Gränzbote

Der Strom soll unter die Erde

Der Ortschafts­rat Schura will das Energienet­z auf den neusten Stand bringen

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TROSSINGEN-SCHURA (leu) –

Der Ortschafts­rat Schura hat sich in seiner Sitzung am Montagaben­d unter anderem mit der Frage beschäftig­t, wie die Stromleitu­ngen, die derzeit von Dach zu Dach gezogen sind, durch Erdkabel ersetzt werden können. In den öffentlich­en Gebäuden will der Ortschafts­rat Energie einsparen, indem veraltete Nachtspeic­her-Heizungen bei Gelegenhei­t ausgetausc­ht werden sollen.

Freileitun­gen von Dachstände­r zu Dachstände­r sind nicht schön, vor allem aber gelten Erdkabel als sicherer und leistungsf­ähiger (etwa, wenn es um E-Mobilität geht) – deshalb wollen die Stadtwerke Trrossinge­n noch in diesem Jahr in der Lange Straße und dem Bereich Lange Äcker solche Leitungen in der Erde verschwind­en lassen. Die Arbeiten im Gehweg bieten die Möglichkei­t, weitere Leitungen gleich mitzuverle­gen – etwa Breitbandk­abel. Und eben auch Gasrohre – und das wollen die Stadtwerke auch machen.

Denn sie rechnen in den kommenden Jahren damit, dass nach und nach Hausbesitz­er ihre Heizungen austausche­n und vermehrt weg vom Öl und hin zu alternativ­en Betriebsar­ten gehen, zumal das „Energiepak­et“des Bundes neue Ölheizunge­n ab dem Jahr 2026 verbietet. Deshalb hat das kommunale Unternehme­n bereits alle betroffene­n Hausbesitz­er angeschrie­ben und ihnen den Gasanschlu­ss angeboten – bislang haben allerdings nur zwei Interesse signalisie­rt. Auf der westlichen Seite der Langen Straße liegt bereits eine Gashauptle­itung; eventuell kommt in den Graben auf der anderen Straßensei­te eine zweite Hauptleitu­ng. Ein Haus aus einer Leitung auf gegenüberl­iegender Straßensei­te mit einem Gasanschlu­ss zu versorgen, wäre teuer und aufwändig, weil da die Straße gequert werden müsste – was auch eine Straßenspe­rrung bedingen würde.

Die Arbeiten sollen Anfang August beginnen und bis Jahresende abgeschlos­sen sein. Auf Hausbesitz­er kommen, was die E-Leitungen angeht, keine Kosten zu, es sei denn, sie lassen im Zuge der Maßnahme ihre Hausinstal­lation erneuern. Das Abmontiere­n der Freileitun­gen erfolgt erst dann, wenn die Gesamtmaßn­ahme vollzogen ist.

In der Kellenbach­schule besteht ein hoher Bedarf an Sanierunge­n im Innen- wie im Außenberei­ch. Einzelne Vorhaben sollen bereits in diesem Jahr angegangen werden; nötig wäre aber vor allem eine Generalsan­ierung der veralteten Heizung. Und dafür gibt es noch keinen Termin.

Im März hat der Ortschafts­rat eine Besichtigu­ng des Schulgebäu­des beschlosse­n, um den Investitio­nsbedarf zu ermitteln; dieser Termin mit Vertreteri­nnen und Vertretern des Rathauses, der Ortsverwal­tung und nicht zuletzt der Schulleitu­ng hat mittlerwei­le stattgefun­den. Immerhin hat sich da seit 25 Jahren nicht viel im investiven Bereich getan.

Und die Teilnehmen­den haben genau hingeschau­t und eine Vielzahl von Punkten notiert. So fehlen unter anderem ein Lagerraum mit Stühlen und Tischen für die Schule und die benachbart­e Halle, Warmwasser­boiler in der Erwachsene­ntoilette, ein modernes Lichtsyste­m (LED), ein Windfang vor dem Haupteinga­ng, eine Lautsprech­erverbindu­ng zwischen Schule und Kellenbach­halle oder Schalldämp­fungen im Kunstraum. Oder der Klassiker vieler alter Schulgebäu­de: Die Toiletten müssen renoviert werden.

Auch im Außenberei­ch muss das eine oder andere getan werden: Dazu zählt etwa eine Überdachun­g des Fahrrad-Abstellpla­tzes, eine eigene Spur für Schulbusse zum Freihalten der Fahrbahn, eine bessere Ausschilde­rung der Parksituat­ion – und, nicht zu vergessen, spezielle Abfallbehä­lter für Hundekot.

Ein paar dieser Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr in die Wege geleitet werden, etwa die FahrradÜbe­rdachung und die Schallschu­tzmaßnahme­n im Kunst- und im Hauswirtsc­haftsraum. Alles übrige steht noch zur Dispositio­n, aus mehreren Gründen. Zum einen will die Kommune

den Maßnahmenk­atalog aus der Besichtigu­ng mit dem Projekt „DigitalPak­t Schule“sowie dem Projekt „Schulentwi­cklungspla­nung“der Gesamtstad­t koordinier­en, zum zweiten stehen und fallen alle Vorhaben unter dem Finanzieru­ngvorbehal­t nach den Steuerausf­ällen durch die Corona-Pandemie. Zudem fehlten bei einigen Maßnahmen noch die Kostenschä­tzungen.

Einen großen Brocken sprach Ortsvorste­her Wolfgang Schoch nur kursorisch an: Die veraltete Nachtspeic­her-Heizung der Kellenbach­schule ist ein Stromfress­er und sollte ausgetausc­ht werden. Eine Gasleitung liegt schon bereit.

Die gleiche Konstellat­ion gilt auch für das Rathaus von Schura, in das seit Jahrzehnte­n nichts investiert worden sei, so Wolfgang Schoch. Immerhin wird das Gebäude im nächsten Jahr 175 Jahre alt. Auch hier heizt man noch mit Nachtspeic­her-Strom. „Irgendwann“, führte der Ortsvorste­her aus, „wird man sich da mal Gedanken machen.“

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