180 Bußgelder wegen Corona-Verstößen
Das Tuttlinger Ordnungsamt berichtet von seiner Arbeit in der Krisenzeit
TUTTLINGEN - In Zeiten von Corona hat der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) in Tuttlingen einiges zu tun. Insgesamt 180 Bußgelder hat er seit Beginn der Krise an Menschen verhängt, die gegen die geltenden Regelungen verstoßen haben. Nicht immer zeigen die Betroffenen deshalb Einsicht.
Seit mehr als drei Monaten schränkt das Coronavirus das öffentliche und private Leben ein. Das passt nicht jedem: Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen landen beim Ordnungsamt – und manchmal greift dieses dann zu Strafen. „Bislang wurden rund 180 Bußgelder verhängt“, teilt Stadtsprecher Arno Specht auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Darüber hinaus gab es zahlreiche Ansprachen und Aufforderungen im niederschwelligen Bereich.“
Letztere nutzte das Ordnungsamt vor allem zu Beginn der Coronapandemie. Seit das Land BadenWürttemberg den Bußgeldkatalog verhängt hat, kommt es aber auch zunehmend zu Geldstrafen. „Gerade in der Anfangsphase der Pandemie war uns wichtig, dass auch Sanktionierungen eines Fehlverhaltens erfolgten, weil es schlichtweg um die Vermeidung von Gesundheitsgefahren ging“, erklärt Specht hierzu. Daher habe das Ordnungsamt auch Gaststätten, den Einzelhandel und das Dienstleistungsgewerbe bei Fragen rund um Sicherheitsvorkehrungen gegen das Coronavirus beraten.
Seit die Bestimmungen gelockert wurden, liegt der Fokus allerdings eher auf „schweren Verstößen“. Dazu zählen Menschenansammlungen, die die maximale Anzahl der zulässigen Personen im öffentlichen Raum überschreiten. Arno Specht zufolge war das der häufigste Verstoß, den die Mitarbeiter des Ordnungsamts dementsprechend auch am öftesten mit einem Bußgeld geahndet haben. Auf den Plätzen zwei, drei und vier folgen Verstöße gegen die Maskenpflicht, Hygieneauflagen und das unerlaubte Wiederöffnen von Einrichtungen und Betrieben.
Wen der Kommunale Ordnungsdienst bei diesen oder anderen Regelverstößen erwischte, der zeigte nicht automatisch Verständnis für die Strafe: Vor allem Menschen, die ein Bußgeld bekamen, zeigten sich
„oft nicht einsichtig“. Viele von ihnen gaben an, die Corona-Regelungen nicht zu kennen, teilt Specht mit. Ob das aber tatsächlich der Wahrheit entspricht, dazu kann der Stadtsprecher keine Auskunft erteilen.