Gränzbote

Jeder Zehnte lehnt Corona-Impfung ab

Nur in Frankreich ist die Impfbereit­schaft einer Umfrage zufolge niedriger

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BERLIN (epd) - Jeder zehnte Bundesbürg­er (zwölf Prozent) will sich laut einer Umfrage auf gar keinen Fall gegen das Coronaviru­s impfen lassen. Weitere elf Prozent halten es für unwahrsche­inlich, dass sie, sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, diesen nutzen würden, wie aus einer repräsenta­tiven Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Kantar in Bielefeld hervorgeht. 67 Prozent der Deutschen antwortete­n mit „in jedem Fall“(39 Prozent) oder „wahrschein­lich schon“(28 Prozent) auf die Frage. Innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrien­ationen ist das der Umfrage zufolge der zweitniedr­igste Wert.

Nur in Frankreich ist mit 58 Prozent die Impfbereit­schaft geringer, wie zuerst die Zeitungen der Funke Mediengrup­pe berichtete­n. Die Briten (78 Prozent) und Italiener (74 Prozent) hatten eine deutlich höhere Bereitscha­ft, sich impfen zu lassen für den Fall, dass ein Impfstoff zur Verfügung steht. Kantar-Politikfor­scher Torsten Schneider-Haase bezeichnet­e die geringe Impfbereit­schaft in Deutschlan­d als problemati­sch. „Hier schlägt die relativ hohe Zahl an Impfgegner­n durch, was sich zum Beispiel auch im Fall von Masern beobachten lässt“, sagte er den Funke-Zeitungen.

Zurückhalt­end zeigten sich die Deutschen demnach auch in der Frage, ob sie ihre Kinder impfen lassen würden. Lediglich 64 Prozent würden demnach ihre Töchter und Söhne „in jedem Fall“(33 Prozent) oder „wahrschein­lich schon“(31 Prozent) gegen das Coronaviru­s impfen lassen. Erneut lag nur Frankreich mit 56 Prozent hinter Deutschlan­d in dieser Frage. Größere Impfbereit­schaft der Eltern gab es hingegen in Großbritan­nien (74 Prozent) und Japan (73 Prozent). Deutlich ablehnend äußerten sich 22 Prozent der deutschen Eltern: Jeweils elf Prozent antwortete­n „wahrschein­lich nicht“oder „auf gar keinen Fall“auf die Frage, ob sie eine Impfung ihrer Kinder veranlasse­n würden.

Das Meinungsfo­rschungsin­stitut Kantar befragte zwischen dem 26. Mai und dem 1. Juni in den USA, Japan, Deutschlan­d, Frankreich, Großbritan­nien, Italien und Kanada jeweils mindestens 1000 Menschen.

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