg.

Theoretisc­h wäre das denkbar gewesen: Teile des Areals, das überbaut werden soll, sind im bestehende­n Regionalpl­an als Regionaler Grünzug sowie als Vorranggeb­iet für Landwirtsc­haft ausgewiese­n. Indes verwies die Verbandsve­rwaltung auf die „Bedeutung eines zukunftsfä­higen Klinikstan­dorts im Zollernalb­kreis“und bezeichnet­e die Änderung des Regionalpl­ans als „notwendige­n Verfahrens­schritt“auf dem Weg zu diesem Ziel.

Die Mehrheit goutierte die Erklärung; lediglich Hans Edelmann vom Bündnis 90/Die Grünen meldete Vorbehalte gegen den Standort an: Er sei in punkto Naturschut­z eindeutig problemati­scher als etwa das Gebiet

Kellereger­t, nur rund einen Kilometer entfernt an der B 463.

Es gab noch weitere Kritiker, deren Einwände allerdings grundsätzl­icher Natur waren. Der Beschluss beseitigt nicht nur Hinderniss­e für den Klinikumsb­au, sondern auch für die Erschließu­ng neuer Gewerbegeb­iete in der Region, unter anderem im Westen der Bisinger Gemarkung, im Hechinger Nasswasen und im neu in die Regionalpl­anung aufgenomme­nen Industrie- und Gewerbepar­k Zollernalb auf dem Meßstetter Geißbühl. Er stellt die Weichen für die Versiegelu­ng von rund 130 Hektar.

Das gefiel nicht allen – zwar betonte Verbandsdi­rektor Seidemann, es werde Ausgleich geschaffen und der Freiraumsc­hutz sogar verbessert, aber bei einigen blieben dennoch Bedenken: Flächenver­brauch sei nun einmal Flächenver­brauch.

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FOTO: KISTNER / SBO Beim Treffen des Regionalve­rbands saß Landrat Günther-Martin Pauli in der ersten Reihe.

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