Gränzbote

Hotelbeleg­ung bleibt überschaub­ar

Privatreis­ende dürfen wieder übernachte­n – Betriebe kämpfen weiterhin ums Überleben

- Von Simone Neß

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Es ist ein Hoffnungss­chimmer für die Hotelbetre­iber in der Doppelstad­t: Nach wochenlang­em Bangen dürfen nun auch wieder Privatreis­ende unter Auflagen übernachte­n. Doch die Belegung bleibt nach wie vor überschaub­ar.

Seit Freitag dürfen die Hotels auch wieder Privatleut­e beherberge­n. Doch auch das Pfingstwoc­henende änderte nichts an der Tatsache, dass sich die Gäste verhalten zeigen. Von Normalität ist noch keine Spur in Sicht. Trotz der Corona-Krise sei der Betrieb im Parkhotel in Villingen durchgehen­d gelaufen, die Belegung jedoch „sehr zäh gewesen“, berichtet Inhaberin Sabine Zeisberg. Da ihr Hotel in der Regel ohnehin zu 80 bis 85 Prozent mit Geschäftsr­eisenden belegt sei, bringe ihr auch das Pfingstwoc­henende nicht viel. Auch die Belegung in den nächsten Monaten sei nicht der Rede wert. Momentan könne im Parkhotel jedoch mittels Schlüssela­usgabesyst­em kontaktlos eingecheck­t werden. Etwas, das die Hotelbetre­iberin auch in Zukunft, wenn möglich, beibehalte­n will. „Es kostet mich jetzt nicht das Leben“, erklärt die Hotelinhab­erin in Bezug auf die Krise weiter. Sie ist sicher, dass sie die Pandemie gut überstehen wird. Mit einem Normalbetr­ieb rechne sie allerdings erst wieder im Herbst und Winter. Auch befürchtet sie, dass aufgrund des Home-Office, auf das in den vergancher­t, gen Wochen zahlreiche Geschäftsl­eute ausgewiche­n sind, die Gäste auch in Zukunft weniger werden.

Hans-Peter Kessler, Inhaber des Hotels Bären in Villingen, berichtet von einer „ruhigen Nachfrage“in den kommenden Monaten. Die Menschen seien sehr verhalten, die Reservieru­ngen überschaub­ar. Vor allem die Stornierun­gen von größeren Gruppen würde das Hotel spüren. „Ich hoffe, dass sie es sich nochmal anders überlegen“, sagt Kessler. In Bezug auf die Schutzmaßn­ahmen gäbe es die Möglichkei­t zur Handdesinf­ektion, die Telefone und Türklinken auf den Zimmern werden nach Abreise des Gastes ebenfalls desinfizie­rt. In den vergangene­n Wochen sei das Hotel etwa zu einem Drittel mit Geschäftsr­eisenden belegt gewesen. „Es sind eben nur die Leute rausgegang­en, die es auch wirklich mussten“, erklärt Kessler. Er hoffe darauf, dass es im Juni wieder besser wird.

Das Central Hotel in Schwenning­en hatte seit dem 20. April für Geschäftsr­eisende offen, seit Freitag nun auch wieder für Privatleut­e. „Die Nachfrage ist im März und April zusammenge­brochen“, berichtet Hotelinhab­er Ronan Doran. Die Belegung sei im April ein ganz anderer Maßstab gewesen, als man es gewohnt sei. „Momentan geht es ums Überleben.“Die Zeit der Schließung hätte das Team des Hotels dennoch gut nutzen können. Es wurden Renovierun­gsarbeiten durchgefüh­rt und ausgiebig an einem Hygienekon­zept gearbeitet. „Die Gäste sind verunsidas merkt man“, erklärt Doran. „Jetzt geht es darum, Vertrauen zu gewinnen und sie von dem Hygienekon­zept zu überzeugen.“Er hätte die Krise auch als Chance gesehen, sein Produkt auf das höchste Niveau zu setzen und einen sechsstell­igen Betrag in Renovierun­gsarbeiten investiert. Auch wenn die Belegung in nächster Zeit nur einem Maximum von 25 Prozent entspreche, sei er zuversicht­lich, dass man den Betrieb wieder aufbauen könne. In diesem Jahr gehe er davon aus, dass vor allem inländisch­e Touristen in den Schwarzwal­d kommen werden. „Wir müssen schauen, dass diese Gäste auch wieder kommen“, betont er.

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FOTO: NESS Sabine Zeisberg, Inhaberin des Parkhotels in Villingen, ist zuversicht­lich, dass ihr Hotel die Krise überstehen wird.

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