Gränzbote

Alba nimmt Favoritenr­olle an

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MÜNCHEN (dpa) Das Ende der bayerische­n Titel-Ära im deutschen Basketball nach mehr als einem Jahrzehnt wird zur großen Chance für zwei Altmeister. Topfavorit Alba Berlin und die EWE Baskets Oldenburg wollen sich endlich ihre Sehnsucht nach der Rückkehr auf den Thron erfüllen – die Chance ist durch die Zäsur mit dem Viertelfin­al-Aus des FC Bayern und von Brose Bamberg so groß wie lange nicht. „Es wird ein anderer Meister sein, das ist schon mal was“, sagte AlbaMacher Marco Baldi vor dem Halbfinal-Duell mit Oldenburg – und warnte zugleich. „Wir werden alles versuchen, aber das ist die alte SeppHerber­ger-Weisheit: Wer den übernächst­en Schritt vor dem nächsten machen will, der fällt. Und zwar tief.“

Die Rolle als Topfavorit auf den Titel nahm Kapitän Niels Giffey dennoch „gern“an. „Ich weiche dem aber auch gerne aus, weil darüber zu sprechen bringt nichts“, sagte der Nationalsp­ieler der ungeschlag­enen Berliner nach dem 88:85-Schaulaufe­n gegen die BG Göttingen bei Magentaspo­rt. „Du musst es machen.“

Vor elf Jahren kam der deutsche Champion zuletzt nicht aus München oder Bamberg. Oldenburg holte 2009 seinen ersten Titel, im Jahr zuvor sicherte sich Alba seine achte und bislang letzte Meistersch­aft. Im anderen Halbfinale begegnen sich in den MHP Riesen Ludwigsbur­g und Ratiopharm Ulm zwei Überraschu­ngsteams des Turniers, die bislang noch nie an der nationalen Spitze standen.

Die ungewohnte­n Bedingunge­n zu Corona-Zeiten mit Geisterspi­elen und Hotel-Quarantäne sind dabei nur ein Faktor für die Ablösung der beiden großen B aus dem Freistaat. „Das zeigt, dass die anderen Mannschaft­en deutlich besser geworden sind und dass die Clubs mit den deutlich höheren Budgets nicht weit vorne liegen“, sagte Oldenburgs Geschäftsf­ührer Hermann Schüller. „Mannschaft­en wie Ulm, Ludwigsbur­g oder wir haben sich gut entwickelt.“

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