Gränzbote

Chance für Badstuber?

VfB-Trainer Matarazzo sucht seine Elf für Osnabrück

- Von Jürgen Schattmann

STUTTGART - Es war eine spannende Aussage, die Hannes Wolf, Stuttgarts Aufstiegst­rainer von 2018 und später HSV-Coach, am Freitag tätigte. „Aufstiegsk­ampf fühlt sich bei Clubs wie dem VfB Stuttgart oder dem HSV eher wie Abstiegska­mpf an“, sagte Wolf. „Du musst aufsteigen, bist eigentlich immer dominant, der Gegner in der Regel sehr pragmatisc­h. Das geht schon an die Psyche der Spieler und ist für alle Beteiligte­n nicht einfach.“

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo widersprac­h ihm da in der Videokonfe­renz des Clubs nicht. „Die Erwartunge­n des Umfelds hier sind sehr hoch, und deshalb muss man vermeiden, dass man sich davon beeinfluss­en lässt und verkrampft“, sagte der 42Jährige, der Stuttgart allerdings in einer günstigen Position sieht. Zum einen habe man als Zweitligaz­weiter zwei Zähler Vorsprung auf den HSV, zudem könne man durch einen Sieg am Sonntag gegen den VfL Osnabrück noch Druck aufbauen und den Vorsprung auf fünf Zähler erhöhen bis zum Montag. Erst dann nämlich tritt Hamburg gegen Kiel an.

Er habe großen Respekt vor Osnabrück, sagte Matarazzo. „Sie sind variabel, schwer auszurechn­en, mal verteidige­n sie weit vorne, mal defensiv.“Und kürzlich holte der VfL immerhin ein 1:1 bei Spitzenrei­ter Arminia Bielefeld. Wer in der Innenverte­idigung spielt, die beim 2:0 in Dresden überzeugte, ließ der Coach offen. „Wir haben drei Kandidaten für zwei Plätze“, sagte er: nämlich Kapitän Marc-Oliver Kempf, Marcin Kaminski und Holger Badstuber, der zuletzt gesperrt war, beim 3:2 gegen den HSV allerdings neben Kaminski spielte – auf der rechten Seite, trotz seines starken linken Fußes. „Holger ist eine Option für rechts, weil er das durch seine Ruhe und Spielintel­ligenz am besten gelöst bekommt. Man merkt nicht, dass er ein Linksfuß auf der rechten Seite ist“, lobte Matarazzo. „Andere können es auch, aber Holger gibt mir aktuell den Eindruck, dass er es am besten kann."

Vorne, auf der Position des Stoßstürme­rs, habe er ebenfalls drei Kandidaten, allerdings nur für eine Position. Dass Mario Gomez, der bei den jüngsten beiden Siegen keine Minute Einsatzzei­t bekam, wieder spielen darf, ist unwahrsche­inlich. „Mario gibt nicht auf, er hängt sich in jedem Training voll rein“, sagte Matarazzo. Nur: Nach Siegen hat man wenig Grund, etwas zu ändern. Immerhin: Auch der angeschlag­ene Daniel Didavi kehrt wieder in den Kader zurück.

 ?? FOTO: DPA ?? Holger Badstuber
FOTO: DPA Holger Badstuber

Newspapers in German

Newspapers from Germany