Kritik an Mehrwertsteuersenkung
Die Not von Unternehmen lockt auch Betrüger an: IHK warnt vor falschen E-Mails
Tuttlinger Händler befürchten viel mehr Aufwand als erhofften Nutzen.
TUTTLINGEN - Durch die aktuelle Corona-Pandemie und damit einhergehenden Einschränkungen sind viele Unternehmen ins Straucheln geraten – auch im Landkreis Tuttlingen. Allein die Kreissparkasse (KSK) in Tuttlingen ist seit Beginn der Pandemie mit über 600 Unternehmen in Kontakt, um die Liquidität und somit den Fortbestand der Betriebe zu sichern.
„Insgesamt beläuft sich die Gesamtsumme der notwendigen und von uns zugesagten Maßnahmen bei unseren Kunden bislang auf rund 215 Millionen Euro“, sagt Markus Waizenegger, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Tuttlingen. „Auch wenn die Förderbanken in vielen Fällen Bürgschaften zur Verfügung stellen, geht es nicht ohne eine signifidern. kante Risikoübernahme durch uns“, erklärt er weiter.
Bereits Ende Mai hat das Kabinett des Landes Baden-Württemberg einem Förderangebot zugestimmt, das den Mittelstand im Land stärker unterstützen soll. So sollen besonders die Hilfskredite von der Bankengruppe KfW und von der L-Bank, der Staatsbank von Baden-Württemberg dabei helfen, weitreichende Umsatzausfälle zumindest zum Teil aufzufangen.
Aber nicht nur Unternehmen, auch private Kunden möchte die Kreissparkasse unterstützen. Insbesondere durch die Aussetzung von Schuldenrückzahlungen, teilt die KSK mit. So hat die Bank bei fast 400 Kunden die Raten von bestehenden Baufinanzierungskrediten und Privatkrediten vorläufig ausgesetzt, um die Belastung ihrer Kunden zu milDamit die überdurchschnittlich hohe Anzahl an Kundenanfragen innerhalb einer möglichst kurzen Zeit bearbeitet werden kann, habe die Kreissparkasse bereits zu Beginn der Pandemie über 180 Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung gestellt. „Eines unserer wichtigsten Ziele von Beginn der Pandemie an war es, die Erreichbarkeit unserer Kundenbetreuer und unserer Filialen für unsere Kunden sicherzustellen. Gerade in Krisenzeiten herrscht – insbesondere wenn es ums Geld geht – viel Unsicherheit. Da ist es wichtig, schnell und verbindlich mit seinem Berater zu sprechen“, sagt Waizenegger.
Darüber, wie die aktuelle Situation bei der Tuttlinger Volksbank ist, wollte uns das Unternehmen keine Auskunft geben.
Dass die aktuelle Notsituation aber auch Betrüger anlockt, zeigt eine Warnung der Industrie- und Handelskammer (IHK) SchwarzwaldBaar-Heuberg. Im Zusammenhang mit der Soforthilfe für Betriebe sollten die Unternehmer aufpassen und nicht auf eine neue Betrugsmasche hereinfallen.
Schon Ende April hätten Antragsstellende in den Hotlines zur Corona-Hilfe von vermeintlichen E-Mails der L-Bank berichtet. Betriebe wurden zur Preisgabe persönlicher Daten im Rahmen ihres Antragsverfahrens aufgefordert. Konkret ginge es um die Zusendung von Daten an die E-Mail-Adresse: corona-zuschuss@l-bank.de.com. Wer Zweifel hätte, sagt Wolf-Dieter Bauer, Justiziar der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, solle sich vorher bei der Hotline der L-Bank oder der IHK erkundigen.