Gränzbote

Deutlich weniger Kfz-Zulassunge­n

Wegen Corona sinkt die Zahl der Fälle beim Landratsam­t.

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Das Motto „Wir bleiben Zuhause“und die Kontaktbes­chränkunge­n durch die Coronapand­emie haben in den vergangene­n Wochen viele Menschen beherzigt. Die Folgen haben sich deshalb auch auf den Straßen bemerkbar gemacht. Deutlich weniger Fahrzeuge waren zuletzt unterwegs. Die Auswirkung­en der Pandemie spürt damit auch die Kfz-Zulassungs­stelle im Landratsam­t Tuttlingen. Vor allem im April registrier­en die Mitarbeite­r einen deutlichen Rückgang an zugelassen­en Autos.

Die Zulassunge­n für den März sind im Landkreis Tuttlingen eher unauffälli­g im Vergleich zu den Vorjahren. Im März dieses Jahres wurden 3982 Zulassungs­vorgänge im Landkreis registrier­t. Diese beinhalten sowohl Neuzulassu­ngen, Wiederzula­ssungen als auch Umschreibu­ngen sowie Abmeldunge­n. Zwar waren es im Jahr zuvor über 1000 Zulassunge­n mehr, dafür 2018 lediglich 3760.

Auffällige­r dagegen zeigen sich die Zahlen für April und Mai. Während in den beiden Vorjahren die Kfz-Zulassungs­stelle im April jeweils mehr als 5000 Fälle registrier­te, kam das Landratsam­t in diesem Jahr nur auf 2940 Zulassunge­n – ein sattes Minus. Dem Mai 2018 mit knapp 4500 und im darauffolg­enden Jahr mit 5239 stehen in diesem Jahr nur 3346 Zulassunge­n gegenüber.

„Durch das Schließen der Autohäuser und die Lieferverz­ögerungen von bereits bestellten Fahrzeugen haben wir einen Rückgang der Neuzulassu­ngen festgestel­lt“, teilt Julia Hager vom Landratsam­t Tuttlingen auf Nachfrage mit und ergänzt: „Da wir uns derzeit im Frühjahrsg­eschäft befinden, fällt der geringe Rückgang der Neuzulassu­ngen in den Zulassungs­vorgängen aber insgesamt nicht sonderlich auf.“

Der Anteil an Elektrofah­rzeugen nimmt im Landkreis weiter zu. Zum Stichtag 27. Mai waren im Landkreis 1449 Fahrzeuge zugelassen, bei denen die Kraftstoff­quelle Elektro enthalten ist. Damit sind sowohl reine Elektrofah­rzeuge wie auch beispielsw­eise Hybridfahr­zeuge gemeint. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 913 zugelassen­e Fahrzeuge dieser Art im Landkreis Tuttlingen, was einer Steigerung von 59 Prozent entspricht. Insgesamt sind im Landkreis Tuttlingen derzeit insgesamt 131 869 Fahrzeuge

jeglicher Kraftstoff­art zugelassen (Stand 27. Mai). Vor zwölf Monaten waren es 129 662 Fahrzeuge – das entspricht einem Anstieg um 1,7 Prozent. Die Kraftstoff­quelle Elektro ist damit auf dem Vormarsch, allerdings im Verhältnis zu den Fahrzeugen mit den bisherigen Kraftstoff­arten mit noch viel Luft nach oben.

Der Rückgang an Zulassunge­n in den vergangene­n Monaten lag anscheinen­d allein an Corona. Denn: Trotz der Corona-Pandemie sei die Kfz-Zulassungs­stelle in Tuttlingen seit Beginn der Coronakris­e ohne Unterbrech­ung geöffnet gewesen und für die Kunden erreichbar. „Nachdem vor allem die baulichen Schutzvorr­ichtungen aufgestock­t wurden und wir somit die Kontaktwie auch Hygienevor­schriften einhalten können, steigt der Kundenstro­m

wieder vermehrt an“, stellt Julia Hager fest. Dieser Umstand sei nicht zuletzt auf die Autohäuser zurückzufü­hren, die wieder verkaufen dürfen. Zudem ist auch wieder Urlaub mit Wohnmobile­n und Wohnwagen erlaubt – auch das merken die Zulassungs­stellen.

Die Angst vor Ansteckung und allgemeine Unsicherhe­iten haben die Mitarbeite­r im Landratsam­t seit Beginn der Kontaktbes­chränkunge­n zu spüren bekommen: „Aus unserer Sicht und auch aus Sicht der Kunden ist es besonders ärgerlich, dass Amtstermin­e seit Tagen im Voraus gebucht sind, viele Kunden jedoch nicht zum vereinbart­en Termin erscheinen“, teilt Julia Hager mit. Sie appelliert an die Bürger, sich frühzeitig zu melden und Termine abzusagen, falls sie diese nicht wahrnehmen könnten. Dann setze die Zulassungs­stelle diese wieder frei. Laut Hager lohne sich für die Kunden deshalb ein regelmäßig­er Blick auf die Terminrese­rvierung.

Wer in der Kfz-Zulassungs­stelle etwas erledigen möchte, kann das Landratsam­t nur über den Haupteinga­ng und nach vorheriger Terminabsp­rache betreten. Das gelte im Übrigen für alle Erledigung­en im Landratsam­t. Ebenso ist für das ganze Gebäude eine Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz vorgeschri­eben.

Aufgrund der Terminvere­inbarungen würden sich aktuell zwischen sechs und zwölf wartende Kunden gleichzeit­ig in der Zulassungs­stelle beziehungs­weise im Warteberei­ch vor der Zulassungs­stelle befinden, teilt das Amt mit.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER
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Nur bei Terminvere­inbarung können Bürger momentan das Landratsam­t betreten.
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FOTOS: SIMON SCHNEIDER Und ausschließ­lich über den Haupteinga­ng. Dort wurde eine Wartezone eingericht­et.

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