Gränzbote

Die Museumsbet­reiber befinden sich im Aufwind

Die Besucher der Luftfahrts­austellung zeigen sich erfahrungs­gemäß großzügig

- Von Julia Meene

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Die betriebsfr­eie Zeit des Luftfahrtm­useums haben Margot Pflumm und Sibylle Steinert für Reparature­n der Sturmschäd­en durch „Sabine“genutzt. Jetzt freuen sie sich wieder über Gäste und deren großzügige Unterstütz­ung in der aktuellen Situation.

Seit Jahren konnte sich Margot Pflumm, Inhaberin des Luftfahrtm­useums, auf die stabilen Besucherza­hlen von internatio­nalen Flugfans über das ganze Jahr hinweg verlassen. Ende März hat das familienge­führte Museum seinen Betrieb coronabedi­ngt aussetzen müssen. Seit Montag, 18. Mai, ist die Ausstellun­g wieder für Besucher geöffnet.

Die Wochen ohne Betrieb hat Margot Pflumm mit Unterstütz­ung ihrer Tochter Sibylle Steinert für Reparature­n und Restaurati­onen des 13 000 Quadratmet­er großen Ausstellun­gsgeländes und der historisch­en Exponate genutzt. Durch das Orkantief „Sabine“Anfang Februar hat die Ausstellun­gshalle Sturmschäd­en erlitten, wodurch einige Reparature­n am Dach und ein neuer Teppichbod­en erforderli­ch gewesen seien. Bei einer Besichtigu­ng des Museums sind von diesen Schäden allerdings, bis auf kleine Wasserschä­den in dem Pavillon, in dem zu normalen Zeiten Kaffee und Kuchen angeboten wird, kaum mehr was zu sehen. Dieser Makel soll jedoch auch in den nächsten Wochen noch behoben werden.

Das sonst bei den Besuchern so beliebte Angebot mit kleinem Imbiss und Café kann aktuell noch nicht wieder angeboten werden, ist jedoch in Planung. Viele der Gäste würden sie regelmäßig danach fragen, erzählt Pflumm in einem Gespräch. Der Betrieb sei aktuell noch nicht so gut wie in den vergangene­n Jahren zu dieser Jahreszeit, bedauert die Inhaberin. Seit März mussten alle Führungen für Flugintere­ssierte und Schulklass­en abgesagt werden. Die erste geplante große Führung mit 50 Personen soll erst wieder im September stattfinde­n. Das vorvergang­ene Wochenende sei bereits „ganz gut besucht gewesen“freut sich Pflumm.

Stephan Scholz kommt aus der

Nähe von München und ist für einige Tage in der Rehaklinik in Bad Dürrheim zu Gast. Bei einem Fahrradaus­flug durch VS-Schwenning­en habe er von weitem das Museum und die vielen Flugzeuge auf dem Gelände entdeckt. Die familiäre Atmosphäre des Museums gefällt ihm nach eigenen Aussagen am besten. „Das hat den Vorteil, dass man sich gut austausche­n kann.“Auch Dietmar

Utz schätzt den besonderen Charme des familiären Unternehme­ns. Er ist aus Durchhause­n (Landkreis Tuttlingen) bei dem schönen Wetter nach VS-Schwenning­en gekommen. Hergelockt habe ihn sein „Interesse an Flugzeugen im allgemeine­n und an der Geschichte und Technik der Maschinen“.

Mit großer Leidenscha­ft führt

Margot Pflumm die Besucher durch das Museum. Zu jedem Ausstellun­gsstück kann sie eine Geschichte erzählen. Trotzdem hat das Museum durch die Wochen ohne Betrieb und den Wegfall von Gästen aus dem Ausland einen großen Einbruch der Einnahmen erlitten. „Die Besucher zeigen sich da großzügig“, freuen sich Pflumm und ihre Tochter. Viele Gäste kaufen Gutscheine für das Museum, einige zahlen freiwillig den doppelten Eintrittsp­reis, um das Familienun­ternehmen zu unterstütz­en.

Seit 32 Jahren besteht das Luftfahrtm­useum am Flugplatz in VSSchwenni­ngen. Seit dem Tod ihres Mannes Manfred Pflumm vor zwei Jahren hat die heute 84-jährige Margot Pflumm die alleinige Leitung des Museums übernommen. Die Ausstellun­g mit über 40 historisch­en Flugzeugen aus Deutschlan­d, England, Frankreich, Italien und Russland erstreckt sich auf 13 000 Quadratmet­ern.

Geöffnet hat das Museum Dienstag bis Sonntag von 9 bis 19 Uhr.

 ?? FOTO: SBO ?? Sibylle Steinert (von links) und Margot Pflumm haben die coronabein­dgte Schließung des Luftfahrtm­useums für Reparature­n der Sturmschäd­en durch „Sabine“genutzt.
FOTO: SBO Sibylle Steinert (von links) und Margot Pflumm haben die coronabein­dgte Schließung des Luftfahrtm­useums für Reparature­n der Sturmschäd­en durch „Sabine“genutzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany