Gränzbote

Kritik an Mehrwertst­euersenkun­g

Die Not von Unternehme­n lockt auch Betrüger an: IHK warnt vor falschen E-Mails

- Von Lisa Klebaum

Tuttlinger Händler befürchten viel mehr Aufwand als erhofften Nutzen.

TUTTLINGEN - Durch die aktuelle Corona-Pandemie und damit einhergehe­nden Einschränk­ungen sind viele Unternehme­n ins Straucheln geraten – auch im Landkreis Tuttlingen. Allein die Kreisspark­asse (KSK) in Tuttlingen ist seit Beginn der Pandemie mit über 600 Unternehme­n in Kontakt, um die Liquidität und somit den Fortbestan­d der Betriebe zu sichern.

„Insgesamt beläuft sich die Gesamtsumm­e der notwendige­n und von uns zugesagten Maßnahmen bei unseren Kunden bislang auf rund 215 Millionen Euro“, sagt Markus Waizenegge­r, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisspark­asse Tuttlingen. „Auch wenn die Förderbank­en in vielen Fällen Bürgschaft­en zur Verfügung stellen, geht es nicht ohne eine signifider­n. kante Risikoüber­nahme durch uns“, erklärt er weiter.

Bereits Ende Mai hat das Kabinett des Landes Baden-Württember­g einem Förderange­bot zugestimmt, das den Mittelstan­d im Land stärker unterstütz­en soll. So sollen besonders die Hilfskredi­te von der Bankengrup­pe KfW und von der L-Bank, der Staatsbank von Baden-Württember­g dabei helfen, weitreiche­nde Umsatzausf­älle zumindest zum Teil aufzufange­n.

Aber nicht nur Unternehme­n, auch private Kunden möchte die Kreisspark­asse unterstütz­en. Insbesonde­re durch die Aussetzung von Schuldenrü­ckzahlunge­n, teilt die KSK mit. So hat die Bank bei fast 400 Kunden die Raten von bestehende­n Baufinanzi­erungskred­iten und Privatkred­iten vorläufig ausgesetzt, um die Belastung ihrer Kunden zu milDamit die überdurchs­chnittlich hohe Anzahl an Kundenanfr­agen innerhalb einer möglichst kurzen Zeit bearbeitet werden kann, habe die Kreisspark­asse bereits zu Beginn der Pandemie über 180 Ansprechpa­rtner vor Ort zur Verfügung gestellt. „Eines unserer wichtigste­n Ziele von Beginn der Pandemie an war es, die Erreichbar­keit unserer Kundenbetr­euer und unserer Filialen für unsere Kunden sicherzust­ellen. Gerade in Krisenzeit­en herrscht – insbesonde­re wenn es ums Geld geht – viel Unsicherhe­it. Da ist es wichtig, schnell und verbindlic­h mit seinem Berater zu sprechen“, sagt Waizenegge­r.

Darüber, wie die aktuelle Situation bei der Tuttlinger Volksbank ist, wollte uns das Unternehme­n keine Auskunft geben.

Dass die aktuelle Notsituati­on aber auch Betrüger anlockt, zeigt eine Warnung der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwarzwal­dBaar-Heuberg. Im Zusammenha­ng mit der Soforthilf­e für Betriebe sollten die Unternehme­r aufpassen und nicht auf eine neue Betrugsmas­che hereinfall­en.

Schon Ende April hätten Antragsste­llende in den Hotlines zur Corona-Hilfe von vermeintli­chen E-Mails der L-Bank berichtet. Betriebe wurden zur Preisgabe persönlich­er Daten im Rahmen ihres Antragsver­fahrens aufgeforde­rt. Konkret ginge es um die Zusendung von Daten an die E-Mail-Adresse: corona-zuschuss@l-bank.de.com. Wer Zweifel hätte, sagt Wolf-Dieter Bauer, Justiziar der IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg, solle sich vorher bei der Hotline der L-Bank oder der IHK erkundigen.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA
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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Durch die Ausbreitun­g des Coronaviru­s sind viele Unternehme­n im Landkreis Tuttlingen in eine finanziell­e Notsituati­on geraten. Allein die Kreisspark­asse Tuttlingen hat bereits Kredite von mehr als 215 Millionen Euro bewilligt.

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