Wasserwerk wird nächsten Sommer fertiggestellt
Wasserzweckverband hat weitere Arbeiten für drei Millionen Euro vergeben
GEISINGEN/IMMENDINGEN - Die Fertigstellung des neuen Wasserwerks mit Wasserenthärtungsanlage, das der Zweckverband Wasserversorgung „Unteres Aitrachtal“derzeit mit einem Aufwand von fünf Millionen Euro in Aulfingen baut, ist für den nächsten Sommer vorgesehen. Die Verbandsversammlung hat bei ihrer jüngsten Sitzung im Tuwass in Tuttlingen für drei Millionen Euro weitere Arbeiten des Großprojekts vergeben. Momentan ist die Bodenplatte des Bauwerks hergestellt und das Betonieren der Wände im Kellergeschoss kann beginnen. Die Maßnahme ist damit genau im Zeitplan. Bekanntlich soll das Trinkwasser der Region durch die entstehende Enthärtungsanlage von 16,7 auf 8,3 Härtegrade gesenkt werden.
Wie Planer Dominik Bordt bei der Sitzung der Verbandsversammlung betonte, seien inzwischen die Baugenehmigung und die Wasserrechtliche Erlaubnis erteilt worden. Um diese zu erlangen, habe man 6200 fehlende Ökopunkte aus einer Ökokonto-Maßnahme im Naturraum Schwäbische Alb hinzuerwerben müssen. Baubeginn war Anfang April. Am 21. April war die aufwändige Baugrube fertiggestellt und die
Baustelleneinrichtung für den Hochbau konnte begonnen werden. Zum Glück habe sich die Prognose nicht erfüllt, dass Oberflächen und Grundwasser in die Baugrube eindringen, so Bordt. Außer Betrieb genommen wurde für die Zeit des Bauens der benachbarte Tiefbrunnen.
Von Ende April bis zum 24. Juni wurde die Bodenplatte des neuen Wasserwerks hergestellt. Damit sei man im Zeitplan, wie Bordt erklärte. Somit kann jetzt der Startschuss für den Rohbau gegeben werden, der bis Oktober dauern wird. Das Bauunternehmen sei mit einer großen Kolonne vor Ort, wie der Planer hinsichtlich des schnellen Fortgangs der Arbeiten hervorhob. Mitte, Ende Oktober
wolle man die Baugrube verfüllen und mit der Außenanlage und dem Wegebau beginnen. Im Winter läuft der Innenausbau, so dass ab Januar 2021 die maschinentechnische Ausstattung installiert werden kann. Das dauert ebenso bis Juli 2021 wie die elektrotechnische Ausstattung des Wasserwerks, das im Juni und Juli kommenden Jahres noch die Außenverkleidung erhält.
Eckart Stetter von den Dreher + Stetter Ingenieuren stellte der Verbandsversammlung die Ergebnisse der Ausschreibungen der Ausstattungsgewerke vor. Das Gremium vergab die Verfahrens- und Prozesstechnik, die 20-Kilovolt-Mittelspannungsanlage für das Wasserwerk, die Energie-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik sowie die Leitungsbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 2,9 Millionen Euro. Dieser Betrag entspricht fast genau der Kostenberechnung. Neu ausgeschrieben wird das Gewerk Photovoltaikanlage, da das einzige abgegebene Angebot mit etwa 100 000 Euro um 51 Prozent über dem bepreisten Leistungsverzeichnis lag. Hinsichtlich der Gesamtmaßnahme Wasserwerk liegen die Vergabesummen derzeit bei rund vier Millionen Euro und damit um 30 000 Euro unter der Kostenberechnung. Verbandsvorsitzender Martin Numberger sah einen gewissen „Wermutstropfen“darin, dass bei den Vergaben kaum heimische Betriebe profitierten. Allerdings handle es sich meist um Fachfirmen. Numberger freute sich über die Punktlandung bei der Kostensituation und hoffte, dass sie auch bei der Ausführung eingehalten werde.