Gränzbote

Lucha soll Demografie­beauftragt­em „die Leviten lesen“

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STUTTGART (lsw) - Der

Tod des Afroamerik­aners George Floyd bei einem brutalen Polizeiein­satz

Ende Mai in den USA sorgt auch in der baden-württember­gischen Landesregi­erung für Diskussion­en. Der Demografie­beauftragt­e Thaddäus Kunzmann (Foto: dpa) hatte sich kritisch über die Antirassis­mus-Demonstrat­ionen geäußert und vor einer Verherrlic­hung des „Gewaltverb­rechers“Floyd gewarnt. Wegen dieser Äußerung auf Facebook gerät Kunzmann zunehmend unter Druck. „Ich habe den Sozialmini­ster beauftragt, ihn einzubeste­llen und ihm die Leviten zu lesen“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Dienstag. Kunzmann hatte geschriebe­n, es gehe ihm gegen den Strich, dass auch die hiesige Polizei als „latent rassistisc­h“bezeichnet werde. Den Beitrag

hat er mittlerwei­le gelöscht, am Montagaben­d hatte er aber erneut Stellung bezogen: Den ursprüngli­chen Kommentar habe er als „Bürger Thaddäus Kunzmann“auf seinem privaten Account gepostet. Er habe den Tod George Floyds darin nicht relativier­en wollen, aber: „In Deutschlan­d wäre Floyd so nicht gestorben. Wir haben in Deutschlan­d keine Bevölkerun­gsmitte, die rassistisc­h denkt, und auch keine Polizei, die willkürlic­h gewalttäti­g ist.“SPDGeneral­sekretär Sascha Binder hatte am Montag Kunzmanns Rücktritt gefordert. Kretschman­n betonte dagegen: „Zunächst mal muss man mit den Betroffene­n reden.“Dies sei „ein Gebot der Fairness“.

George Floyd war am 25. Mai in der US-amerikanis­chen Stadt Minneapoli­s bei einem brutalen Polizeiein­satz ums Leben gekommen.

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