Jena zeigt Forschern: Masken bremsen Covid-19-Ausbreitung
MAINZ (AFP) - Eine Studie von vier Hochschulen hat die Schutzwirkung von Masken gegen das Coronavirus bestätigt. Die allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, zum Beispiel beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, trage offenbar deutlich zur Eindämmung der Pandemie bei, teilte die JohannesGutenberg-Universität Mainz am Montag mit. Wissenschaftler hatten die Entwicklung der Infektionszahlen im thüringischen Jena denen vergleichbarer Städte gegenübergestellt, in denen die Maskenpflicht erst später eingeführt wurde.
Jena hatte als erste deutsche Großstadt bereits am 6. April das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Pflicht gemacht. Daraufhin stieg die Zahl der registrierten Infektionen nur noch schwach. 20 Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena habe die Gesamtzahl der dort registrierten Covid-19-Fälle nur von 142 auf 158 zugenommen, im Vergleichsmodell hingegen von 143 auf 205. In einem zweiten Schritt untersuchten die Forscher die Entwicklung der Fallzahlen in den Städten und Kreisen, welche die Maskenpflicht zum 22. April eingeführt hatten, mit der von Kommunen, die erst zum 27. April oder später nachgezogen haben. Auch hier zeigten sich signifikante Unterschiede. „Zusammenfassend kann man sagen, dass die Einführung der Maskenpflicht in den jeweiligen Kreisen zu einer Verlangsamung der Ausbreitung von Covid-19 beigetragen hat“, erklärte Professor Klaus Wälde von der Universität Mainz.