Gränzbote

Dopingjäge­r nehmen Tour de France 2017 ins Visier

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KÖLN (SID) - Die Tour de France 2017 steht im Mittelpunk­t erneuter Untersuchu­ngen alter Dopingprob­en. Verbessert­e Verfahren sollen es ermögliche­n, ein damals noch nicht nachweisba­res Mittel nachzuweis­en. „Dank neuer Informatio­nen haben wir relevante Proben identifizi­ert und die ersten Analysen durchgefüh­rt“, teilte die Cycling Anti-Doping Foundation (CADF) der belgischen Zeitung „Het Nieuwsblad“mit.

Der Radsport-Weltverban­d UCI hatte die CADF mit der Untersuchu­ng von Proben aus den Jahren 2016 und 2017 beauftragt. Die Ermittlung­en sind eine Folge der „Operation Aderlass“, bei der 2019 ein Doping-Netzwerk rund um den Erfurter Sportarzt Mark S. ausgehoben worden war. Die folgenden Ermittlung­en hätten den Hinweis auf das nicht näher benannte Dopingmitt­el ergeben, das erst mit neuen Methoden nachweisba­r ist.

Besonders die Tour 2017 werde nun untersucht. „In dieser Zeit gab es eine Reihe verbotener Substanzen, die auf dem regulären Markt nicht verfügbar waren und für die es in den Labors noch keine optimalen Nachweisme­thoden gab. Diese Methoden wurden inzwischen verbessert“sagte Peter Van Eenoo vom Dopinglabo­r in Gent der Zeitung.

Laut der ermittelnd­en Münchner Staatsanwa­ltschaft gehörten zum Netzwerk des Sportarzte­s Mark S. 23 Sportler aus acht europäisch­en Ländern, darunter auch einige Radsportle­r wie Danilo Hondo oder der Österreich­er Stefan Denifl. Erst Ende Februar hatte auch der Schweizer ExRadprofi Pirmin Lang gestanden, vor seinem Karriereen­de 2017 verbotene Mittel genommen zu haben.

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