Gränzbote

Wieder tödliche Polizeigew­alt in den USA

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ATLANTA/WASHINGTON (dpa/ KNA) - Der Tod eines Schwarzen nach einem Polizeiein­satz im US-Bundesstaa­t Georgia hat die Proteste gegen Rassismus und Polizeigew­alt in den USA befeuert. In der Nacht auf Sonntag stand ein Schnellres­taurant in der Hauptstadt Atlanta in Flammen – am Freitagabe­nd hatte ein Polizist davor den 27-jährigen Rayshard Brooks niedergesc­hossen. Medien berichtete­n, es seien mindestens 36 Menschen bei Protesten festgenomm­en worden.

Der Tod des Afroamerik­aners George Floyd bei einem Polizeiein­satz in Minneapoli­s am 25. Mai hat die USA aufgewühlt und eine hitzige Debatte über Polizeigew­alt und Rassismus entfacht. Dass es nach dem Polizeiein­satz in Atlanta weniger als 24 Stunden später personelle Konsequenz­en gab, dürfte auch damit zu erklären sein. Polizeiche­fin Erika Shields trat zurück. Der Beamte, der geschossen hatte, wurde entlassen. Bürgermeis­terin Keisha Lance Bottoms hatte dies zuvor gefordert und offen Zweifel an der Verhältnis­mäßigkeit des Polizeiein­satzes angemeldet.

Laut Polizei hatte Brooks mit seinem Auto die Zufahrt zu einem Schnellres­taurant behindert und war in seinem Wagen eingeschla­fen. Nach einem nicht bestandene­n Alkoholtes­t habe er sich der Festnahme widersetzt und versucht zu fliehen. Dabei soll er mit einem Elektrosch­ocker, den er den Beamten entrissen hatte, auf die Polizisten gezielt haben. Daraufhin habe einer der Beamten Brooks niedergesc­hossen.

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