Gränzbote

Hagenbrunn­en fließt wieder in Frittlinge­r Dorfmitte

Der historisch­e Brunnen war während des Baus des Einbahnrin­gs abgebaut und wurde restaurier­t

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FRITTLINGE­N (cf) - Nach über zwei Jahren ist der Hagenbrunn­en an der Denkinger Straße in Frittlinge­n wieder aufgestell­t und in Betrieb genommen. Im Zuge der Baumaßnahm­en zum Einbahnrin­g musste der Brunnen, der unter Denkmalsch­utz steht, abgebaut werden. In dieser Zeit wurde er denkmalger­echt restaurier­t.

Der Hagenbrunn­en ist einer von zwei noch laufenden Brunnen in der Gemeinde. Zusammen mit dem Jäuch- oder Gägägserbr­unnen erhält er sein Wasser von einer Quelle im Geigental. 1874 wurde diese Quelle gefasst und der Brunnen aufgestell­t. 1866 war dies wegen zu hoher Kosten noch abgelehnt worden. Im Jahr 1900 steht in der Gemeindere­chnung: „Der sogenannte Hagenbrunn­en, der am besten besuchte und zum Tränken des Viehs benutzte Brunnen, ist in einem schlechten Zustand, liefert selbst in trockenen Zeiten 0,4 Sekundenli­ter.“

Die Rohre lagen nicht tief genug und froren im Winter ein. Jetzt wurde die Quelle neu gefasst, ein Reservoir mit 14 Kubikmeter­n angelegt und eine neue Zuleitung zum Brunnen gebaut. Geplant war damals, mit dieser Leitung auch einen neuen Brunnen beim Gasthaus Kreuz zu speisen, doch dieser wurde nie gebaut. Dafür erhält der Gägägserbr­unnen, der ursprüngli­ch sein Wasser aus dem Gebiet Jäuch erhielt (deshalb wird er teilweise auch Jäuchbrunn­en genannt) jetzt sein Wasser auch von der Quelle im Geigental.

Den Namen Hagenbrunn­en erhielt er, weil bis in die 1970er-Jahre neben dem Brunnen der gemeindeei­gene Hagen- oder Farrenstal­l stand. In diesem waren die Farren (Stiere) der Gemeinde untergebra­cht und die Bauern brachten ihre Kühe hierher, um sie decken zu lassen. Zur Versorgung der Tiere war der sogenannte „Hagenfutte­rer“von der Gemeinde angestellt.

Nach Abbruch des Gebäudes entstand hier eine kleine Grünanlage. Diese wurde jetzt neu gestaltet und seit neuestem stehen hier auch zwei Sitzbänke, die zum Verweilen einladen und schon gerne angenommen werden.

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FOTO: CÄCILIA FIEDLER Der Hagenbrunn­en

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