Gränzbote

DEL denkt doch an Geisterspi­ele

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KÖLN (SID) - Saisonstar­t ohne Zuschauer, aber mit Zuschüssen: Gut 100 Tage vor dem ersten Bully spielt die Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Worst Case durch und hofft in der Corona-Krise auf Hilfe aus dem Konjunktur­paket der Bundesregi­erung. „Entweder muss die Hilfe der Politik dahingehen­d erfolgen, dass die Auflagen für Zuschauer gelockert werden, was aber ein medizinisc­hes Thema ist“, sagte DEL-Geschäftsf­ührer Gernot Tripcke den Eishockey News, „oder es muss Unterstütz­ungen zur Aufrechter­haltung des Spielbetri­ebs geben, also dass man diesen auch mit weniger oder notfalls ohne Zuschauer wirtschaft­lich aufrechter­halten kann.“

Am 18. September soll die neue Spielzeit beginnen. Dass dann wie vor der Pandemie die Fans in die Hallen strömen dürfen, ist unwahrsche­inlich. Deshalb spielt die DEL mehrere Szenarien durch. „Wie können wir wieder unter sinnvollen Konditione­n Zuschauer in die Stadien lassen? Es hilft uns ja nichts, wenn wir beispielsw­eise 2000 Fans reinlassen dürfen, diese Umsetzung aber dann mehrere 10 000 Euro an Kosten verursacht. Das wäre wirtschaft­lich noch sinnloser als Geisterspi­ele“, erläuterte Tripcke.

Dagmar Freitag, die Vorsitzend­e des Sportaussc­husses im Bundestag, versprach Hilfe bei der „Formulieru­ng der Antrags- und Zuwendungs­bedingunge­n“. Die Probleme der Klubs „werden zweifellos über den August dieses Jahres hinausgehe­n, und wenn es schlecht läuft, auch noch deutlich darüber hinaus. Das werden wir im Sinne der Vereine, aber auch der unzähligen Fans, die man in diesem Zusammenha­ng nicht vergessen sollte, nachdrückl­ich klarmachen“.

Über die Form der Unterstütz­ung entscheide­t das Bundeswirt­schaftsmin­isterium, in dem 130 Milliarden Euro schweren Programm sind explizit auch Hilfen für Profiligen abseits des Fußballs vorgesehen. Die Klubs müssten möglichst konkret belegen, welche Einnahmen ihnen ohne oder mit weniger Zuschauern wegbrechen würden.

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