Medizinstandort Spaichingen: Entwicklung geht weiter
Krankenhausförderverein informiert Mitglieder in Brief – Mittwoch Kreistagsausschuss-Sitzung
SPAICHINGEN/TUTTLINGEN (pm/ abra) - Am heutigen Mittwoch beschäftigt sich der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags ab 16 Uhr im Landratsamt mit der Weiterentwicklung des Gesundheitszentrums Spaichingen. In einem Mitgliederbrief informieren Dr. Albrecht Dapp und Elke Rees die Mitglieder des Fördervereins Krankenhaus.
Diese beiden sind Mitglieder der Koordinierungsgruppe, der auch Vertreter der Kreistagsfraktionen und der Stadt Spaichingen (Markus Hugger jetzt als Bürgermeister) angehören. Die Vertreter des Fördervreins haben den Eindruck, so der Brief, als Sachkundige ernst genommen zu werden und aktiv an der Entwicklung der Konzeptvorschläge mitgestalten zu können.
Inzwischen seien die Verhandlungen mit der Landesregierung, dem Regierungspräsidium, den Kassen
und der Kassenärztlichen Vereinigung deutlich vorangekommen. Es gehe dabei darum, dass das Konzept eines „IGZ“, wie es der Kreistag beschlossen hat, entsprechend den Vorstellungen der Politik, als Modell einer „erweiterten ambulanten Versorgung“(EAV) umgesetzt werde.
Dafür seien Verträge zu den Angeboten, zur Struktur und zur Abrechnung erforderlich. „Hier bewegt man sich auf Neuland, so dass auch die Hoffnung auf die Förderung als Modellvorhaben besteht. Jetzt schon klar ist, dass es für den „Gesundheitscampus Spaichingen“(heutiger Arbeitstitel) eine eigene Trägerorganisation in Form einer GmbH geben wird“, schreiben Rees und Dapp.
Es werde auch ein gesondertes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in der Trägerschaft des Landkreises geben, als Teil des IGZ Konzeptes und somit unabhängig vom jetzt schon bestehenden MVZ. „Die vom Kreistag beschlossene Ansiedelung einer zentralen Kurzzeitpflege für den Kreis wird ebenfalls mit Nachdruck betrieben.“
Die vielen jetzt schon geführten Gespräche der mit dem organisatorischen Aufbau des Gesundheitscampus beauftragten Firma Diomedes mit Fachleuten vor Ort hätten als höchste Priorität den Aufbau zusätzlicher Hausärzte ergeben. Dazu sollen nun mit attraktiven Rahmenbedingungen Ärzte gewonnen werden.
„Doch auch weitere Disziplinen sollen dringend in den Campus integriert werden. Eine besondere Rolle wird für das schon bestehende Ambulante Operationszentrum (ZAO) gesehen, werden doch in Zukunft immer mehr operative Eingriffe ambulant durchgeführt. Dafür werden allerdings auch umfangreiche Veränderungen der organisatorischen Abläufe nötig sein“, so der Mitgliederbrief.
Eine besondere Bedeutung solle ein Prozess der Bürgerbeteiligung erhalten. Dieser solle parallel weitere Ideen, Bedürfnisse und Konzepte der Bürger Spaichingens und der Verwaltungsgemeinschaft sammeln, sichten und entwickeln helfen.
Dazu würden Dialogveranstaltungen organisiert, in denen mit einer repräsenativen Auswahl von Bürgern und Fachleuten neue Gedanken und Konzepte entwickelt und dann den Verantwortlichen präsentiert werden. Dieser Dialogprozess solle möglichst transparent unter der Moderation des erfahrenen Unternehmens Translake ablaufen und möglichst bis Jahresende 2020 beendet sein.
„Corona hat somit die Anstrengungen nur wenig gebremst, rasch wieder tragfähige und zukunftsfähige Strukturen der medizinischen und pflegerischen Versorgung in Spaichingen zu schaffen“zeigen sich Dapp und Rees zuversichtlich.