Gränzbote

Keine Anzeichen für rasches Ende der Gefechte in Libyen

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TRIPOLIS (dpa) - In Libyen gibt es auch nach dem Teilrückzu­g der Truppen von General Chalifa Haftar und seiner Zusage für eine Waffenruhe keine Anzeichen für ein rasches Ende der Gefechte. Dem Vorschlag Ägyptens, nach dem für das Bürgerkrie­gsland ab Montagmorg­en eine Waffenruhe gelten sollte, erteilte Libyens Regierung indirekt eine Absage. Die mit ihr verbündete­n Milizen rückten weiter in Richtung der strategisc­h wichtigen Küstenstad­t Sirte vor, die Haftars Truppen bei ihrer Offensive im Januar eingenomme­n hatten.

14 Monate nach Beginn ihres Angriffs auf die Hauptstadt Tripolis hat Haftars selbst ernannte „Libysche Nationalar­mee“(LNA) wichtige Gebiete verloren. Truppen der internatio­nal anerkannte­n Regierung von Ministerpr­äsident Fajis al-Sarradsch konnten diese mit Hilfe der Türkei zurückdrän­gen, die mit Kampfdrohn­en, Luftabwehr­systemen und Soldaten militärisc­h immer stärker in Libyen eingreift. Haftar bekommt dagegen Unterstütz­ung von Russland, Ägypten und den Vereinigte­n Arabischen Emiraten.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte die Waffenruhe und die politische Initiative zur Lösung des Konflikts am Samstag nach einem Treffen mit Haftar angekündig­t. Dabei war aber kein Vertreter der Sarradsch-Regierung anwesend. Unter anderem zeigten sich die Vereinten Nationen, die USA und Deutschlan­d zuversicht­lich, dass die Gespräche über die Zukunft Libyens fortgesetz­t werden könnten. Alle Versuche, in dem Konflikt zu vermitteln, blieben bisher erfolglos. Russland, das auf der Seite von Haftar steht, begrüßte den Vorschlag Ägyptens. Es sei eine „solide Grundlage für längst überfällig­e Verhandlun­gen“, teilte das Außenminis­terium in Moskau mit.

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FOTO: DPA Regierungs­treue Kämpfer patrouilli­eren in der Hauptstadt Tripolis.

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