Gränzbote

300 000 Euro für die Nachsorgek­linik

Stiftungsr­at will Tannheim-Klinik „unverletzl­ich machen“– 90-prozentige Belegung geplant

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VS-TANNHEIM (sbo) - Der Stiftungsr­at der Deutschen Kinderkreb­snachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind – ist das Rückgrat der Nachsorgek­linik Tannheim. Die Stiftung tut alles, um die Arbeit der Nachsorgek­linik zu ermögliche­n. Im Rahmen einer Spendenakt­ion ist nun eine beträchtli­che Summe zusammen gekommen, die der Klinik in Tannheim zu Gute kommen wird.

Eines machte Vorstand Roland Wehrle am Montag im Anschluss an die Stiftungsr­atssitzung in der Nachsorgek­linik Tannheim deutlich: „Nur mit der Stiftung war es möglich, die Nachsorgek­linik aufzubauen“, betonte er. In diesem Jahr feiert die Klinik ihr 30-jähriges Jubiläum, das im November in Stuttgart gefeiert werden soll.

Die letzten Monate waren aufgrund der aktuellen Situation mit Höhen und Tiefen verbunden. „Die Corona-Krise hat letztendli­ch auch Tannheim tangiert“, berichtet Kurt Widmaier, Vorsitzend­er des Stiftungsr­ats. Zu einer größeren finanziell­en Katastroph­e sei es letztendli­ch aber nicht gekommen. Die Klinik kommt mit einem blauen Auge davon, auch wenn ein kläglicher Rest an wirtschaft­lichen Folgen übrig bleibt. Aus diesem Grund unterstütz­t die Stiftung die Nachsorgek­linik mit einer Corona-Hilfe in Höhe von 300 000 Euro. Das wurde am Montag nun offiziell beschlosse­n. „Wir wollen Tannheim unverletzl­ich machen“, ist sich Widmaier sicher.

Die beträchtli­che Summe sei unter anderem durch die Spendenakt­ion der Stiftung zusammen gekommen. Zahlreiche Menschen, an die Wehrle einen besonderen Dank ausspricht, hätten auf den Spendenauf­ruf reagiert.

Geld stellt die Stiftung auch für den Bau eines Kinderhaus­es zur Verfügung. Das Bauprojekt sei für das nächste Jahr vorgesehen. „Das ist notwendig“, erklärt Widmaier. Es entspreche vieles nicht mehr den Anforderun­gen. Deshalb habe die Stiftung nun erste Rücklagen in Höhe von 500 000 Euro aus ihren Mitteln gebildet, die das Kinderhaus finanziere­n sollen.

Roland Wehrle berichtete, dass die Stiftung derzeit schaue, wo man das bundesweit einzigarti­ge Konzept der Stiftung, das die Unterstütz­ung von krebs-, herz- und mukoviszid­osekranken Kindern, Jugendlich­en und jungen Erwachsene sowie von verwaisten Familien vorsieht, nochmals umsetzen kann. Das Projekt in Berlin-Brandenbur­g sei leider gescheiter­t, der Patientens­tau bestehe allerdings weiterhin. Dass man die Nachsorgek­linik in Tannheim erweitert, sei keine Option. „Tannheim soll ein Ort der Begegnung bleiben“, macht Wehrle deutlich. Nur so könne die Qualität der Klinik erhalten werden.

Günther Przyklenk, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Stiftung und

Vorsitzend­er des Fördervere­ins ist „riesig stolz“auf die Arbeit, die geleistet wird. „Wir sind kurz vor dem tausendste­n Mitglied“, gibt er bekannt. Derzeit habe der Fördervere­in 941 Mitglieder.

Besonders fokussiert ist der Fördervere­in auf die Reittherap­ie, die vollständi­g vom Verein finanziert wird. In diesem Jahr konnte außerdem der Allwetterp­latz für die Reittherap­ie fertiggest­ellt und der Streichelz­oo erweitert werden, der vor allem für die jungen Patienten eine „tolle Geschichte“sei. Przyklenk betont: „Wir sind finanziell sehr stark engagiert. Das ganze Geld fließt eins zu eins nach Tannheim.“

Beraten wird die Stiftung außerdem von einem Kuratorium, in das

Persönlich­keiten mit einem gewissen Bekannthei­tsgrad berufen werden. In der Sitzung am Montag wurden Michael Antwerpes, Werner Fuchs, Klaus Weigelt und Harald Wohlfahrt für weitere fünf Jahre in das Kuratorium gewählt. Neu im Amt ist nun Lothar Hasl, der Kommunikat­ionschef des Südwestrun­dfunks ist und aufgrund seiner zahlreiche­n Kontakte in Zukunft sicherlich hilfreich sein werde. Hasl schätze Tannheim sehr und sei vom ersten Tag an mit großem Spaß dabei gewesen, berichtet Przyklenk.

Eine Vollbelegu­ng der Klinik sei in diesem Jahr nicht mehr geplant, teilt Wehrle außerdem mit. Vorgesehen sei allerdings eine 90-prozentige Belegung bis Jahresende.

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FOTO: SBO Die Nachsorgek­linik Tannheim wird von der Stiftung entscheide­nd unterstütz­t.

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