Tag des Drogenmissbrauchs
ALDINGEN (pm) - Zum Internationalen Tag des Drogenmissbrauchs am 26. Juni mahnt der württembergische Landesverband der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe: Menschen mit Suchtproblematik sind in Krisenzeiten besonders gefährdet. Ein Ehrenamtlicher aus Aldingen hat besonders viel Einsatz gezeigt.
„Natürlich waren Rückfälle während der Coronakrise und wegen der Kontaktsperre ein Thema, denn ein Leben ohne Stoff und in Isolation erfordert ein hohes Maß an Disziplin“, sagt Rainer Breuninger. Der Geschäftsführer der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, Landesverband Württemberg, weiß um den Halt, den sich die Mitglieder in den Selbsthilfegruppen gegenseitig geben. Darum sind die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter dankbar, dass durch die Lockerungen wieder Gruppenabende stattfinden können.
Besonders für Menschen, die gerade den Entzug hinter sich haben, waren die Corona-Verordnungen eine Herausforderung in besonderem Maße. „Hinzu kamen bei einigen die Ängste vor Jobverlust, finanziellen Schwierigkeiten und die Konfrontation mit der Familie in beengten Wohnverhältnissen“, sagt Breuninger. „Soziale Isolation, Kontaktsperre und die Arbeit von zu Hause aus, das muss man erst mal organisiert bekommen und es widerspricht völlig dem Wesen des Menschen, denn wir sind keine Einzelgänger. Und isolierte Menschen fühlen sich schnell überlastet und werden ängstlich und depressiv.“
Dass sich die Mitglieder von Selbsthilfegruppen auch während der Kontaktsperre um Unterstützung bemühten, bewies Michael Schlemmer vom Freundeskreis Aldingen: „Ich halte den Kontakt zu Mitgliedern immer aufrecht. Dabei ist WhatsApp eine gute Möglichkeit. Drei Berichte habe ich im Gemeindeblatt geschrieben und mit dem Rad die Freundeskreis-Zeitung verteilt.“Dass all diese Möglichkeiten den persönlichen Kontakt nicht ersetzen, weiß Breuninger, doch er staunte nicht schlecht, als er erfuhr, dass Schlemmer mit seinem Rad von Aldingen über Frittlingen durch den Wald nach Gosheim ziemlich steil den Heuberg hinauf bis Wehingen über Bubsheim und den Berg wieder hinunter nach Balgheim, Spaichingen und zurück nach Aldingen gefahren war. Eine 42 Kilometertour für die Freundeskreise, der zwei Tage später die Strecke nach Schura und Trossingen folgte.