Gränzbote

Wandern boomt in Coronazeit­en

Trotzdem befürchtet die Donaubergl­and GmbH Umsatzeinb­ußen

- Von Christina Mikalo

TUTTLINGEN - Mehr Menschen entdecken in Zeiten von Corona das Draußensei­n für sich: zu Fuß, mit dem Wanderstoc­k oder Fahrrad. Den Tourismus vor Ort freut es. Dennoch rechnen die Betreiber dieses Jahr mit großen Umsatzverl­usten.

Raus in die Natur: Wenn sonst nicht viel geht, schnüren viele Menschen ihre Wanderstie­fel und nutzen die Tourismus-Angebote vor Ort. „Das ist definitiv zu sehen und in der Landschaft draußen an vielen Ecken spürbar“, sagt Walter Knittel, Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and GmbH in Tuttlingen. Selbst solche, die bisher kaum in der Natur unterwegs waren, entdecken in Zeiten von Corona das Spaziereng­ehen und Wandern für sich. Oder nutzen das

Fahrrad. Vor allem E-Bikes erleben laut Knittel derzeit einen Boom. „Besonders für Ältere bieten Elektrofah­rräder ganz neue Erlebnismö­glichkeite­n und Betätigung­sfelder in der freien Natur und an der frischen Luft.“Für Jüngere sei Hiking – eine oft mehrstündi­ge Wanderung in entspannte­m Tempo – zunehmend salonfähig geworden. Und das nicht erst seit Corona.

Den Trend, Erholung in der Natur zu suchen, gebe es schon länger, berichtet Knittel. Neben den Dauerbrenn­ern Wandern und Radfahren klettern die Menschen gern im Donautal oder fahren Boot auf der Donau. Angebote dazu hat die Donaubergl­and GmbH in den vergangene­n Jahren geschaffen. „Zusammen mit den Kommunen haben wir uns gut aufgestell­t“, sagt Knittel. „Zurzeit arbeiten wir an weiteren Angeboten.“

Er hofft, dass diese dann ebenfalls viele Menschen nutzen. „In den letzten Jahren konnten wir im Donaubergl­and überdurchs­chnittlich­e Umsatz-Steigerung­en verzeichne­n. Mit Beginn der Corona-Krise ist der Umsatz in der Gastronomi­e und Hotellerie dann zu großen Teilen komplett eingebroch­en. Da war der Schock natürlich erstmal groß“, berichtet Knittel. Zwar steige der Umsatz seit der Wiedereröf­fnung der Betriebe wieder etwas – „aber das ist noch nichts gegenüber den Vorjahren“. Knittel geht davon aus, dass der Umsatz aktuell maximal 30 bis 50 Prozent gegenüber dem Schnitt des Vorjahres beträgt.

Dabei besteht ihm zufolge kein Grund, die Hotels und Gaststätte­n zu meiden. Coronabedi­ngte Abstandsun­d

Hygienereg­eln gelten in allen Innenräume­n, „da sind die Gastgeber auch sehr gewissenha­ft hinterher und setzen alles um, was gefordert ist.“Auch die Touristen halten sich Knittel zufolge überwiegen­d an die Regelungen – und das sowohl in den Gaststätte­n als auch draußen auf den Wanderwege­n.

Dennoch: „Ein paar Unverbesse­rliche und Unbelehrba­re gibt es immer“, so Knittel. Er rät bei vermehrtem Touristena­ufkommen dazu, auch die weniger genutzten, ausgewiese­nen Wanderwege zu nutzen. „Da gibt es so viel Neues zu entdecken.“

Anregungen für Ausflüge ins Grüne, darunter auch den ein oder anderen Geheimtipp, gibt es auf G» donaubergl­and.de

 ?? FOTO: UWE ZUCCHI/DPA ?? Wer nicht reisen kann, der wandert. Seit Corona wagen viele Menschen die kleine Flucht ins Grüne.
FOTO: UWE ZUCCHI/DPA Wer nicht reisen kann, der wandert. Seit Corona wagen viele Menschen die kleine Flucht ins Grüne.

Newspapers in German

Newspapers from Germany