Höhere Magnesiumzufuhr senkt das Schlaganfall-Risiko
Serie „Heilsame Natur“beschäftigt sich mit dem Mineral Magnesium und den möglichen Folgen eines Mangels
SPAICHINGEN - In der Serie „Heilsame Natur“wendet sich Heilpraktiker Helmuth Gruner dem Mineral Magnesium zu.
Wussten Sie schon: Eine gute Versorgung mit dem Mineralstoff Magnesium senkt offensichtlich das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine MetaAnalyse mit mehr als 240 000 Teilnehmern, die in der renommierten Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“veröffentlicht wurde.
Schwedische Wissenschaftler um Susanna C. Larsson vom KarolinskaInstitut in Stockholm werteten die Daten von sieben relevanten Studien der letzten 46 Jahre aus, in denen der
Zusammenhang zwischen der Magnesiumzufuhr und dem SchlaganfallRisiko untersucht wurden. Bei den insgesamt 241 378 Studienteilnehmern ereigneten sich 6 477 Schlaganfälle. Die Analyse der Daten zeigte, dass eine um 100 mg höhere Magnesiumzufuhr pro Tag mit einem um acht Prozent niedrigeren Schlaganfallrisiko verbunden ist.
Betrachteten die Forscher die unterschiedlichen Schlaganfall-Ursachen getrennt, kristallisierte sich vor allem ein schützender Effekt des Mineralstoffs vor einer Mangeldurchblutung im Gehirn (ischämischer Infarkt) heraus. Auf die Häufigkeit von Hirnblutungen hatte die Magnesiumaufnahme keinen Einfluss.
„Schon länger ist bekannt, dass Magnesiummangel das Risiko für
Herz- und Gefäßerkrankungen erhöht“kommentiert die Gesellschaft für Biofaktoren das Ergebnis. Denn eine Unterversorgung mit dem Mineralstoff fördert entscheidende Risikofaktoren für Arteriosklerose und Schlaganfall, Bluthochdruck, Typ2 Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und gefäßschädigende Entzündungen.
Die Wissenschaftler empfehlen eine ausgewogene Ernährung mit vielen magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen. Der Tagesbedarf eines gesunden Erwachsenen beträgt zirka 300 bis 400 mg Magnesium. 100 mg Magnesum sind zum Beispiel in 500 g Rosenkohl, 200 g Spinat, 200 g Vollkornbrot oder 77 g Walnüssen enthalten.
Die Gesellschaft gibt zu bedenken, dass gerade Schlaganfall-Gefährdete, zum Beispiel Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes häufig nicht ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt sind, da die Erkrankung und die medikamentöse Behandlung oft Magnesium-Verluste nach sich ziehen. Dadurch kann selbst eine bewusste Ernährung an ihre Grenzen stoßen. Deshalb empfehlen sich geeignete Präparate aus der Apotheke, die den Mineralstoff in Verbindung mit Orot-Säure enthalten. Die natürliche Orot-Säure unterstützt die gefäßschützenden Eigenschaften des Magnesiums.
Zusätzlich sollten alle weiteren Einflussmöglichkeiten, das persönliche Schlaganfallrisiko zu reduzieren, genutzt werden. Dazu zählen vor allem Bewegung, der Verzicht auf das Rauchen und die regelmäßige Kontrolle der Blutdruck- und Blutzuckerwerte. Nach neuesten Schätzungen ereignen sich in Deutschland jährlich zirka 250 000 Schlaganfälle. Die Erkrankung ist hierzulande die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für mittlere bis schwere Behinderungen. Rund eine Million Menschen leiden an den Folgen eines Hirnschlags.
Bei etwa 80 bis 85 Prozent der Schlaganfälle ist eine Mangeldurchblutung des Gehirns durch eine Verengung oder einen Verschluss eines gehirnversorgenden Butgefäßes die Ursache. In etwa 15 bis 20 Prozent der Fälle entsteht er durch Blutungen im Inneren des Gehirns, zum Beispiel durch Platzen eines Gefäßes.