Wandern boomt in Coronazeiten
Trotzdem befürchtet die Donaubergland GmbH Umsatzeinbußen
TUTTLINGEN - Mehr Menschen entdecken in Zeiten von Corona das Draußensein für sich: zu Fuß, mit dem Wanderstock oder Fahrrad. Den Tourismus vor Ort freut es. Dennoch rechnen die Betreiber dieses Jahr mit großen Umsatzverlusten.
Raus in die Natur: Wenn sonst nicht viel geht, schnüren viele Menschen ihre Wanderstiefel und nutzen die Tourismus-Angebote vor Ort. „Das ist definitiv zu sehen und in der Landschaft draußen an vielen Ecken spürbar“, sagt Walter Knittel, Geschäftsführer der Donaubergland GmbH in Tuttlingen. Selbst solche, die bisher kaum in der Natur unterwegs waren, entdecken in Zeiten von Corona das Spazierengehen und Wandern für sich. Oder nutzen das
Fahrrad. Vor allem E-Bikes erleben laut Knittel derzeit einen Boom. „Besonders für Ältere bieten Elektrofahrräder ganz neue Erlebnismöglichkeiten und Betätigungsfelder in der freien Natur und an der frischen Luft.“Für Jüngere sei Hiking – eine oft mehrstündige Wanderung in entspanntem Tempo – zunehmend salonfähig geworden. Und das nicht erst seit Corona.
Den Trend, Erholung in der Natur zu suchen, gebe es schon länger, berichtet Knittel. Neben den Dauerbrennern Wandern und Radfahren klettern die Menschen gern im Donautal oder fahren Boot auf der Donau. Angebote dazu hat die Donaubergland GmbH in den vergangenen Jahren geschaffen. „Zusammen mit den Kommunen haben wir uns gut aufgestellt“, sagt Knittel. „Zurzeit arbeiten wir an weiteren Angeboten.“
Er hofft, dass diese dann ebenfalls viele Menschen nutzen. „In den letzten Jahren konnten wir im Donaubergland überdurchschnittliche Umsatz-Steigerungen verzeichnen. Mit Beginn der Corona-Krise ist der Umsatz in der Gastronomie und Hotellerie dann zu großen Teilen komplett eingebrochen. Da war der Schock natürlich erstmal groß“, berichtet Knittel. Zwar steige der Umsatz seit der Wiedereröffnung der Betriebe wieder etwas – „aber das ist noch nichts gegenüber den Vorjahren“. Knittel geht davon aus, dass der Umsatz aktuell maximal 30 bis 50 Prozent gegenüber dem Schnitt des Vorjahres beträgt.
Dabei besteht ihm zufolge kein Grund, die Hotels und Gaststätten zu meiden. Coronabedingte Abstandsund
Hygieneregeln gelten in allen Innenräumen, „da sind die Gastgeber auch sehr gewissenhaft hinterher und setzen alles um, was gefordert ist.“Auch die Touristen halten sich Knittel zufolge überwiegend an die Regelungen – und das sowohl in den Gaststätten als auch draußen auf den Wanderwegen.
Dennoch: „Ein paar Unverbesserliche und Unbelehrbare gibt es immer“, so Knittel. Er rät bei vermehrtem Touristenaufkommen dazu, auch die weniger genutzten, ausgewiesenen Wanderwege zu nutzen. „Da gibt es so viel Neues zu entdecken.“
Anregungen für Ausflüge ins Grüne, darunter auch den ein oder anderen Geheimtipp, gibt es auf G» donaubergland.de