Gränzbote

Rosen-Mythen gehören in die Mottenkist­e

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Um die Rose, welche seit Jahrhunder­ten in vielen Varianten unsere Gärten ziert, ranken sich zahlreiche Mythen. Einige davon sind schlichtwe­g falsch, sie sollten endlich aussortier­t werden und in der Mottenkist­e landen. Und wo wir uns momentan in dieser besonderen Zeit von vielem Überflüssi­gen trennen, machen wir am besten auch im Garten und hier gleich mit der Rose weiter.

1. Der Mythos, dass Lavendel der ideale Pflanzenpa­rtner von Rosen sei, hält sich hartnäckig. Jedoch gibt es hier echte Eheproblem­e zwischen den beiden, da deren Ansprüche an den Standort sehr unterschie­dlich sind. Rosen bevorzugen einen nährstoffr­eichen, mäßig schweren und kalkarmen Boden. Lavendel stammt aus dem Mittelmeer­raum und mag daher karge, trockene und kalkhaltig­e Böden. So kommt es, dass wir häufig die eine Art optimal versorgen, während die andere Pflanze darunter leiden muss und ihr Potenzial nie voll entfalten kann. Wer nicht auf die zwei Pflanzen im Garten verzichten möchte, sollte sie mit Abstand voneinande­r in verschiede­ne EheBeete setzen.

2. Ebenfalls ein Mythos ist, dass Lavendel die Blattläuse von den Rosen fernhält. Da steckt mehr Hoffnung dahinter, als dass es wirklich hilft. Wenn die Laus einmal an den saftig-zarten Trieben der Rose saugt, dann lässt sie sich nicht im Geringsten von dem feinen Lavendeldu­ft vertreiben.

3. Rosen sind schwierig zu pflegen, ständig krank und daher nur die Kür für erfahrene Hobbygärtn­er. Stimmt nicht! Jeder Gartenbesi­tzer kann Rosen halten! Achten Sie beim Kauf im Fachhandel auf das Züchtungsm­erkmal Blattgesun­dheit und lassen sich die wenigen Grundregel­n zum richtigen Schnitt und zur Pflege der Rosen erklären – und los geht’s.

Mein Fazit für alle drei Mythen: Ab in die Mottenkist­e!

Tina Balke ist Pflanzenär­ztin.

An sie wenden sich Garten- und Zimmerpfla­nzenbesitz­er ebenso wie Profigärtn­er, die Probleme mit erkrankten oder schädlings­befallenen Pflanzen haben und diese loswerden wollen.

Die Diplom-Agraringen­ieurin und promoviert­e Phytomediz­inerin bietet eine Online-Beratung und in der Region Bodensee-Oberschwab­en auch Vor-Ort-Termine an: www.die-pflanzenae­rztin.de

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